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Klassiker von A bis Z: Alles zur Partie zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund

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Zum 108. Mal findet am 26. Spieltag der Bundesliga-Saison 2022/23 der Klassiker zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München statt. bundesliga.de hat alles Wissenswerte dazu im "A bis Z" zusammengefasst.

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A WIE ANGSTGEGNER
In seiner Bundesliga-Geschichte kassierte Borussia Dortmund gegen kein Team mehr Niederlagen als gegen die Bayern (52). 32 Mal blieben die Dortmunder gegen die Bayern ohne eigenen Treffer, so häufig wie gegen kein anders Bundesliga-Team. Umgekehrt erzielten die Bayern aber auch gegen Dortmund 22 Mal keinen eigenen Treffer. Kein Team hielt den Rekordmeister so häufig torlos wie der BVB.

B WIE BILANZ
Es ist schon der 108. Klassiker in der Bundesliga. Trotz der vielen intensiven Duelle: In der Gesamtbilanz liegt der FC Bayern München klar vorne: Von insgesamt 107 Bundesliga-Partien gewann der Rekordmeister 52 – also knapp weniger als die Hälfte. Dortmund ging 25 Mal als Sieger vom Platz bei 30 Remis. Langeweile muss beim Klassiker übrigens niemand befürchten. In den letzten zehn Jahren gab es nur eine Nullnummer. 3,2 Tore fielen im Schnitt bei dieser Partie, in den letzten zehn Duellen sogar 4,5 im Schnitt. Und damit liegt der Klassiker über dem Schnitt in der Bundesliga.

C WIE COACH
Kein Trainer hat den Klassiker so sehr geprägt wie Ottmar Hitzfeld. Der Erfolgscoach saß bei 26 Bundesliga-Klassikern auf der Trainerbank. 14 Mal bei den Bayern, zwölf Mal beim BVB. Zehn Mal ging sein Team als Sieger vom Platz. So viele Erfolge hat kein anderer Fußballlehrer im Klassiker vorzuweisen. Bei den Bayern teilt er sich den Rekord der meisten Klassiker als Trainer mit Jupp Heynckes, für den BVB saß Jürgen Klopp noch zwei Mal häufiger bei einem Bundesliga-Klassiker auf der Bank.

D WIE DUELL
Ein direktes Duell um die Deutsche Meisterschaft war es oft in der jüngeren Vergangenheit. In der vergangenen Bundesliga-Spielzeit vergrößerte der FC Bayern mit dem 3:1-Sieg gegen den BVB am 31. Spieltag seinen Vorsprung auf den ärgsten Verfolger und späteren Vizemeister auf zwölf Punkte. Die Bayern machten damit die zehnte Deutsche Meisterschaft in Serie klar, aber erstmals gelang das im direkten Duell mit dem BVB.

E WIE ERFOLGREICH
Kingsley Coman hat bislang keinen seiner zehn Klassiker in der Bundesliga verloren. Coman hält damit den alleinigen Rekord für die meisten Klassiker-Einsätze ohne Niederlage. Seine ersten neun Bundesliga-Klassiker hatte der Franzose alle gewonnen und hält damit auch den Rekord für die längste Siegesserie im Klassiker.

F WIE FEHLSCHUSS
9. August 1986, Bayern – Dortmund 2:2. In seinem ersten Bundesliga-Spiel für Dortmund traf Frank Mill, nachdem er Jean-Marie Pfaff schon ausgespielt hatte, statt ins leere Tor an den Pfosten. Der bis heute berühmteste Pfostentreffer der Bundesliga-Geschichte.

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G WIE GEGENWART
Der BVB feierte am vergangenen Wochenende einen Kantersieg gegen Köln (6:1), während der FC Bayern mit 1:2 bei Bayer Leverkusen verlor. Erstmals seit August 2019 ist der BVB damit wieder Tabellenführer. Letztmals in einer Bundesliga-Rückrunde war das im April 2019 der Fall. Auch damals gab es dann den Klassiker und die Bayern holten sich die Tabellenspitze durch einen 5:0-Heimsieg sofort zurück. Der BVB ist in der Bundesliga seit Jahresbeginn ungeschlagen (neun Siege, ein Remis), der FC Bayern hat im Kalenderjahr 2023 in der Bundesliga schon mehr Punkte abgegeben (12: drei Remis, zwei Niederlagen) als vor der WM- bzw. Winterpause (11: vier Remis, eine Niederlage).

