
Farès Chaïbi ist Eintracht Frankfurts furioser Fixpunkt
Bei allen Rotationen und Wechseln zeigte sich in der Offensive von Eintracht Frankfurt ein klarer Fixpunkt: Dino Toppmöller setzt stets auf Farès Chaïbi. Doch der Algerier macht in dieser Saison einen Positionswechsel durch, der sich richtig lohnt.
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Eintracht Frankfurt stellt mit 27 erzielten Toren die geteilt zweitbeste Offensive der Bundesliga hinter den Bayern. Dabei lässt sich ein Muster feststellen: Klare Stammspieler auf einer bestimmten Position gibt es kaum. Jonathan Burkardt rotiert aus dem Sturm raus, Ritsu Dōan wechselt zwischen Flügelverteidiger, Außen- und Halbraumspieler und der aktuell verletzte Shootingstar Can Uzun rotiert mit Weltmeister Mario Götze.
Auch im defensiven Mittelfeld ist das Duo aus Ellyes Skhiri und Hugo Larsson nicht mehr gesetzt – vielmehr konkurrieren sie mit dem neu erstarkten Mahmoud Dahoud um einen einzigen Platz. Denn die zweite Position in der defensiveren Schaltzentrale gehört einem nur theoretischen Neuzugang: Farès Chaïbi.
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In neuer Rolle zur Assistmaschine
Der Algerier spielt in dieser Saison wie ausgewechselt – und in einer neuen Rolle. Anstatt wie bisher von Linksaußen oder einer offensiven Halbraumposition ins Spiel einzugreifen, startet Chaïbi in der offensiveren Achter-Rolle auf der Doppel-Sechs – und dort ist er die klare Stammkraft. Mit bisher neun Startelf-Spielen könnte der 22-Jährige seinen Wert aus der Vorsaison (zehn) schon am zwölften Spieltag knacken.
Aus der defensiveren Position kommt Chaïbi oft mit dem Spielfeld vor sich an den Ball, kann sich freier in Lücken fallen lassen und die Offensive der Eintracht ankurbeln. Das ist ihm bisher furios gelungen: Sechs der 27 SGE-Tore wurden vom neuen Spielmacher aufgelegt. Das ist geteilter Bundesliga-Bestwert zusammen mit Superstar Michael Olise.
Olise pur - und ein Hauch Robben
Es hätten sogar noch mehr sein können, denn nur jeder dritte vorbereitete Abschluss fand seinen Weg ins Tor – 18 Versuche wurden von ihm aufgelegt. Mit dem Auge für das Spielfeld ist der Spielgestalter noch gefährlicher als je zuvor. Im Vorjahr brachte er nur drei Assists in der gesamten Saison ein – das eine eigene Tor konnte er ebenfalls schon erzielen.
Laufstark, flexibel, genial
Besonders spannend ist die neue Rolle Chaïbis, weil er sie zwar erst lernt, aber trotzdem schon so flexibel in ihr agieren kann. Der Algierer kann aus der Tiefe aufbauen und zwischen den Innenverteidigern den Takt vorgeben, er kann sich in den Schnittstellen unter hohem Druck behaupten oder im höheren Ballbesitz eine Anspielstation zwischen den Kette als zweiter Zehner neben Uzun oder Götze bilden.
Dass der 22-Jährige überall auf dem Platz zu finden ist, zeigt sich auch bei seinen Laufwerten: Im Durchschnitt läuft er 12,1 Kilometer in 90 Spielminuten. Seine Heatmap zeigt ihn mittlerweile häufiger im eigenen als im gegnerischen Strafraum – ein Beweis für seinen defensiven Fleiß und seine offensive Mannschaftsdienlichkeit.
Dazu tritt er verspätet in die Fußstapfen von Omar Marmoush: Als Freistoß- und Eckenschütze brachte er den Erfolg zurück, nachdem die Torgefahr nach Standards in der Rückrunde ohne den Ägypter eingebrochen war. Fünf Tore erzielte die SGE in dieser Spielzeit nach ruhenden Bällen – für alle Versuche mit dem rechten Fuß zeigt sich Chaïbi verantwortlich.
Mit mehr Sicherheit zum Star im Zentrum?
Einiges gibt es aber auch noch zu lernen unter den neuen Aufgaben. Auf der Doppel-Sechs werden vor allem die defensiven Qualitäten noch mehr gefordert. Durch seine Laufstärke kommt Chaïbi zwar in viele Duelle, gewinnt davon aber nur 45 Prozent – vor allem Skhiri (59,2 Prozent) aber auch Larsson (52 Prozent) sind hier die deutlich stabileren Zentrumsspieler.
Dass die Eintracht insgesamt also deutlich offensiver agiert als noch im Vorjahr, zeigt sich auch bei 22 Gegentoren – die drittmeisten der Liga. Seine recht hohe Fehlpassquote von 23 Prozent, die natürlich auch mit seinen vielen schwierigen Versuchen zusammenhängt, könnte ebenfalls noch stabiler werden.
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Der Wandel vom offensiven Wirbelwind zum defensiven Strukturgeber ist ein Prozess. Und wenn Farès Chaïbi diesen noch weiter so geht wie bisher und sich defensiv stabilisiert, könnte er bald zu den ganz großen Stars in den Schaltzentralen der Bundesliga gehören.
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