- © Getty Images/Alex Grimm
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Darmstadt 98 verabschiedet sich erhobenen Hauptes aus der Bundesliga

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Nach 31 Spieltagen ist der Klassenerhalt für den SV Darmstadt 98 nicht mehr möglich. Was bleibt, ist der Eindruck, den dieser besondere Verein in der Bundesliga hinterlässt.

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Auf diese Gemeinsamkeit mit Bayer 04 Leverkusen hätte der SV Darmstadt 98 gerne verzichtet. Wie der frischgebackene Deutsche Meister sahen auch die "Lilien" das Saisonergebnis lange auf sich zukommen. Nach 31 Spieltagen, zwei Wochen nach Leverkusens fixiertem ersten Liga-Titel, herrscht am anderen Tabellenende nun ebenfalls rechnerische Gewissheit: Nach der 0:1-Niederlage gegen Heidenheim ist auch rechnerisch kein Klassenerhalt mehr möglich. Aufsteiger Darmstadt ist zu Absteiger Darmstadt geworden, muss zum vierten Mal den Gang von oben in die 2. Bundesliga antreten. 

Darmstadt lässt sich nie unterkriegen

Dass der Unterschied zwischen oben und unten im Profifußball - trotz der Parallele zum Meister - doch ganz schön groß sein kann, belegen die Zahlen, die zum sofortigen Wiederabstieg der "Lilien" führten: Zwischenzeitlich 22 Spiele ohne Sieg, überhaupt bisher nur drei gewonnene Spiele, sieben Rückrundenpunkte und 73 Gegentore - elf mehr als die zweitschlechteste Defensive der Liga (Bochum, 62 Gegentore)

Trainer Torsten Lieberknecht hatte nach der 0:1-Niederlage gegen Freiburg in Bezug auf die Qualität des Gegners einen Vergleich gezogen: "Wir haben auch unsere Nationalspieler, aber die kommen halt nicht aus Japan", spielte der Coach auf Freiburgs Siegtorschützen Ritsu Dōan an.

Die Stimmen des 31. Spieltags 

Dennoch verlässt Darmstadt die Bundesliga erhobenen Hauptes. Lieberknechts Team verlor bislang nie mehr als drei Spiele in Folge, blieb gegen Borussia Mönchengladbach und SV Werder Bremen ungeschlagen und fiel auch nach den schmerzhaftesten Niederlagen gegen Bayern (0:8) und Augsburg (0:6) nicht auseinander. Bei allen qualitativen Mängeln: Einstellung und Kampfgeist stimmten fast immer beim Zweitliga-Zweiten der Vorsaison.

Besonderes Bekenntnis

Der bemerkenswerteste Umstand war die Haltung des Vereins in der Trainerfrage, die er beantwortete, weit bevor sie auf sportlicher Grundlage gestellt werden konnte: Vor der Saison verlängerte Darmstadt den Vertrag mit Lieberknecht bis 2027, gab dem Übungsleiter damit eine Jobgarantie, unabhängig vom Ligaverbleib. Präsident Rüdiger Fritsch: "Einen Trainer werden wir in Darmstadt sicher nicht rausschmeißen, wenn er die Bundesliga nicht in Schutt und Asche spielt. Es geht um Kontinuität. Wir wissen, dass Torsten Lieberknecht in allen Facetten sehr gut zum Verein passt." 

Das Restprogramm der Bundesliga

Somit dürfte Lieberknecht in seine vierte Saison am Böllenfalltor gehen. Seine erste endete auf Platz 4, die zweite mit Platz 2 und dem Aufstieg. "Wenn Darmstadt es vernünftig weitermacht und die Zuschauer es weiterhin honorieren", äußerte auch Freiburg-Trainer Christian Streich Zuversicht, "habe ich überhaupt keine Angst, dass es gut weitergeht."

Mund abputzen und erneut Anlauf nehmen, dann könnte dieser besondere Verein die Bundesliga schon bald ein fünftes Mal bereichern.