H WIE HUMMELS
Mats Hummels stand bislang in 26 Bundesliga-Klassikern auf dem Platz (sechs Mal für Bayern, 20 Mal für Dortmund). Er hat die größte Klassiker-Erfahrung von allen aktiven Spielern. Den Klassiker-Rekordspieler Michael Zorc (siehe Z) hat er mittlerweile im Visier.

I WIE INTENSIV
Vor allem ab Mitte der neunziger Jahren war besonders viel Zündstoff in den Partien Dortmund gegen Bayern. Der BVB hatte 1995 und 1996 die Deutsche Meisterschaft gewonnen und die Vormacht-Stellung der Bayern herausgefordert. Legendär etwa ist der Disput zwischen Lothar Matthäus und Andreas Möller in einem Duell 1995, als Matthäus seinem Gegenspieler Schauspielerei vorwarf und ihm mit einer abfälligen Geste die Tränen aus den Augen wischte. Auch immer in Erinnerung bleiben wird der "Biss" von Oliver Kahn in den Hals von Heiko Herrlich, der zuvor versucht hatte, den Bayern-Keeper mit dem Ball in der Hand über die Torlinie zu drücken. So richtig flogen die Fetzen dann aber am 7. April 2001, als es binnen 90 Minuten insgesamt drei Platzverweise und zehn Gelbe Karten hagelte. Bis heute sind die 13 Karten Bundesliga-Rekord für eine Partie.

J WIE JÜNGERE VERGANGENHEIT
Der FC Bayern hat keinen der letzten acht Bundesliga-Klassiker verloren (sieben Siege, ein Remis). In München wurden die letzten acht Bundesliga-Duelle mit dem BVB sogar allesamt gewonnen (mit 33:6 Toren).

K WIE KANTERSIEGE
In den letzten Jahren konnte Bayern gegen den BVB das ein oder andere Mal einen Kantersieg landen. 4:0 hieß es im November 2019, 5:0 im April 2019. In der Saison 2017/18 feierte der Rekordmeister am 28. Spieltag gar einen 6:0-Kantersieg mit einem Dreierpack von Lewandowski. Und am 8. Spieltag 2015/16, als Thomas Müller und Robert Lewandowski jeweils doppelt trafen, gewannen die Bayern 5:1. Der höchste Sieg datiert aber aus dem Jahr 1971: Unter anderem ein Viererpack von Gerd Müller und ein Doppelpack vom ehemaligen Präsidenten Uli Hoeneß sorgten für einen 11:1-Sieg der Bayern. Der BVB feierte höhere Siege gegen Bayern in den letzten Jahren vor allem in Pokalwettbewerben: In bester Erinnerung dürfte hier der 5:2-Erfolg beim DFB-Pokalfinale 2012 sein sowie das 4:2 im Supercup 2013. In der Bundesliga konnte Dortmund nur ein Mal mit vier Toren Unterschied gegen den FC Bayern gewinnen: Dieser Sieg (4:0) gelang am 3. Juni 1967.

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L WIE LUXUSPROBLEM
Beide Vereine haben im Sommer ihre Top-Torjäger verloren. Doch obwohl Erling Haaland und Robert Lewandowski nun nicht mehr für FCB und BVB auf Torejagd gehen, bieten sich den Trainern viele Offensivoptionen. Die Bayern haben die Qual der Wahl zwischen Leroy Sane, Sadio Mane, Serge Gnabry, Thomas Müller und Eric Maxim Choupo-Moting, fast alle können außen und innen eingesetzt werden. Und auch Edin Terzic hat mit Sebastien Haller, Marco Reus, Anthony Modeste, Donyell Malen, Karim Adeyemi, Julian Brandt oder Giovanni Reyna viele tolle Optionen, um im Angriff zu variieren.

