
Historische Duelle zwischen dem FC Bayern München und Eintracht Frankfurt
Am kommenden Sonntag empfängt der FC Bayern München den Tabellendritten Eintracht Frankfurt zum Spitzenspiel. Ein Duell mit Tradition, vielen Toren und hin und wieder ein wenig Fußballgeschichte.
Die Frankfurter Effizienz schlägt zu
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Vielleicht war es so etwas wie der Anfang vom vorläufigen Ende. Zumindest das vorläufige Ende der meisterlichen Vorherrschaft des FC Bayern München. Die Ausgangslage war vor jenem kalten Winterabend im Dezember 2023 eindeutig. Eintracht Frankfurt hatte gerade vier Pflichtspiele in Serie verloren, zuletzt sogar im Pokal gegen den 1. FC Saarbrücken - der Rerkordmeister war in der gesamten Spielezeit noch ungeschlagen, belegte den zweiten Tabellenplatz - allerdings auch, weil zuvor die Begegnung gegen den 1. FC Union Berlin abgesagt und verlegt worden war, die Bayern ein Spiel weniger auf dem Konto hatten als Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen.
Die Vorzeichen waren klar, das Ergebnis nach 90 Minuten mit einem deutlichen 5:1 auch - wenn auch überraschend. Denn es wurde nicht etwa der Rekordmeister seiner Favoritenrolle gerecht, vielmehr setzte sich der Gastgeber mit einer brutalen Effizienz durch. Spätestens nach einer Stunde machte Ansgar Knauff mit dem fünften Treffer den Deckel auf das Spiel, Éric Dina Ebimbe hatte sogar doppelt getroffen. Nach der Minikrise für Frankfurt ein wichtiger Sieg und ein wenig die Wiedergutmachung für einige bittere Pleiten, die es dann gegen die Bayern doch auch gab.

Reicht es für das Spitzenspiel gegen Frankfurt?
Denn torreich ging es in den vergangenen Spielen meistens zu. Im Eröffnungsspiel der Saison 2022/23 führte der Rekordmeister bei den Hessen beispielsweise zur Pause schon 5:0, höher führten die Bayern zur Pause in der Bundesliga-Geschichte nur einmal - 1976 gegen Hertha BSC. Am Ende gewann der FCB 6:1. Im Kalenderjahr 2020 gewann München gleich zwei Mal gegen die Hessen. Beim 5:0 im Oktober erzielte Robert Lewandowski einen Dreierpack und avancierte zum Matchwinner, beim 5:2 im Mai wurde dagegen Martin Hinteregger zum tragischen Held. Der Frankfurter Abwehrspieler erzielte einen Doppelpack und schenkte seinem Team dann mit einem Eigentor den 2:5-Entstand ein.
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Dem FCB gelang damit die Revanche für die bittere 1:5-Niederlage im Hinspiel - damals die höchste Bayern-Niederlage seit einem Jahrzehnt. Für den damaligen Bayern- und heutigen BVB-Coach Niko Kovač zu viel, der Trainer musste am Tag nach der Pleite die Säbener Straße verlassen.

Erst Auswärtspleite, dann Pokalsieg
Im Frühling 2018 trafen die beiden Teams innerhalb von drei Wochen zwei Mal aufeinander. Ende April stand für den FCB ein Highlight in der Champions League auf dem Programm: das Halbfinale gegen Real Madrid. München war bereits so gut wie Meister, trat mit einer verstärkten B-Elf mit Debütanten wie Franck Evina, Meritan Shabani und Niklas Dorsch an und setzte sich dennoch souverän mit 4:1 gegen die Hessen durch.
Drei Wochen später bot Jupp Heynckes dann aber im Pokal-Finale in Berlin natürlich die vermeintlich beste Elf auf. Und die war an diesem Tag für die Eintracht nicht gut genug. Ante Rebić stellte die Weichen früh auf Pokal-Überraschung. Zwar glich Lewandowski noch aus, bevor erneut Rebić und Mijat Gaćinović für die Hessen trafen. Frankfurt sicherte sich später den Pokal. Der Supercup ging dann aber wieder deutlich an den Rekordmeister.

Entscheidung am grünen Tisch
Doch die Begegnung hat natürlich auch eine lange Tradition. Alleine in der Bundesliga standen sich die Teams 107 Mal gegenüber. Das erste Mal im August 1965. Das 2:0 der Bayern war der erste Sieg des späteren Rekordmeisters in der Liga. Rainer Ohlhauser und Rudolf Nafziger hießen die Torschützen. Traditionsreiche Duelle fördern Legenden. Unter anderem gab Karl-Heinz Körbel im Oktober 1972 sein Pflichtspiel-Debüt und das im Alter von 17 Jahren. Der Youngster machte seine Sache gut, meldete den „Bomber der Nation“ fast vollständig ab und Frankfurt siegte gegen Beckenbauer & Co. mit 2:1 – trotz der tollen Bewachung sorgte natürlich Gerd Müller für das Ehrentor der Bayern.
Kuriose Geschichten bot das Duell natürlich auch: Etwa 1981, als es nach einem eher müden Kick zur Halbzeit 0:0 stand, die Begegnung aber 7:2 für den Rekordmeister endete. Paul Breitner traf drei Mal, Karl-Heinz Rummenigge zweifach und Dieter Hoeneß sowie Wolfgang Kraus jeweils ein Mal. Für die Hessen waren Ronald Borchers und Bum-Kum Cha erfolgreich. Zwar stand es im April 1995 nach 90 Minuten 5:2 für die Bayern, die Begegnung endete allerdings 2:0 für Frankfurt. Denn Giovanni Trapattoni hatte in der Schlussviertelstunde Amateurspieler Dietmar Hamann eingewechselt - laut Statuten ein Amateurspieler zu viel, die Begegnung ging am grünen Tisch verloren.

Marmoush und Kane als Doppelpacker
Zuletzt trafen die Clubs im Oktober aufeinander. Die Begegnung endetete 3:3. Für die Bayern trafen Minjae Kim, Dayot Upamecano und Michael Olise, für Frankfurt Hugo Ekitiké und Omar Marmoush doppelt. Beim 2:1 im April 2024 hieß der Doppeltorschütze Harry Kane. Am Sonntag gibt es das 108. Aufeinandertreffen der beiden Teams in der Bundesliga - möglicherweise wieder mit vielen Toren, vielleicht auch mit der ein oder anderen Kuriosität.

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