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Klassiker von A bis Z: Alles zur Partie zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund

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Zum 109. Mal findet am 10. Spieltag der Bundesliga-Saison 2023/24 der Klassiker zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München statt. bundesliga.de hat alles Wissenswerte dazu im "A bis Z" zusammengefasst.

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A WIE ANGSTGEGNER
In seiner Bundesliga-Geschichte kassierte Borussia Dortmund gegen kein Team mehr Niederlagen als gegen die Bayern (53). 32 Mal blieben die Dortmunder gegen die Bayern ohne eigenen Treffer, so häufig wie gegen kein anders Bundesliga-Team. Umgekehrt erzielten die Bayern aber auch gegen Dortmund 22 Mal keinen eigenen Treffer. Kein Team hielt den Rekordmeister so häufig torlos wie der BVB.

B WIE BILANZ
Es ist schon der 109. Klassiker in der Bundesliga. Trotz der vielen intensiven Duelle: In der Gesamtbilanz liegt der FC Bayern München klar vorne: Von insgesamt 108 Bundesliga-Partien gewann der Rekordmeister 53 – also knapp weniger als die Hälfte. Dortmund ging 25 Mal als Sieger vom Platz bei 30 Remis. Langeweile muss beim Klassiker übrigens niemand befürchten. In den letzten 15 Jahren gab es nur eine Nullnummer. 3,3 Tore fielen im Schnitt bei dieser Partie, in den letzten zehn Duellen sogar 4,5 im Schnitt. Und damit liegt der Klassiker über dem Schnitt in der Bundesliga.

C WIE COACH
Kein Trainer hat den Klassiker so sehr geprägt wie Ottmar Hitzfeld. Der Erfolgscoach saß bei 26 Bundesliga-Klassikern auf der Trainerbank. 14 Mal bei den Bayern, zwölf Mal beim BVB. Zehn Mal ging sein Team als Sieger vom Platz. So viele Erfolge hat kein anderer Fußballlehrer im Klassiker vorzuweisen. Bei den Bayern teilt er sich den Rekord der meisten Klassiker als Trainer mit Jupp Heynckes, für den BVB saß Jürgen Klopp noch zwei Mal häufiger bei einem Bundesliga-Klassiker auf der Bank.

D WIE DUELL
Ein direktes Duell um die Deutsche Meisterschaft war es oft in der jüngeren Vergangenheit. In der Vorsaison lieferten sich beide Teams bis zum letzten Bundesliga-Spieltag einen spannenden Zweikampf um die Deutsche Meisterschaft. Erst zum zweiten Mal entschied im Drei-Punkte-Zeitalter die Tordifferenz den Kampf um die Deutsche Meisterschaft (wieder zugunsten des FC Bayern, wie schon 1999/2000 im Duell mit Bayer Leverkusen).

E WIE ERFOLGREICH
Kingsley Coman hat bislang keinen seiner elf Klassiker in der Bundesliga verloren. Coman hält damit den alleinigen Rekord für die meisten Klassiker-Einsätze ohne Niederlage. Seine ersten neun Bundesliga-Klassiker hatte der Franzose alle gewonnen und hält damit auch den Rekord für die längste Siegesserie im Klassiker. Thomas Müller steht aktuell bei acht Klassiker-Siegen in Serie, könnte also mit einem Sieg am 10. Spieltag den Coman-Rekord von neun Klassiker-Siegen in Serie einstellen. Comans Serie fand in der Hinrunde der Vorsaison ihr Ende: Beim 2:2 wurde er eingewechselt und erhielt die Gelb-Rote Karte. Müller fehlte in dieser Partie.

F WIE FEHLSCHUSS
9. August 1986, Bayern – Dortmund 2:2. In seinem ersten Bundesliga-Spiel für Dortmund traf Frank Mill, nachdem er Jean-Marie Pfaff schon ausgespielt hatte, statt ins leere Tor an den Pfosten. Der bis heute berühmteste Pfostentreffer der Bundesliga-Geschichte.

