Leverkusen gegen München - wer setzt sich durch? - © DFL Deutsche Fußball Liga
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Leverkusen empfängt Bayern: Warum die Partie wieder ein Top-Spiel ist

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Köln - Leverkusen auf Platz neun, Bayern ist Zweiter. Vor dem Duell der beiden Vereine am Samstag, 2. Februar (15.30 Uhr) in der BayArena scheinen die Rollen klar verteilt zu sein. Doch Leverkusen hat sich zu einem gefährlichen Gegner für den Rekordmeister gemausert.

Die O-Töne, die aus Leverkusen zu vernehmen sind, zeugen von gesteigertem Selbstvertrauen. Kai Havertz etwa spricht davon, dass gegen den FC Bayern "einiges möglich" ist, Kevin Volland wiederum weist darauf hin, wie unangenehm Bayer 04 sein kann. Das zeigten schließlich die vergangenen Duelle gegen Borussia Mönchengladbach (0:1) und dem VfL Wolfsburg (3:0). Vor dem Heimspiel gegen den deutschen Rekordmeister sind diese Parolen jedoch nicht die üblichen Mutmacher vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Vielmehr geht es darum, dem Eindruck der ernüchternden Serie gegen die Münchner eine andere Wucht entgegenzuhalten.

Alle Informationen zur Partie im #B04FCB-Matchcenter

Denn Bayer Leverkusen hat allem Anschein nach wieder in die Spur gefunden und gezeigt, dass der eigene Anspruch durchaus eine Berechtigung hat. Der Tabellenneunte hat in den vergangenen acht Partien 16 Punkte geholt – nur Gegner Bayern und Tabellenführer Borussia Dortmund waren in diesem Zeitraum erfolgreicher. Die Rheinländer, im Selbstverständnis ein Dauergast in der Champions League, sind trotz des für sie enttäuschenden Starts wieder ein ernsthafter Kandidat für die vorderen Tabellenplätze. Vor allem aber ein großer Gegner für den Tabellenzweiten aus dem Süden. Wie früher.

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Bayer 04 ist lauf- und zweikampfstark

Obschon: Gegen Leverkusen spielt Bayern München offenbar gern. In den vergangenen acht Pflichtspielen gegen den Werksclub gab es sechs Siege und zwei Unentschieden. Die letzte Niederlage, zugleich die einzige in den vergangenen 14 Duellen, gab es am 2. Mai 2015. Doch diese scheinbar zuverlässige Serie der Bayern könnte am kommenden Samstag reißen. Denn die Elf von Peter Bosz, der kurz vor Heiligabend Heiko Herrlich als Trainer der Leverkusener ablöste, weist seit dem Start in die Rückrunde beachtliche Zahlen und Werte auf.

Offensiv zum Erfolg: Bayer Leverkusen holt ersten Sieg unter Peter Bosz

Zwar gehörte das Team läuferisch schon zu den den besten der Hinrunde, doch in den ersten beiden Partien in diesem Jahr legte Bayer 04 noch einmal eine Schippe drauf. Die Rheinländer liefen 2019 im Schnitt enorm starke 126,3 Kilometer und legten fast 300 Sprints pro Spiel hin. In Wolfsburg waren es gar 307. So viele waren seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2011 noch nicht gemessen worden. Und auch die Zweikampf-Quote der Bosz-Elf war in den ersten beiden Spielen der Rückrunde besser als noch in den ersten 17 Partien.

Torjäger Goretzka und der perfekte FCB-Start

Doch auch für die Mannschaft von Niko Kovac läuft die Rückrunde bislang wie gewünscht. Bewertete man die beiden ersten Spiele des Jahres isoliert, so stünde der FCB in der Tabelle vor Dortmund. Da, wo der amtierende Deutsche Meister dem Selbstverständnis nach eben rangieren muss. Und ganz unauffällig hat sich Mittelfeldspieler Leon Goretzka an die Spitze der Rückrunden-Torschützenliste gesetzt. Der 23-Jährige erzielte in den ersten beiden Partien drei Treffer.

Wo Bayern-Star Joshua Kimmich jetzt schon besser ist als Lahm

Der Nationalspieler profitiert auch davon, dass der Trainer die taktische Formation verändert hat. Aus dem 4-3-3 mit einem Sechser und zwei Achtern machte Kovac ein 4-3-3 mit einer Doppelsechs und einem Zehner. Damit kommt auch Teamkollege Joshua Kimmich offenbar wunderbar klar. Der glänzte in der laufenden Saison aber vielmehr als Vorlagengeber. Kimmich legte bisher neunmal auf – so häufig wie Dortmunds Jadon Sancho. Die beiden bilden damit die Ligaspitze.

Der Spieler, der in der Rückrunde bisher am häufigsten jubeln durfte: Leon Goretzka feiert eines seiner drei Tore - imago/MIS

Leverkusens offensive Viererkette

Während FCB-Trainer Kovac nur minimale Veränderungen vorgenommen hat, verpasste Bayer-Coach Bosz seinem Team einen neuen Anstrich. Im neuen 4-1-4-1 hat Leverkusen einen Offensivspieler mehr auf dem Platz als unter Vorgänger Heiko Herrlich. In der neuen offensiven Viererkette spielt der erfahrene Karim Bellarabi (28) gemeinsam mit den jungen Julian Brandt (22), Kai Havertz (19) und Leon Bailey (21).

Doch auch die drei Youngster kennen die Bundesliga gut: Das Trio kommt auf insgesamt 206 Spiele im Oberhaus des deutschen Fußballs. Havertz, in dieser Saison zum Stammspieler aufgestiegen, erklärt: "Mehr Spaß macht mir das neue System auf jeden Fall, es ist natürlich auch mehr Risiko." Kapitän Lars Bender wagt mit Blick auf die Taktik unter Peter Bosz einen Ausblick auf das Bayern-Spiel: "Das ist sein System, daran glaubt er, damit identifiziert er sich. Ich glaube nicht, dass er von seiner Marschroute abweicht."

Dominik Hamers