Nach 13 Jahren: Der FC St. Pauli ist zurück in der Bundesliga!
13 Jahre mussten die Fans des FC St. Pauli auf diesen Moment warten: Der FCSP ist zurück in der Bundesliga! Die Kiezkicker verdienten sich diesen Erfolg redlich, boten unter Coach Fabian Hürzeler regelmäßig ansehnlichen und effizienten Fußball.
Die Saison des FC St. Pauli, sie ist eine historische – und das unabhängig vom sechsten Bundesliga-Aufstieg nach 1977, 1988, 1996, 2002 und 2011: Erstmals in der Vereinsgeschichte beendeten die Kiezkicker die Saison im Klassement vor dem großen Rivalen, dem Hamburger SV. Da das Duell zwischen dem Tabellennnachbarn Holstein Kiel gegen Fortuna Düsseldorf 1:1 endete und sich St. Pauli gegen den VfL Osnabrück durchsetzte, ist den Kiezkickern der direkte Aufstieg ebenfalls nicht mehr zu nehmen.
Ab Sommer spielen die "Boys in Brown" also wieder in der Bundesliga, 2010/11 war die bislang letzte Saison dort. Unter Coach Holger Stanislawski ging es nach dem Aufstieg direkt wieder runter. Seither klopfte der FCSP einige Male an der Tür zu Bundesliga: Direkt nach dem Abstieg 2011 wurde St. Pauli Vierter, punktgleich mit Fortuna Düsseldorf, das wegen der besseren Tordifferenz in die Relegation gegen Hertha BSC durfte und dort den Aufstieg klarmachte.
2022 sah der FCSP ebenfalls lange wie ein sicherer Aufsteiger aus, wurde Herbstmeister und war am 27. Spieltag noch Tabellenführer. Aus den letzten sieben Spielen wurden dann aber nur noch sechs Punkte geholt und man lief als Fünfter, drei Punkte hinter dem HSV auf dem Relegationsrang, ein.
Unter Hürzeler ging es steil bergauf
2022/23 starteten die Kiezkicker dann sehr schlecht in die Saison, auf Rang 15 wurde die Hinrunde beendet. Und kurz vor Weihnachten traf Andreas Bornemann, Geschäftsleiter Sport des FCSP, eine harte, aber in der Rückschau berechtigte Entscheidung: St.-Pauli-Legende Timo Schultz wurde aus seinem Amt als Übungsleiter entlassen, Co-Trainer Fabian Hürzeler übernahm erstmal als Interimscoach.
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Und was für einen Start Hürzeler mit dem FCSP hinlegte: Zehn Spiele gewannen die "Boys in Brown" in Serie und katapultierten sich in Siebenmeilenstiefeln von Platz 15 hoch auf Rang vier. Nur logisch, dass aus dem Interimstrainer Hürzeler der Cheftrainer Hürzeler wurde. Am 29. Spieltag der Saison 2022/23 setzte es im Stadtderby beim Hamburger SV eine 3:4-Niederlage – und dann kam es zu einer unfassbar langen Serie von ungeschlagenen Partien: 27 Pflichtspiele verlor der FCSP in Folge nicht mehr, wurde am 30. Januar 2024 erst im Elfmeterschießen des DFB-Pokal-Viertelfinals von Düsseldorf geschlagen.
Fast zwei Wochen später setzte es nach saisonübergreifend 25 ungeschlagenen Spielen in der 2. Bundesliga eine Niederlage beim 0:1 in Magdeburg.
St. Pauli ließ sich nicht von Niederlagen unterkriegen
Doch anders als noch 2021/22, als den Kiezkickern im Saisonendspurt offenbar die Düse ging ob der großen Aufstiegschance, blieben sie in dieser Saison cool und kämpften sich nach den (wenigen) Niederlagen eindrucksvoll zurück: Nach der Pleite beim FCM wurden erst formstarke Braunschweiger (1:0), dann Mitaufsteiger Holstein Kiel (4:3) geschlagen. Als es dann ein 1:3 auf Schalke gab, verzagten die "Boys in Brown" nicht, sondern schlugen mit Absteiger Hertha BSC (2:0), Nürnberg (2:0) und Paderborn (2:1) drei nicht gerade leicht zu bespielende Gegner.
Dann kam es zu einem Novum in der Saison 2023/24: Die Hamburger verloren zwei Spiele in Serie, erst bei spiel- und formstarken Karlsruhern (1:2) und dann am Millerntor gegen den frechen Aufsteiger SV Elversberg (3:4). Wieder hätte man meinen können, dass der FCSP ins Straucheln gerät. Aufgrund der beiden Niederlagen war man nämlich die Tabellenführung an Kiel losgeworden. Mit zwei Siegen in Serie, beim Verfolger Hannover 96 (2:1) und gegen den Nordrivalen Hansa Rostock (1:0), fand St. Pauli den Weg zurück in die Erfolgsspur und an die Tabellenspitze der 2. Bundesliga.
Gefestigtes Team, das für Überraschungen sorgen kann
Und wie geht es in der kommenden Saison weiter für den FC St. Pauli? Die Mannschaft von Trainer Hürzeler hat die beste Defensive der 2. Bundesliga, spielt ansehnlichen Fußball und verfügt über ein gutes Kombinationsspiel. Der Raum-, Zeit- und Gegnerdruck werden in der Bundesliga anwachsen, aber die unter dem akribischen Hürzeler erarbeiteten Strukturen und Abläufe innerhalb des Teams sind gefestigt: Die Kiezkicker sollten sich schnell an das höhere Niveau der Bundesliga gewöhnen können. Es ist durchaus möglich, dass der FCSP in der kommenden Saison eine ähnliche Rolle wie der 1. FC Heidenheim 1846 spielen kann und sich erst mal ein bisschen aus dem Abstiegskampf heraushält.
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