Die größten Duelle zwischen Bayern und Dortmund

G WIE GEGENWART
Der FC Bayern (sieben Siege, zwei Remis) und Borussia Dortmund (sechs Siege, drei Remis) sind beide nach neun Spieltagen noch ungeschlagen. Für die Dortmunder gab es das in der Bundesliga-Geschichte erst zweimal zuvor, zuletzt vor fünf Jahren. Für die Bayern gab es das zuvor deutlich häufiger (zehnmal) dafür liegt das letzte Mal etwas länger zurück (sieben Jahre).  Die Bayern sind saisonübergreifend seit zehn Bundesliga-Spielen ungeschlagen, nur der BVB in der Bundesliga noch länger nämlich 17 Spiele. Die letzte Niederlage der Borussen war das 2:4 beim FC Bayern in der Rückrunde der Vorsaison.

H WIE HUMMELS
Mats Hummels stand bislang in 27 Bundesliga-Klassikern auf dem Platz (sechs Mal für Bayern, 21 Mal für Dortmund). Er hat die größte Klassiker-Erfahrung von allen aktiven Spielern. Mit einem weiteren Einsatz im Klassiker würde er den Klassiker-Rekord von Michael Zorc (siehe Z) einstellen.

I WIE INTENSIV
Vor allem ab Mitte der neunziger Jahren war besonders viel Zündstoff in den Partien Dortmund gegen Bayern. Der BVB hatte 1995 und 1996 die Deutsche Meisterschaft gewonnen und die Vormacht-Stellung der Bayern herausgefordert. Legendär etwa ist der Disput zwischen Lothar Matthäus und Andreas Möller in einem Duell 1995, als Matthäus seinem Gegenspieler Schauspielerei vorwarf und ihm mit einer abfälligen Geste die Tränen aus den Augen wischte. Auch immer in Erinnerung bleiben wird der "Biss" von Oliver Kahn in den Hals von Heiko Herrlich, der zuvor versucht hatte, den Bayern-Keeper mit dem Ball in der Hand über die Torlinie zu drücken. So richtig flogen die Fetzen dann aber am 7. April 2001, als es binnen 90 Minuten insgesamt drei Platzverweise und zehn Gelbe Karten hagelte. Bis heute sind die 13 Karten Bundesliga-Rekord für eine Partie.

J WIE JÜNGERE VERGANGENHEIT
Der FC Bayern hat keinen der letzten neun Bundesliga-Klassiker verloren (acht Siege, ein Remis). Immerhin: In Dortmund gelang dem BVB in der Vorsaison der einzige Punktgewinn in diesem Zeitraum (2:2 nach 0:2-Rückstand).

K WIE KANTERSIEGE
In den letzten Jahren konnte Bayern gegen den BVB das ein oder andere Mal einen Kantersieg landen. 4:0 hieß es im November 2019, 5:0 im April 2019. In der Saison 2017/18 feierte der Rekordmeister am 28. Spieltag gar einen 6:0-Kantersieg mit einem Dreierpack von Lewandowski. Und am 8. Spieltag 2015/16, als Thomas Müller und Robert Lewandowski jeweils doppelt trafen, gewannen die Bayern 5:1. Der höchste Sieg datiert aber aus dem Jahr 1971: Unter anderem ein Viererpack von Gerd Müller und ein Doppelpack vom ehemaligen Präsidenten Uli Hoeneß sorgten für einen 11:1-Sieg der Bayern. Der BVB feierte höhere Siege gegen Bayern in den letzten Jahren vor allem in Pokalwettbewerben: In bester Erinnerung dürfte hier der 5:2-Erfolg beim DFB-Pokalfinale 2012 sein sowie das 4:2 im Supercup 2013. In der Bundesliga konnte Dortmund nur ein Mal mit vier Toren Unterschied gegen den FC Bayern gewinnen: Dieser Sieg (4:0) gelang am 3. Juni 1967.

Fragen und Antworten – hier geht‘s zum Bundesliga-FAQ

L WIE LUXUSPROBLEM
Beide Teams haben im Sturm in der Sommerpause kräftig zugelegt. Der FC Bayern holte Superstar Harry Kane von den Tottenham Hotspur und der BVB den Torschützenkönig der Vorsaison, Niclas Füllkrug, von Werder Bremen. Beide scharren vor ihrem ersten Klassiker sicher schon mit den Hufen. Der BVB hat zudem in Sébastien Haller einen der Top-Torschützen der Rückrunde 2022/23 (neun Treffer, wie u. a. auch Donyell Malen) in der Hinterhand, der FC Bayern in Mathys Tel den Top-Joker (drei Tore als Einwechselspieler) der laufenden Bundesliga-Saison.

