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Kai Havertz im Interview: "Werde stärker zurückkommen!"

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Kai Havertz von Bayer 04 Leverkusen laboriert derzeit an einem Muskelfaserriss. Der Spielmacher gehört zu den besten Bundesliga-Spielern. Im Interview erzählt er unter anderem, wie er zum Fußball kam, wie er die Rolle seines Teams in dieser Saison sieht und wie ihn seine Familie auf dem Weg nach oben unterstützte.

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bundesliga.de: Wann werden Sie wieder fit sein?

Kai Havertz: Es ist meine erste Verletzung überhaupt, daher kann ich das noch nicht so gut einschätzen. Ich denke aber, dass es nicht mehr so lange dauern wird. Verletzungen sind immer etwas blöd. Ich bin zum Glück lange davon verschont geblieben, irgendwann musste es allerdings mal passieren. Aber ich glaube, das wirft mich nicht zurück, es ist ja zum Glück keine allzu große Verletzung. Ich werde auf jeden Fall wieder stärker zurückkommen.

 bundesliga.de: In welcher Phase befindet sich Ihr Team aktuell?

Havertz: Es ist eine sehr wichtige Phase. Vor der Winterpause sind die Spiele, vor allem die in den Englischen Wochen, immer besonders wichtig. Natürlich sind sie dann auch sehr anstrengend. Man hat schon einige Spiele in den Knochen, und dann geht es zum Ende des Jahres noch einmal rund. Trotzdem ist das etwas, auf das ich mich persönlich, und auf das sich die Mannschaft sehr freut. Wenn man ein kleines Ziel vor Augen hat - die Winterpause steht ja an - dann freut man sich noch mehr darauf.

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bundesliga.de: Wie ist die Saison für Ihr Team bisher gelaufen?

Havertz: Es ist schwer zu sagen. Wir stehen gut da, auch wenn wir das eine oder andere Spiel verloren haben, das wir nicht hätten verlieren dürfen. Ich glaube trotzdem, dass wir nicht allzu weit von den oberen Plätzen entfernt sind. Deswegen kann man jetzt nicht sagen, dass wir einen schlechten Start haben. Wir sind immer noch gut dabei. Es sind einige gute Mannschaften, die oben stehen, und zu so einer Mannschaft können wir uns auch zählen. Nichtsdestotrotz: Es sind noch viele Spiele zu spielen und viele Punkte zu holen. Wir versuchen, noch konstanter zu werden und die Punkte zu sammeln. Ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingt und dass wir am Ende der Saison relativ weit oben stehen.

bundesliga.de: Wie sieht es derzeit für Sie persönlich aus?

Havertz: Die letzte Saison war ein Maßstab für mich. Da ist es schwierig, direkt daran anzuknüpfen. Ich bin gut gestartet mit zwei Toren in den ersten beiden Spielen. Für einen jungen Spieler gehört es dazu, auch mal einen kleinen Durchhänger zu haben. Aber ich glaube, das sind Phasen, die einen als Menschen und als Sportler weiterentwickeln. In solchen Phasen lernt man am meisten. Es ist das erste Mal in meiner Karriere, dass mich nicht alle loben und in der ich nicht nur Positives über mich lese. Aber es ist ganz normal, dass man eine Phase erlebt, in der man auch mal einen Dämpfer mitkriegt. Mich hält so etwas aber nicht auf, sondern ich versuche, es den Leuten zu beweisen.

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bundesliga.de: Haben Sie vor zehn Jahren schon die Bundesliga verfolgt?

Havertz: Ich habe es immer selber geschaut. Ich war schon immer brutaler Fußball-Fan. Die ganze Familie war immer im Fußball-Fieber. Wir waren nicht die Fans, die nur zur WM oder EM eingeschaltet haben. Als Alemannia Aachen in der Bundesliga gespielt hat, haben wir alle Spiele geschaut, aber auch, als sie danach etwas runter gegangen sind. Für uns gibt es nichts Größeres als die Bundesliga, weil Fußball immer unser Sport war in der Familie. Deswegen hat man sich immer aufs Wochenende gefreut. Damals war ich Fan, heute bin ich als Spieler aktiv. Deshalb ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen.

bundesliga.de: Wer hat Ihr Fußball-Interesse geweckt?

