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Vier Spiele, sechs Tore: Davie Selke vom SV Werder Bremen nutzt die U19-Europameisterschaft, um auf sich aufmerksam zu machen
Vier Spiele, sechs Tore: Davie Selke vom SV Werder Bremen nutzt die U19-Europameisterschaft, um auf sich aufmerksam zu machen

U19 trumpft auf: Der fünfte Stern wartet schon

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Köln - Deutschland wird zum fünften Mal Weltmeister. Soviel steht jetzt schon fest - zumindest, wenn man der Statistik vertraut. Nur das Wann ist noch nicht ganz klar. Wahrscheinlich 2018 oder 2022, spätestens aber 2026.

Zehn Spieler mit Bundesliga-Erfahrung

Die deutsche U19-Nationalmannschaft hat bei der Europameisterschaft in Ungarn durch ein überzeugendes 4:0 gegen Österreich das Finale erreicht. Seit der Einführung des Wettbewerbs 2002 überstanden vier deutsche Nachwuchsteams die Vorrunde des Wettbewerbs. Eines hatten alle Mannschaften gemeinsam: Kommende Weltmeister spielten eine entscheidende Rolle.

Es ist die Bestätigung der guten Nachwuchsarbeit der Bundesliga-Clubs in der jüngeren Vergangenheit. 2001 wurde die Einrichtung von Nachwuchsleistungszentren in der Lizenzierungsordnung festgeschrieben. Ein Schritt, von dem die Clubs, die Bundesliga und der DFB gleichermaßen profitieren. Wie gut die Nachwuchskicker ausgebildet werden, spiegelt sich auch in den Einsatzzeiten der Talente in ihren Clubs wider. Zehn Akteure aus dem derzeitigen Kader der U19-Nationalmannschaft kamen schon in der Bundesliga oder 2. Bundesliga zum Einsatz.

Prominentestes Beispiel ist - in Abwesenheit von Schalkes Max Meyer - sicherlich Julian Brandt von Bayer Leverkusen, der in zwölf Bundesligaspielen zwei Tore erzielte. Auf noch mehr Spielminuten in der Bundesliga brachte es im vergangenen Jahr nur sein Kapitän aus der U19, Niklas Stark. Der Defensivspezialist lief 2013/14 für den 1. FC Nürnberg 21 Mal in der Bundesliga auf, konnte den Abstieg aber nicht verhindern. Ob Brandt, Stark oder Bremens Davie Selke, der mit sechs Toren in vier Spielen in Ungarn für Furore sorgt, es bis an die Spitze des Weltfußballs schaffen, wird die Zeit zeigen. Mindestens ein Talent aus dem 18er-Kader wird aber auf jeden Fall Weltmeister - das verrät ein Blick in die Historie.

U19 verspricht eine rosige Zukunft

Gleich bei der ersten U19-Europameisterschaft 2002 spielten sich die deutschen Talente bis ins Finale, das knapp mit 0:1 gegen Spanien verloren ging. Wichtiger Baustein und Torschütze beim Auftakt-Remis gegen England: Philipp Lahm. Neben dem ehemaligen Kapitän der Nationalmannschaft standen mit Piotr Trochowski, Sascha Riether, Mike Hanke und David Odonkor vier weitere spätere A-Nationalspieler im Kader.

2005 und 2007 scheiterten die Junioren jeweils im Halbfinale. 2005 gelangen der französischen Auswahl im Halbfinale drei Treffer gegen Manuel Neuer. Die Treffer von Denis Epstein und dem heutigen ghanaischen Nationalspieler Kevin-Prince Boateng waren zu wenig.

Ebenfalls mit 2:3 musste der Jahrgang von 2007 die Segel streichen, obwohl diese Auswahl sicherlich zu den talentiertesten deutschen Nachwuchsteams aller Zeiten gehörte. Die Weltmeister Benedikt Höwedes, Jerome Boateng und Mesut Özil spielten damals in Österreich ihr erstes großes Turnier gemeinsam. Auch Sidney Sam, Max Kruse, Daniel Schwaab und Nils Petersen waren beim unglücklichen Aus gegen Griechenland mit an Bord.

Wie stark dieses Team war, stellten sie zwei Jahre später unter Beweis. 2009 gewannen die Halbfinalisten von 2007, unter anderem ergänzt von Manuel Neuer, Mats Hummels und Sami Khedira, die U21-Europameisterschaft in Schweden. Fünf Jahre später folgte die Krönung in Brasilien (Infografik: Der Fußabdruck der Bundesliga). In Rio de Janeiro hielt auch Ron-Robert Zieler den Weltmeisterpokal in den Händen. Zieler war der Rückhalt der einzigen deutschen U19-Auswahl, die den Europameistertitel bislang gewinnen konnte. 3:1 wurde Angstgegner Italien 2008 bezwungen. Außerdem standen die Bender-Zwillinge Lars und Sven, die die WM 2014 verletzungsbedingt verpassten, auf dem Feld. Viele der aktuellen U19-Spieler werden sicherlich in die Fußstapfen ihrer prominenten Vorgänger treten. Die Bundesliga und die Nationalmannschaft dürfen sich auf eine rosige Zukunft freuen (Die Liga der Weltmeister).

Florian Reinecke