M WIE MEISTERSCHAFT
Oft war der Klassiker nicht zuletzt auch ein wegweisendes Duell um die Meisterschaft. Borussia Dortmund war die letzte Mannschaft, die Bayern München die Schale streitig machen konnte. 2011 und 2012 hatte der BVB die Nase vorn, seitdem wurden stets die Bayern Meister.  Bayern ist Rekordmeister der Bundesliga (32 Mal), der BVB folgt auf Rang zwei (fünfmal, wie Mönchengladbach).

N WIE NEULINGE
Aufseiten der Bayern könnten Harry, Kane, Minjae Kim, Konrad Laimer, Mathys Tel, Frans Krätzig, und Daniel Peretz sowie aufseiten der Borussia Niclas Füllkrug, Ramy Bensebaini und Felix Nmecha ihre Klassiker-Premiere in der Bundesliga feiern.

O WIE OLDIES
Das Durchschnittsalter der eingesetzten Spieler liegt in dieser Bundesliga-Saison sowohl bei Borussia Dortmund (27,1) wie auch beim FC Bayern (27,2) jenseits der 27 Jahre. Insgesamt waren in der laufenden Bundesliga-Saison nur vier Teams im Schnitt älter als diese beiden. Mit Niclas Füllkrug, Mats Hummels und Marco Reus beim BVB sowie Manuel Neuer, Sven Ulreich, Eric Maxim Choupo-Moting, Harry Kane, Thomas Müller und Bouna Sarr beim FC Bayern waren insgesamt neun der in dieser Saison eingesetzten Spieler beider Teams jenseits der 30.

P WIE POKAL
Auch fernab der Bundesliga bot der Klassiker in den letzten Jahren viele Spektakuläre Partien. Alleine drei Mal stand man sich in den 2010er-Jahren im DFB-Pokalfinale gegenüber (zwei Siege Bayern, ein Sieg Dortmund), gleich acht Duelle gab es seit 2012 im Supercup  (fünf Siege Bayern, drei Dortmund). Unvergessen ist aber das Champions League Finale 2013 im Londoner Wembley Stadion, das Bayern durch ein Tor von Arjen Robben in der 89. Minute mit 2:1 für sich entschied.

Choupo-Moting und Haller: Welcher Neuner drückt dem Klassiker seinen Stempel auf?

Q WIE QUALITÄT
Seit 2009, als der VfL Wolfsburg Deutscher Meister wurde, holte immer entweder der FC Bayern oder der BVB den Titel. Wobei die Münchner (zwölf) gegenüber der Borussia (zwei) eindeutig die Nase vorne haben.

R WIE REKORDE
Robert Lewandowski ist Rekordtorschütze im Klassiker. Er erzielte 24 Tore in dieser Paarung (23 für Bayern, eine für Dortmund). Die meisten Siege im Klassiker gehen auf das Konto von Lewandowski. Er gewann 18 seiner 24 Anläufe (13 mit den Bayern, fünf mit dem BVB). Rekordtorschütze des BVB im Klassiker ist Lothar Emmerich mit acht Treffern.

S WIE SEITENWECHSEL
Immer wieder wechselten Spieler zwischen beiden Vereinen die Seiten. Erst im vergangenen Transferfenster tauschten Marcel Sabitzer (vom FCB zum BVB) und Raphael Guerreiro (vom BVB zum FCB) die Seiten. Im Jahr zuvor wechselte Niklas Süle vom FC Bayern München zum BVB. Zu den weiteren prominenten Namen, die beide Trikots in der Bundesliga trugen, gehören unter anderem Robert Lewandowski, Thomas Helmer, Christian Nerlinger, Torsten Frings, Stefan Reuter und Michael Rummenigge. Mario Götze lief sogar doppelt über, er wechselte 2013 vom BVB nach München und kehrte 2016 zurück nach Dortmund. Übertroffen wird das aber noch von Mats Hummels: Er startete seine Profikarriere bei Bayern, spielte dann sieben Jahre für Dortmund, kehrte dann für weitere drei Jahre nach München zurück. Und seit Sommer 2019 hat der 34-Jährige schließlich wieder das BVB-Trikot an.

