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Bayern-Neuzugang Bryan Zaragoza: Der kleine Zauberer von der Straße

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Der FC Bayern München hat den geplanten Sommertransfer vorgezogen: Vom FC Granada kommt Bryan Zaragoza an die Säbener Straße, der 22 Jahre alte spanische Nationalspieler soll die "Abteilung Attacke" des Rekordmeisters noch durchschlagskräftiger machen. bundesliga.de stellt den dribbelstarken Offensivallrounder vor, der ab sofort in der Bundesliga wirbeln wird.

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Der FC Bayern München reagiert auf die Verletzung von Flügelstürmer Kingsley Coman - der Rekordmeister verpflichtet den spanischen Außenstürmer Bryan Zaragoza, der eigentlich im Sommer 2024 vom FC Granada an die Säbener Straße wechseln sollte, sofort. "Bryan Zaragoza ist ein antrittsstarker, sehr schneller und extrem wendiger Flügelspieler, der auf beiden Seiten einsetzbar ist. Er ist unberechenbar, torgefährlich und sehr gut in Eins-gegen-Eins-Situationen", erklärte Bayern-Sportdirektor Christoph Freund anlässlich der geplanten Sommer-Verpflichtung des 22 Jahre alten Außenstürmers: "Dieses Jahr hat er bereits sein Debüt für die spanische A-Nationalmannschaft gefeiert und besitzt sehr viel Potenzial. Bryan ist einer der Senkrechtstarter in Spanien und schon länger auf unserem Schirm. Er wird unsere offensiven Möglichkeiten erweitern."

Straßenfußballer aus Málaga

Doch wer ist Bryan Zaragoza überhaupt? Geboren und aufgewachen in Málaga macht er seine ersten fußballerischen Schritte in der andalusischen Großstadt. Vor allem auf den Straßen seiner Heimat La Palmilla, einem sozialen Brennpunkt, lernte sich der talentierte Youngster sportlich durchzusetzen. "Ich bin ein Straßenfußballer, seit ich ein Kind war. Ich habe mein ganzes Leben auf der Straße gespielt, selbst nach dem Training noch. Daraus ziehe ich meine Stärke", betonte der heute 22-Jährige nach seinem Durchbruch im Profifußball. Nach Stationen im Jugendbereich bei CD Tiro Pichón und CD de Conejito de Málaga verließ Zaragoza 2019 seine Heimatstadt und wechselte in den Nachwuchs des FC Granada. Dort schaffte er es allerdings zunächst nicht ins Profiteam, mit Einsätzen für die zweite Mannschaft und einer Leihe zum Drittligisten CP El Ejido arbeitete sich der lediglich 1,64 Meter große Dribbler sukzessive nach oben.

Aufstiegsheld und Publikumsliebling

Richtig ins Rollen kam Zaragoza in der Reserve des spanischen Erstligisten gegen Ende der Saison 2021/22, dort machte er mit fünf Toren in den letzten sechs Spielen deutlich auf sich aufmerksam und wurde nach dem Abstieg des FC Granada in die zweite Liga in den Profikader hochgezogen. Dort biss sich der Dribbler wieder durch, kam nach einer schwierigen Anfangsphase in der Segunda Division zunehmend für die "Nazaríes" zum Einsatz. Wieder war es der Saisonendspurt, durch den sich Zaragoza in die Herzen der Fans spielte – mit drei Toren in den letzten drei Partien, die Granada allesamt für sich entscheiden konnte, schoss der Außenstürmer sein Team an die Tabellenspitze und wurde zum Aufstiegshelden der Andalusier. Das war erst der Startschuss eines kometenhaften Aufstiegs des "kleinen Magiers", wie er in Spanien bei seinen Fans auch genannt wird.

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Kometenhafter Aufstieg

Als Aufsteiger offenbart der FC Granada zwar Anpassungsschwierigkeiten an den Fußball in der höchsten Spielklasse und ist nach nur zwei Siegen in 22 Spielen im Tabellenkeller beheimatet, doch Zaragoza startet auch in "La Liga" direkt durch. Mit seinem ersten Saisontor trug der Wirbelwind entscheidend zum ersten Saisonsieg gegen den RCD Mallorca (3:2) bei - und war auch danach von seinen Gegenspielern kaum zu stoppen. Der zweite Saisonsieg (2:0 gegen FC Cádiz) war ebenfalls einem Treffer von Zaragoza zu verdanken. Egal ob als Mittelstürmer oder auf den Außenbahnen: Zaragoza sucht immer wieder das direkte Duell und danach den Abschluss. Die Qualitäten des jungen Offensivallrounders blieben auch Spaniens Nationaltrainer Luis de la Fuente nicht verborgen, Anfang Oktober berief er Granadas Lichtblick in den Kader von "La Roja" - als ersten Spieler seines Vereins seit fast 50 Jahren, als überhaupt erst vierten Spieler des FC Granada. Beim 2:0-Sieg gegen Schottland gab Zaragoza am 12. Oktober sein Debüt für die spanische Nationalmannschaft.

Hier bin ich: Bryan Zaragoza bei seinem Debüt in der spanischen Nationalmannschaft - IMAGO/Acero

Sternstunde gegen Barcelona

Wie gut Zaragoza sein kann, bekam in dieser Saison besonders der FC Barcelona zu spüren. Ausgerechnet am Tag seiner erstmaligen Nominierung zur Nationalmannschaft spielte der junge Angreifer die hochkarätig besetzte Defensive des katalanischen Topclubs schwindelig, brachte Underdog Granada im eigenen Estadio Nuevo Los Cármenes bereits in der ersten Minute in Führung. Knapp eine halbe Stunde war gespielt, da legte Zaragoza zum 2:0 für den Außenseiter nach. Die Überraschung gelang Granada letztlich zwar nicht, da die "Blaugrana" durch Lamine Yamal und Sergi Roberto noch ausgleichen konnte, doch der wuselige Außenstürmer hatte Eindruck hinterlassen. "Die Barca-Spieler haben mir zur Leistung gratuliert – und während des Spiels haben sie mir gesagt, ich solle aufhören zu laufen", verriet Zaragoza nach seiner Gala-Vorstellung, mit der er sich endgültig in die Notizbücher großer Clubs wie Real Madrid oder eben dem FC Bayern gespielt haben dürfte.

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Dribbelkünstler mit starkem Abschluss

Genau die Qualitäten, die ihn im Spiel gegen den FC Barcelona ausgezeichnet haben, sind es auch, die ihn interessant für höhere Aufgaben machen. Zaragoza ist nicht nur dank seiner Schnelligkeit im direkten Duell kaum zu stoppen, ist statistisch einer der erfolgreichsten Dribbler in "La Liga" - noch vor solch großen Namen wie Vinicius Jr. oder Isco. "Ich spiele, um zu dribbeln. Ich spiele nicht, um den Ball hinterher zu laufen oder irgendetwas anderes", betonte der 1,64 Meter kleine Wirbelwind in einem Interview mit DAZN. Dazu sucht der in der Offensive flexibel einsetzbare Angreifer schnell den Abschluss, ist mit seinem starken rechten Fuß von beiden Seiten des Platzes brandgefährlich – ob als Vorbereiter oder als Vollstrecker. Unberechenbar, rotzfrech, ein echter Straßenfußballer eben, der nun im Trikot des FC Bayern München für Furore sorgen soll.