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Eintracht Frankfurt: Die Feierbiester wollen mehr

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2022 war für Eintracht Frankfurt eines der erfolgreichsten Jahre der Vereinsgeschichte. Mit dem Triumph in der Europa League krönten sich die Adlerträger im Mai und gingen mit Neuzugängen wie Mario Götze und Randal Kolo Muani in die neue Saison. Das Überwintern in der Champions League und die Auszeichnung zu Deutschlands "Mannschaft des Jahres" waren der jüngste Erfolg der SGE, die sich für das neue Jahr größere Ziele gesteckt hat.

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Die Stimmung ist gut im Trainingslager in Dubai, wo sich Eintracht Frankfurt elf Tage auf den Bundesliga-Start im neuen Jahr vorbereitet. Dabei zeigten sich die Adlerträger bereits in bestechender Frühform was den Fitnesszustand angeht. Im ersten Testspiel gewann die SGE mit 4:2 gegen Ligakonkurrenten RB Leipzig und überraschte teilweise ihren Trainer Oliver Glasner: "Ich bin überrascht, wie weit die Jungs schon wieder sind. Es gibt Spieler, die in einer Hälfte über sechs Kilometer gelaufen sind. Auch wenn man die Zahl der Sprints auf 90 Minuten hochrechnet, ist das fast mehr als in einem Bundesligaspiel. Ich bin selbst positiv überrascht, dass das nach unseren relativ knackigen Trainingseinheiten möglich war", so der Österreicher.

Einer stach dabei besonders heraus: Mario Götze. Der Offensivmotor der Eintracht wurde in der zweiten Halbzeit für 45 Minuten eingewechselt, spulte in der Zeit sogar sechs Kilometer ab. "Die Jungs sind hochprofessionell. Mario Götze hat seine Zeit nicht nur in Malls und am Strand verbracht. Er hat sehr gewissenhaft trainiert", berichtet Glasner sehr zufrieden. Beim 30-jährigen Götze ist der Fitnesszustand nach der bisherigen Hinrunde kein Wunder, absolvierte er doch bisher die meisten intensiven Läufe aller Bundesliga-Spieler (1307). Bisher war der Antreiber ein Glücksgriff für die SGE, denn Götze machte in vielen Spielen den Unterschied. Durch seine enge Ballbehandlung und dem perfekten Passspiel war er bisher nur schwer zu stoppen.

Neues Trio trumpft auf

Dank Götzes ruhigem Aufbauspiel schafften zwei weitere Spieler, den nächsten Schritt zu machen. Zum einen Neuzugang Randal Kolo Muani, der sofort eingeschlagen ist und mit neun Assists die Liste der Vorlagengeber anführt und zum anderen Jesper Lindström, der bereits in der Sommervorbereitung an seinen Abschlüssen gearbeitet hat und schon bei sechs Toren steht. Der Däne lobt besonders die Geschwindigkeit seines Sturmpartners, der dadurch für ihn ganz neue Möglichkeiten eröffnet: "Kolo ist schnell und stark, ein Top-Spieler. In der vergangenen Saison war ich derjenige, der immer in die Tiefe gehen musste, weil Rafa und Daichi nicht die schnellsten Spieler sind. Jetzt kann auch Kolo in die Tiefe rennen, und Mario spielt immer die richtigen Pässe. Kolo macht mich besser, hoffentlich mache auch ich ihn besser. Wir sind ein gutes Duo", sagt Lindström.

Für Kolo Muani hätte das Jahresende kaum spannender sein können. Durch den Ausfall von Frankreich-Stürmer Karim Benzema wurde der Frankfurter nachnominiert und konnte sich auf der Weltbühne beweisen. Im Halbfinale erzielte er kurz nach seiner Einwechslung das 2:0 gegen Marokko und gab im Finale eine Vorlage. Außerdem verpasste er kurz vor Schluss den Siegtreffer der Franzosen gegen Argentinien. Trotz dieser einschneidenden Erlebnisse ist der 24-Jährige auf dem Boden geblieben und kam noch motivierter zurück nach Frankfurt. "Die WM hat ihn in seiner Persönlichkeit, bei seinem Selbstvertrauen und Selbstverständnis nach vorne gebracht. Ich finde ihn noch präsenter. Ich habe den Eindruck, dass er voll aus sich raus geht. Auch in den Übungen ist er etwas lauter geworden, das ist positiv", freut sich Trainer Glasner.

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Krösche: "Haben noch nichts in der Bundesliga erreicht"

Für die Eintracht sind 27 Zähler in Zeiten der Drei-Punkte-Regel ein neuer Rekord nach 15 Spieltagen einer Bundesliga-Saison. In der Mainmetropole will man sich aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern den Blick nach vorne richten. Deshalb werden auch die Ziele höhergesteckt, wie Sportvorstand Markus Krösche verrät: "Natürlich haben wir in der Europa League etwas Außergewöhnliches erreicht, aber nicht in der Bundesliga. Dort stehen wir zwar aktuell auf Platz vier, haben für die Saison aber noch nichts erreicht, weil noch sehr viele Spiele vor uns liegen. Deshalb ist es wichtig, es als Weiterentwicklung zu sehen, dass wir aus dieser Erfahrung gelernt haben und als Mannschaft dahingehend weiter sind."

Mit der wirbelnden Offensive wird die Eintracht mit Sicherheit im neuen Jahr für Furore sorgen. Der Tabellenvierte aus Hessen verfügt über den zweitbesten Angriff der Bundesliga (36 Großchancen und 32 Tore werden nur von den Bayern übertroffen) und ist auf einen guten Weg sich erstmals über die Bundesliga für die Champions League zu qualifizieren. Das streben auch die Verantwortlichen an: "Wir haben uns den vierten Platz erarbeitet und möchten diesen verteidigen. Ob uns das gelingt, weiß ich nicht, aber es ist unser Ziel. Wenn wir das erreichen sollten, spielen wir nächste Saison wieder in der Champions League."

Mit guter Stimmung innerhalb der Mannschaft und einer bestechenden Frühform blickt Eintracht Frankfurt erwartungsvoll auf den Bundesliga-Start. Am 21. Januar geht es gegen den Tabellenletzten FC Schalke 04. Im eigenen Stadion will man natürlich nicht mit einem Patzer ins neue Jahr starten, der am Ende noch die gesteckten Ziele in Gefahr bringt. Im bisherigen Saisonverlauf hat die SGE aber schon des Öfteren bewiesen, dass sie den Titel "launische Diva vom Main" abgelegt hat.