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Jubelt in der Rückrunde für die SGE: Younes Ebnoutalib
Jubelt in der Rückrunde für die SGE: Younes Ebnoutalib - © IMAGO/Ulrich Hufnagel
Jubelt in der Rückrunde für die SGE: Younes Ebnoutalib - © IMAGO/Ulrich Hufnagel
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Zurück im heimischen Horst: Eintracht, Ebnoutalib und Emotionen

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Zwölf Tore, enormes Tempo und eine Geschichte, die kaum besser passen könnte: Mit Younes Ebnoutalib verpflichtet Eintracht Frankfurt nicht nur den aktuell besten Torschützen der 2. Bundesliga, sondern auch einen gebürtigen Frankfurter, für den der Adler auf der Brust weit mehr ist als ein Vereinswappen. bundesliga.de erklärt, warum Ebnoutalib perfekt zur Eintracht passt.

Younes Ebnoutalib hat bei der SV Elversberg nicht lange gebraucht, um Eindruck zu hinterlassen. Zwölf Tore in 17 Spielen in dieser Saison, Top-Torjäger der 2. Bundesliga nach der Hinrunde – und das mit einer bemerkenswerten Treffsicherheit. Seine Abschlusseffizienz von +1,5 zeigt: Der 22-Jährige verwertet seine Chancen nicht nur zuverlässig, sondern traf häufiger als es gemessen an der Chancenqualität zu erwarten gewesen wäre. Fünf seiner Treffer bedeuteten zudem das wichtige 1:0 – Tore, die ein Spiel öffnen und Ebnoutalibs auf die Siegerstraße brachten.

Hinzu kommt ein Profil, das modernem Bundesliga-Fußball entspricht. Mit seiner in der Hinrunde gemessenen Höchstgeschwindigkeit von 34,8 km/h bringt Ebnoutalib ordentlich Tempo mit, kombiniert das mit Physis und hoher Laufbereitschaft. Sportdirektor Timmo Hardung beschreibt ihn als "einen der aktuell spannendsten deutschen Stürmer“, der "große physische Präsenz, Durchsetzungsstärke in der Box und einen guten Torabschluss“ vereint. Genau diese Mischung machte ihn in Elversberg so wertvoll – und nun für Eintracht Frankfurt so interessant.

Burkardt Back-Up

In Frankfurt war Jonathan Burkardt bislang kaum zu ersetzen. Elye Wahi, im Januar 2025 aus Marseille gekommen, blieb in zehn Bundesliga-Einsätzen in der laufenden Spielzeit torlos, Michy Batshuayi fällt mit einem Mittelfußbruch bis auf Weiteres aus. Als Burkardt die letzten Wochen vor der Winterpause mit einer Wadenverletzung fehlte, erzielte die Eintracht in vier Ligaspielen nur drei Tore und holte lediglich fünf Punkte.

Ebnoutalib soll genau hier ansetzen: als zusätzliche Option, als Entlastung, als Spieler mit vielen Tiefenläufen und Abschlussstärke. Markus Krösche betont seine „sehr gute Physis“ und die Entwicklungsschritte der vergangenen Monate. Gleichzeitig betont der Sportvorstand der Eintracht, dass die Verantwortlichen "Younes die notwendige Eingewöhnungszeit bei der Eintracht geben" werden. Doch seine Fähigkeiten, die er in der Hinrunde bei Elversberg eindrucksvoll nachgewiesen hat, werden dem Team von Trainer Dino Toppmöller sofort weiterhelfen können.

Frankfurter Bub, Adler im Herzen

Für Ebnoutalib ist der Wechsel zur Eintracht weit mehr als der nächste Karriereschritt. Er ist gebürtiger Frankfurter, aufgewachsen im Nordwesten der Stadt – und damit einer von denen, für die die Eintracht nicht erst im Profifußball begann. "Es gibt nichts Schöneres als die Chance zu haben, für seine eigene Stadt zu spielen“, sagt er. Schon das Trikot mit dem Adler zu tragen, sei "ein sehr krasses Gefühl.".

Seine fußballerische Sozialisation ist dabei eng mit Frankfurt verbunden. Straßenfußball zuhause in der Siedlung, Stationen bei Stadtteilclub wie den SV 07 Heddernheim und die SG Rot-Weiss Frankfurt, Duelle mit seinem jüngeren Bruder, der mittlerweile bei der U23 von Hannover 96 spielt – all das prägte Ebnoutalib früh. Hinzu kam der Einfluss seines Vaters, der als Taekwondo-Olympia-Medaillengewinner Disziplin, Physis und Körperbeherrschung vermittelte. Zehn Jahre betrieb Ebnoutalib neben dem Kicken auch noch Kampfsport, der nicht nur seine körperliche Robustheit, sondern auch seinen mentalen Zugriff auf den Sport verbesserte. Erst mit 13 Jahren entschied er sich endgültig für den Fußball – mit dem Ziel, eines Tages genau dort zu landen, wo er nun steht.

>>> Eintracht verpflichtet den Top-Torjäger der 2. Bundesliga

Dass sein Weg zum größten Club seiner Heimatstadt über Stationen wie Gießen, Perugia und Elversberg führte, macht die Rückkehr umso bemerkenswerter. Sportvorstand Markus Krösche betont, dass Ebnoutalib in den vergangenen Monaten die „nächsten Schritte in seiner Entwicklung“ gegangen sei – und nun bereit ist für die Bundesliga. Als gebürtiger Frankfurter werde er keine Eingewöhnungsschwierigkeiten haben, hofft Krösche auf ein schnelles Ankommen des Neuzugangs in der Mannschaft. Für Ebnoutalib selbst schließt sich mit dem Transfer an den Main ein Kreis: der Wechsel verbindet sportliche Perspektive und persönliche Identifikation – und bring der Eintracht einen Stürmer, der die Stadt kennt, fühlt und repräsentiert.