M WIE MEISTERSCHAFT
Oft war der Klassiker nicht zuletzt auch ein wegweisendes Duell um die Meisterschaft. Borussia Dortmund war die letzte Mannschaft, die Bayern München die Schale streitig machen konnte. 2011 und 2012 hatte der BVB die Nase vorn, seitdem wurden stets die Bayern Meister. 2021/22 gab's die Meisterschaftsentscheidung erstmals in der Bundesliga im Klassiker (siehe D). Bayern ist Rekordmeister der Bundesliga (31-mal), der BVB folgt auf Rang zwei (fünfmal, wie Mönchengladbach).

N WIE NEULINGE
Aufseiten der Bayern könnten Yann Sommer, Joao Cancelo, Daley Blind, Ryan Gravenberch, Mathys Tel, Paul Wanner und Arijon Ibrahimovic sowie aufseiten der Borussia Sebastien Haller und Julian Ryerson ihre Klassiker-Premiere in der Bundesliga feiern.

O WIE OLDIES
Mit den Bayern-Akteuren Yann Sommer, Sven Ulreich, Daley Blind, Sadio Mane, Thomas Müller, Eric-Maxim Choupo-Moting, Bouna Sarr und den Dortmundern Alexander Meyer, Mats Hummels, Thomas Meunier, Anthony Modeste und Marco Reus befinden sich gleich zwölf Kader-Spieler beider Teams für diese Partie jenseits der 30.

P WIE POKAL
Auch fernab der Bundesliga bot der Klassiker in den letzten Jahren viele Spektakuläre Partien. Alleine drei Mal stand man sich in den 2010er-Jahren im DFB-Pokalfinale gegenüber (zwei Siege Bayern, ein Sieg Dortmund), gleich acht Duelle gab es seit 2012 im Supercup  (fünf Siege Bayern, drei Dortmund). Unvergessen ist aber das Champions League Finale 2013 im Londoner Wembley Stadion, das Bayern durch ein Tor von Arjen Robben in der 89. Minute mit 2:1 für sich entschied.

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Q WIE QUALITÄT
Seit 2009, als der VfL Wolfsburg Deutscher Meister wurde, holte immer entweder der FC Bayern oder der BVB den Titel. Wobei die Münchner (elf) gegenüber der Borussia (zwei) eindeutig die Nase vorne haben.

R WIE REKORDE
Robert Lewandowski ist Rekordtorschütze im Klassiker. Er erzielte 24 Tore in dieser Paarung (23 für Bayern, eine für Dortmund). Die meisten Siege im Klassiker gehen auf das Konto von Lewandowski. Er gewann 18 seiner 24 Anläufe (13 mit den Bayern, fünf mit dem BVB). Rekordtorschütze des BVB im Klassiker ist Lothar Emmerich mit acht Treffern.

S WIE SEITENWECHSEL
Niklas Süle bestritt bislang sechs Bundesliga-Klassiker im Trikot des FC Bayern und kam nach seinem Wechsel zum BVB im Sommer 2022 im Hinspiel erstmals auch für die Dortmunder zum Einsatz. Neben den altbekannten Beispielen wie Thomas Helmer, Christian Nerlinger, Torsten Frings, Stefan Reuter, Michael Rummenigge oder Jürgen Wegmann, die beide Trikots trugen, haben vor allem auch derzeit noch aktive Spieler die Seiten gewechselt. Bestes Beispiel: Robert Lewandowski, der 2014 vom BVB an die Isar wechselte, aber auch Sebastian Rode, der 2016 den umgekehrten Weg ging. Als doppelte Überläufer zählt Mario Götze, der vom BVB zu Bayern und wieder zurück wechselte. Übertroffen wird das aber noch von Mats Hummels: Er startete seine Profikarriere bei Bayern, spielte dann sieben Jahre für Dortmund, kehrte dann für weitere drei Jahre nach München zurück. Und seit Sommer 2019 hat der 31-Jährige schließlich wieder das BVB-Trikot an

T WIE TORJÄGER
Jamal Musiala ist mit elf Saisontreffern torgefährlichster Bayern-Spieler der laufenden Bundesliga-Spielzeit, wird aber beim Klassiker vermutlich verletzt fehlen. Beim BVB ist Julian Brandt mit acht Treffern der beste Torschützen. Brandt ist noch einen Treffer von der Einstellung seines persönlichen Bundesliga-Saisonrekords entfernt, Musiala hat längst einen neuen persönlichen Rekord aufgestellt (zuvor maximal sechs Treffer).