T WIE TORJÄGER
Harry Kane ist mit zwölf Saisontreffern aktuell zweitbester Torschütze der Bundesliga. Er ist der erste Spieler der Bundesliga-Geschichte, der in seinen ersten neun Spielen zwölfmal traf. Top-Torschütze des BVB ist Julian Brandt mit vier Treffern. Brandt war in seinen letzten acht Bundesliga-Spielen immer jeweils an einem Treffer beteiligt (vier Tore, vier Torvorlagen).

U WIE UNBESIEGBARKEIT
Kingsley Coman ist der einzige Spieler der Bundesliga-Geschichte, der elf Klassiker bestritt und keinen davon verlor (neun Siege, ein Remis). Für den BVB bestritt Ex-Bayern-Sportdirektor Christian Nerlinger die meisten Duelle gegen die Münchner ohne Niederlage (vier, alle Remis).

V WIE VIELSEITIGKEIT
In einem Klassiker muss man schon mal während des Spiels die Position wechseln. Und das nicht nur, weil der Trainer mit einem taktischen Kniff den Gegner verwirren will. Manchmal ist ein Wechsel auch unbeabsichtigt, etwa im November 2002, als Borussia Dortmunds Torhüter Jens Lehmann vom Platz gestellt wurde. Weil der BVB schon alle Wechsel durchgeführt hatte, musste Stürmer Jan Koller die ungewohnte Torwartposition übernehmen. Der Tscheche hielt seinen Kasten mehr als 20 Minuten lang sauber - trotzdem verlor Dortmund mit 1:2.

Die besten Fakten zum 10. Spieltag

W WIE WELTWEITE AUFMERKSAMKEIT
Wenn es zum Klassiker zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München kommt, werden wieder Fußballfans auf der ganzen Welt gespannt zusehen. Die Partien werden regelmäßig in unzähligen Ländern live übertragen – das Interesse am ewig jungen Duell dürfte auch in diesem Jahr wieder ungebrochen sein.

X WIE XGOALS
Der FC Bayern ist in der laufenden Saison das Team mit dem höchsten xGoals-Wert (27,5), erzielte ligaweit auch die meisten Tore (34, Bundesliga-Rekord nach neun Spieltagen) und hat die zweitbeste Abschluss-Effizienz (+6,5). Der BVB liegt nach xGoals (17,6) auf Rang vier, nach Toren (20) auf Rang fünf und nach der Abschluss-Effizienz (+2,4) auf Rang sieben.

Y WIE YOUNGSTER
Jamal Musiala gilt mit seinen mittlerweile fast 100 Bundesliga-Spielen bei den Bayern längst als alter Hase. Nur zu gerne vergisst man, dass der Deutsche Nationalspieler immer noch erst 20 Jahre alt ist. Er ist einer von Bayerns vielversprechenden Youngstern, zu den unter anderem auch Mathys Tel (18, jüngster Torschütze der laufenden Bundesliga-Saison) oder Frans Krätzig (20; zwei Saisoneinsätze in der Bundesliga) gehören. Auf Seiten des BVB wird die Garde der talentierten Youngster angeführt von Youssoufa Moukoko (18; fünf Saisoneinsätze, ein Tor), Jamie Bynoe-Gittens (19; drei Saisoneinsätze) und Giovanni Reyna (20; zuletzt in Frankfurt nach Verletzung und zwei Joker-Einsätzen mit Startelf-Comeback).

Z WIE ZORC
Keiner kennt den Klassiker wohl so gut wie Michael Zorc. Nicht nur in seinen 24 Jahren als Sportdirektor des BVB hat der 56-Jährige so manches brisante Duell erlebt, auch als Spieler kann ihm keiner das Wasser reichen. Mit 28 Bundesliga-Klassikern ist er noch immer der Rekordspieler. Mats Hummels (derzeit 27 Klassiker) könnte aber mit einem Einsatz im kommenden Klassiker aufschließen.