Havertz: Das fing früh an. Mein Opa war auch ein großer Fußball-Fan. Mein Vater hat auch gespielt, und auch mein Bruder. Alle sind fußballverrückt und wir sin einfach eine Fußball-Familie. Wir haben Fußball immer geliebt, und deshalb drehte sich auch alles immer um Fußball. So wächst man halt da rein, und so war es bei mir auch.

bundesliga.de: Was war Ihr persönliches Bundesliga-Highlight in den letzten zehn Jahren?

Havertz: Es ist schwierig, einzelne Momente zu nennen. Es ist generell so, dass man die besondere Atmosphäre spüren kann - vor allem, wenn die Stadien ausverkauft sind. Man sieht die Emotionen, die die Fans auslösen, und das gibt dir eine Gänsehaut. Das sind Momente, die du selbst erleben willst. Und jeder Spieltag bringt dir etwas Besonderes.

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bundesliga.de: Wann ist Ihnen klar geworden, dass Sie Fußball-Profi werden möchten?

Havertz: Das hat sich bei mir schon relativ früh entwickelt. Wenn man als kleiner Junge anfängt, Fußball zu spielen, ist immer das große Ziel, dass man Fußball-Profi werden will. Natürlich ist dieses Ziel immer in weiter Ferne, und man hat noch viel anderes im Kopf: Die Schule, die Ausbildung. Irgendwann war es so - das war in der U17 -, dass ich gemerkt habe, dass es für mehr reicht und dass ich relativ viel Potential habe. Trotzdem bedeutet es nicht, dass man direkt sagt, dass man oben mitspielen kann. Da gehört viel Arbeit dazu, und auch ein bisschen Glück. Bei mir hat sich das zum Glück relativ schnell ergeben. Ich bin relativ früh hoch gekommen zu den Profis und habe die ersten Spiele gemacht. Dadurch habe ich viel Selbstbewusstsein getankt. Danach verging die Zeit sehr schnell.

bundesliga.de: Welche Erinnerungen haben Sie an Ihr erstes Spiel?

Havertz: Es war ein Auswärtsspiel, deswegen war niemand von meiner Familie im Stadion. Aber alle waren trotzdem überglücklich und haben sich für mich gefreut. Natürlich hat meine Familie einen großen Anteil daran, dass ich jetzt hier stehen darf. Meine Eltern haben mich ständig zu Spielen und Turnieren gefahren, das war beinahe an jedem Wochenende so. Deswegen war das eine Team-Leistung unserer ganzen Familie. Alle saßen in einem Boot, und alle haben sich gefreut. Es kommt mir immer noch so vor, als wäre es gestern gewesen und nicht vor vier Jahren. Das ist ein Tag, an den ich mich immer erinnern werde.

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bundesliga.de: Wer ist Ihr bester Freund im Team?

Havertz: Mittlerweile ist das Mitchell Weiser, weil ich ihn einfach als Freund sehr wertschätze und er ein sehr witziger Typ ist, mit dem ich mich sehr gut verstehe und mit dem ich den gleichen Sinn für Humor habe.

bundesliga.de: Wer ist die berühmteste Person, die Ihnen auf Instagram folgt?

Havertz: Toni Kroos ist wahrscheinlich der mit den meisten Followern.

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bundesliga.de: Wer ist die berühmteste Person, der Sie auf Instagram folgen?

Havertz: Cristiano Ronaldo.

bundesliga.de: Warum er?

Havertz: Er ist ein Vorbild, besonders für junge Spiele. Für mich persönlich auch, weil er im Fußball alles erreicht hat, was man erreichen kann.

bundesliga.de: Welcher war der schwierigste Moment in Ihrer Karriere?

Havertz: Als ich mein Abitur gemacht hat und am Tag vor einer wichtigen Prüfung ein Spiel im DFB-Pokal stattfand. Es gab Verlängerung und Elfmeterschießen. Ich kam sehr spät nach Hause und musste am nächsten Tag die Prüfung schreiben. Ich möchte aber nicht darüber reden, wie es gelaufen ist (lacht).