U WIE UNBESIEGBARKEIT
Kingsley Coman ist der einzige Spieler der Bundesliga-Geschichte, der zehn Klassiker bestritt und keinen davon verlor (neun Siege, ein Remis). Für den BVB bestritt Ex-Bayern-Sportdirektor Christian Nerlinger die meisten Duelle gegen die Münchner ohne Niederlage (vier, alle Remis).

V WIE VIELSEITIGKEIT
In einem Klassiker muss man schon mal während des Spiels die Position wechseln. Und das nicht nur, weil der Trainer mit einem taktischen Kniff den Gegner verwirren will. Manchmal ist ein Wechsel auch unbeabsichtigt, etwa im November 2002, als Borussia Dortmunds Torhüter Jens Lehmann vom Platz gestellt wurde. Weil der BVB schon alle Wechsel durchgeführt hatte, musste Stürmer Jan Koller die ungewohnte Torwartposition übernehmen. Der Tscheche hielt seinen Kasten mehr als 20 Minuten lang sauber - trotzdem verlor Dortmund mit 1:2.

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W WIE WELTWEITE AUFMERKSAMKEIT
Wenn es zum Klassiker zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München kommt, werden wieder Fußballfans auf der ganzen Welt gespannt zusehen. Die Partien werden regelmäßig in unzähligen Ländern live übertragen – das Interesse am ewig jungen Duell dürfte auch in diesem Jahr wieder ungebrochen sein.

X WIE XGOALS
Der FC Bayern ist in der laufenden Saison das Team mit dem höchsten xGoals-Wert (57,0), erzielte ligaweit auch die meisten Tore (72) und hat die beste Abschluss-Effizienz (+15,0). Der BVB ist in allen Kategorien vor allem seit Anfang des Jahres stark. Seit Jahreswechsel erzielten die Borussen die meisten Tore (30), haben den höchsten xGoals-Wert (19,6) und die beste Abschluss-Effizienz der Bundesliga (+10,4). Im Saisonranking der Abschlusseffizienz belegen Spieler beider Teams die Plätze 1 bis 3 (Eric Maxim Choupo-Moting +4,4; Julian Brandt +4,2; Jamal Musiala +4,1).

Y WIE YOUNGSTER
Bei Bayern hat es mit Jamal Musiala Bei Bayern hat es mit Jamal Musiala seit vielen Jahren mal wieder ein Spieler aus der eigenen Jugend geschafft, sich im Profiteam zu etablieren. Der 20-Jährige ist inzwischen sogar fester Bestandteil der Nationalmannschaft. Mit Paul Wanner und Arijon Ibrahimovic (beide 17 Jahre alt) durften zwei weitere Youngster aus dem Bayern-Nachwuchs in dieser Spielzeit schon Bundesliga-Erfahrung sammeln und auch Mathys Tel, im Sommer aus Rennes gekommen, ist erst 17 Jahre alt. Beim BVB hat sich der 19-jährige Jude Bellingham inzwischen nicht nur als Stamm- sondern sogar als zentraler Führungsspieler etabliert. 20-jährige Giovanni Reyna könnte zu seinem dritten Bundesliga-Klassiker kommen. Der 18-jährige Youssoufa Moukoko, der jüngste Spieler der Bundesliga-Geschichte, könnte ebenfalls bereits seinen dritten Bundesliga-Klassiker bestreiten. Auch Jamie Bynoe-Gittens (18 Jahre) hat schon Klassiker-Erfahrung (in der Vorsaison).

Z WIE ZORC
Keiner kennt den Klassiker wohl so gut wie Michael Zorc. Nicht nur in seinen 24 Jahren als Sportdirektor des BVB hat der 56-Jährige so manches brisante Duell erlebt, auch als Spieler kann ihm keiner das Wasser reichen. Mit 28 Bundesliga-Klassikern ist er noch immer der Rekordspieler. Mats Hummels (derzeit 26 Klassiker) könnte aber in der kommenden Saison aufschließen.