Die drei Teams an der Tabellenspitze haben jeweils ihre individuellen Qualitäten - © DFL Deutsche Fußball Liga
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Dortmund, Bayern, Gladbach - die Erfolgsgeheimnisse der Top-Clubs

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Köln - Top-Spieler, Mentalitätsmonster oder geniale Joker. Jede der Mannschaften auf den oberen Tabellenplätzen der Bundesliga bringt mindestens eine dieser Qualitäten mit. Was machte die Top-Clubs in der Hinrunde so stark? bundesliga.de nennt die Erfolgsgeheimnisse.

3. Platz: Borussia Mönchengladbach

Wer hätte gedacht, dass Borussia Mönchengladbach nach der Hinrunde auf dem dritten Tabellenplatz überwintert? Hatte man doch mit Ausfällen von wichtigen Spielern wie Kapitän Lars Stindl oder Raffael zum Saisonbeginn zu kämpfen. Das Fehlen dieser Leistungsträger kompensierten aber genau die Spieler, die man vorher nicht auf dem Zettel hatte: Neuzugang Alassane Plea wurde zu einem echten Torjäger der Borussia. Mit neun Toren und drei Vorlagen spielte der Franzose eine starke Hinrunde und wurde sogar in die französische Nationalmannschaft berufen. Auf ebenfalls neun Tore und sogar sechs Assists kommt Thorgan Hazard, der die starke Offensive der Fohlen auch in der Rückrunde anführen und für viele weitere Erfolge sorgen will.

Mit Florian Neuhaus spielte sich ein weiterer Unbekannter in den Vordergrund. Der 21-jährige Mittelfeldspieler passt perfekt in Heckings 4-3-3-System und trumpfte in seiner ersten Bundesliga-Saison direkt groß auf. Mit sieben Torvorlagen ist er der Top-Vorlagengeber der Fohlen und mauserte sich von Beginn an zur Stammkraft. Während vorne Tore geschossen und vorbereitet wurden, wurde hinten der Kasten dichtgehalten: Yann Sommer konnte seine WM-Form konservieren und war einer der besten Torhüter der Hinrunde. 61 von 79 Torschüsse wehrte der Schweizer ab – das ist Bestwert in der Bundesliga! Wenn das Team von Dieter Hecking an die Leistung der Hinrunde anknüpfen kann und alle Leistungsträger fit bleiben, ist sie definitiv ein Kandidat für die oberen Plätze der Tabelle.

Yann Sommer ist der Torwart der Hinrunde

Starke Borussia: Vor allem die Neuzugänge überzeugen - Maja Hitij/Bongarts/Getty Images

2. Platz: FC Bayern München

So eine durchwachsene Hinrunde hätte wohl niemand vom FC Bayern München erwartet. Nach sieben Pflichtspiel-Siegen zum Auftakt sah es für Kovac und seine Bayern zu Anfang der Saison lange nach einer weiteren dominanten Bundesliga-Spielzeit aus. Kovac gewann als Trainer erstmals überhaupt vier Bundesliga-Spiele in Serie und legte einen der erfolgreichsten Starts aller Bayern-Trainer der Bundesliga-Geschichte hin. Erst zum Oktoberfest kam der Dämpfer für den Rekordmeister, nachdem man erstmals seit Mai 2015 zwei Niederlagen in Folge einstecken musste. Zu diesem Zeitpunkt setzt Niko Kovac noch auf eine starke Rotation der Spieler, da er jeden spielen lassen wollte und sich jedem Gegner taktisch anpassen wollte. Erst nach dem Sieg gegen Werder Bremen am 13. Spieltag verkündete der Trainer das Ende der Rotation, was den Erfolg wieder mit sich brachte. Bayern gewann fünf Bundesliga-Spiele in Serie und steht zum Ende der Hinrunde verdient auf Platz zwei.

Ein weiterer Erfolgsfaktor war der Einsatz von Altmeister Franck Ribéry. Der Franzose war der entscheidende Spieler in den letzten zwei Spielen vor der Winterpause gegen Leipzig und Frankfurt. Mit seinen Treffern bescherte er den Bayern die wichtigen Punkte, um als BVB-Jäger in die Rückrunde zu starten. Auf den Franzosen müssen die Münchner zum Rückrundenstart allerdings verzichten, er verletzte sich im Trainingslager und fällt einige Wochen aus. Dafür ist Neuzugang Alphonso Davies nun spielberechtigt, der Youngster aus Kanada hofft auf viele Einsatzzeiten. Diese sind Joshua Kimmich natürlich garantiert. Der junge Nationalspieler wird immer mehr zum Leader im Team und hat zuletzt gerade auf der Sechserposition überragt. Von dort aus will er nun die Aufholjagt einleiten. Sechs Punkte ist der Rekordmeister von Dortmund atkuell entfernt – es bleibt eine spannende Saison!

Fünf Dinge über Bayern-Zugang Alphonso Davies

Keine Rotation mehr: Nach holprigem Start setzt Kovac auf feste Leistungsträger - imago/Sven Simon

1. Platz: Borussia Dortmund

Borussia Dortmund wirbelte in der Hinrunde durch die Liga! Als neuer Trainer schlug Lucien Favre richtig ein, der BVB führt verdient die Tabelle der Bundesliga an. Bis zum 15. Spieltag blieb der BVB ohne Niederlage (zwölf Siege, drei Remis). Favre wurde damit zum ersten Trainer in der BVB-Geschichte, der in seinen ersten 15 Bundesliga-Spielen ungeschlagen geblieben ist. Durch die richtige Transferpolitik im Sommer formte sich der BVB zu einer Mannschaft mit vielen jungen, aber auch erfahrenen Spielern. Dadurch entstand das offensivste Team der Bundesliga mit 44 Toren in der Hinrunde. Neuzugänge wie Axel Witsel, Thomas Delaney, oder Achraf Hakimi wurden zu wichtigen Pfeilern der Mannschaft. Youngster Jadon Sancho spielte mit gerade einmal 18 Jahren eine überragende Saison und ist mit sieben Vorlagen Top-Vorbereiter des BVB.

Paco Alcacer im Interview: "Ich will nicht der Joker bleiben"

Jadon Sancho (l.) und Marco Reus spielen beim BVB bisher eine herausragende Saison - Patrik Stollarz/Getty Images

Marco Reus wurde von Trainer Favre zum neuen BVB-Kapitän ernannt und zeigte sich in neuer Funktion in der vielleicht besten Form seiner Karriere: Elf Tore und sechs Vorlagen zeigen die unglaubliche Stärke des Offensiv-Dribblers. Wie wichtig die Entscheidungen von Lucien Favre waren, bewies der Trainer mit dem Einsatz von Paco Alcacer: Der Spanier erzielte in seinen ersten zwölf Bundesliga-Spielen für den BVB zwölf Tore und steht an der Spitze der Torjägerliste. Zehn seiner zwölf Tore erzielte Edel-Joker Alcacer in seinen sieben Einsätzen als Einwechselspieler. Dass sich die Mannschaft von Lucien Favre zu wahren Mentalitätsmonstern entwickelte, bewies sie schon oft: Insgesamt vier Mal drehte Dortmund in der Liga einen 0:1-Rückstand noch in einen Sieg. Wenn die Schwarz-Gelben so weiter machen, ist die Meisterschale zum Greifen nah!