Die Jubiläums-Choreo des BVB vor dem Anpfiff des Topspiels gegen Stuttgart - © Christof Koepsel
Die Jubiläums-Choreo des BVB vor dem Anpfiff des Topspiels gegen Stuttgart - © Christof Koepsel
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Wunderbare Choreo: Borussia Dortmund feiert 50 Jahre Westfalenstadion

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Es zählt zu den imposantesten Stadien Europas: Der Signal Iduna Park von Borussia Dortmund, früher als Westfalenstadion bekannt, feiert am 2. April seinen 50. Geburtstag. Nach einem halben Jahrhundert fanden neben acht Bundesliga-Titeln so manche Highlights im Zuhause des BVB statt.

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Wenn 81.365 Fußballfans ihre Mannschaft anfeuern, dröhnen die Fangesänge durch die ganze Stadt: Als Westfalenstadion 1974 eröffnet, feiert der Signal Iduna Park in Dortmund am 2. April 2024 seinen 50. Geburtstag. Für Fußballfans aus aller Welt ist es eines der bekanntesten, beliebtesten und renommiertesten Fußballstadien der Welt. Seine innenstadtnahe Lage und die imposante Architektur machen es im Ruhrgebiet und in ganz Deutschland unverkennbar.

Wer an den Signal Iduna Park denkt, denkt natürlich sofort an die legendäre "Gelbe Wand". 100 Meter breit, 40 Meter hoch und mit einer Neigung von 37 Grad so steil wie eine Skisprungschanze - die Südtribüne ist nicht nur imposant, sondern mit 24.454 Plätze auch die größte Stehplatztribüne Europas. Mit mehr als 80.000 Zuschauer hat Borussia Dortmund den höchsten Zuschauerschnitt aller Fußball-Clubs weltweit.

Erstes Tor wird von einer Frau erzielt 

Eröffnet wurde das damalige Westfalenstadion am 2. April 1974 mit einem Benefizspiel zwischen Borussia Dortmund und dem alten Rivalen FC Schalke 04. 54.000 Zuschauer fasste das Stadion bei seiner Eröffnung, das ein Duell zweier Frauenteams im Vorprogramm des Benefizspiels hatte. Und so schoss in der 18. Spielminute der Begegnung des TBV Mengede und des VfB Waltrop Margarethe Schäferhoff Mengede in Führung – es war das erste Tor im neuen Westfalenstadion. Das eigentliche Spiel danach gewann der FC Schalke 04 3:0.

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Erst zwei Jahre später, am 2. April 1976, sollte das erste Bundesliga-Spiel in Dortmund ausgetragen werden. Das Kuriose dabei: Es fand ohne Dortmunder Beteiligung statt. Der VfL Bochum, der im April 1976 wegen des Neubaus des Ruhrstadions ins Westfalenstadion auswich, empfing den FC Schalke 04.

Vom Westfalenstadion zum Signal Iduna Park

Seinen Namen hat das Westfalenstadion während seiner Bauphase 1971 übrigens nach einer Leserumfrage erhalten. Damals saß im BVB-Wirtschaftsrat Günther Hammer, der Chefredakteur der Westfälischen Rundschau. Dieser trieb die Idee der Umfrage in der Zeitung an. Mit großem Abstand wählten die Leser den Namen Westfalenstadion, das bis 2005 seinen Namen tragen sollte. Erst finanzielle Schwierigkeiten trieben Borussia Dortmund ab 2003 dazu, einen Sponsor für das Stadion zu suchen. Seit 2005 heißt das Stadion Signal Iduna Park. Der Versicherungs- und Finanzdienstleister sicherte sich die Namensrechte und verlängerte 2022 bis 2031.

Höhen und Tiefen

In einem halben Jahrhundert erlebte Borussia Dortmund zahlreiche Höhen und Tiefen im Westfalenstadion. 1976 stieg der BVB nach der Relegation gegen den 1. FC Nürnberg unter Trainer Otto Rehhagel auf, das neue Stadion erlebte damit seine erste Sternstunde. 1995 holten die Schwarz-Gelben dann erstmals den Meistertitel in ihrem neuen Fußballtempel, bis 2012 folgten vier weitere. 

Ein weiteres Highlight in Dortmund war das UEFA-Cup-Finale 1993. Damals passten zwar nur 35.000 Fans ins Westfalenstadion, die Stimmung im großen Spiel gegen Juventus Turin trübte das allerdings nicht. Nur wenige Sekunden nach Anpfiff schoss Michael Rummenigge den BVB in Führung, doch die Italiener drehten danach auf und gewannen 3:1. Damals gab es zwar auch noch ein Rückspiel, doch auch in Turin konnten die Schwarz-Gelben nichts mehr holen.

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Das Revierderby zählte jahrelang zu den großen Highlights in der Bundesliga und auch im Westfalenstadion erlebte man so manche Sensation im Duell Borussia Dortmund gegen Schalke 04. So wie am 13. September 2008, als der BVB eine starke Aufholjagd startete und aus einem 0:3 ein 3:3 machte. Alexander Frei wurde in der 89. Minute per Handelfmeter zum gefeierten Helden im Dortmunder Tempel. 

Neben zahlreichen Höhen mussten die Fans des BVB auch zuhause auf den eigenen Rängen einige Tiefschläge einstecken. Zuletzt war es die verspielte Meisterschaft am letzten Spieltag 2023. Ein Sieg gegen Mainz reichte, um den lange ersehnten Titel nach Dortmund zu holen, doch am Ende hieß es 2:2 und durch den Parallelsieg der Bayern in Köln ging die Meisterschale wieder nach München.

Robbens Elfmeter, magische Champions-League-Nacht

Das Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München elektrisiert jedes Jahr die Fußballwelt. Auch im Westfalenstadion sorgte der Klassiker für so manch unvergesslichen Moment. Ein großes Highlight fand am 11. April 2012 statt: Der BVB führte 1:0 durch ein Tor von Robert Lewandowski in der 77. Minute. Kurz vor Schluss bekamen die Münchner noch einen Elfmeter gepfiffen, den aber Roman Weidenfeller von Schütze Arjen Robben hielt. Diese Szene entschied die Meisterschaft für die Schwarz-Gelben, die wie schon ein Jahr zuvor den Titel ins Ruhrgebiet holten

Was von manchen Fans als "Wunder des BVB“ bezeichnet wird, trug sich am 9. April 2013 im heutigen Signal Iduna Park zu. Nach einem spektakulären 3:2-Sieg gegen den FC Malaga zog Dortmund ins Halbfinale der Champions League ein. Die dramatische Art und Weise, wie der Erfolg zustande kam, war dabei ausschlaggebend. Denn erst in der 93. Minute erzielte Felipe Santana das entscheidende 3:2 und ließ eine ganze Stadt erbeben.

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WM-Spektakel 2006 und EM-Spielort 2024

Jeder kennt die Szene, die sich bei der WM 2006 im Dortmunder Westfalenstadion abspielte: David Odonkor sprintet über die rechte Seite und legte quer auf Oliver Neuville, der den umjubelten 1:0-Siegtreffer für das DFB-Team in der Nachspielzeit gegen Polen macht. Die Freude aus dem Gruppenspiel verpuffte in Dortmund aber leider im Halbfinale, als die Nationalmannschaft 0:2 gegen den damaligen Weltmeister Italien unterlag.

Auch bei der Europameisterschaft 2024 werden im Dortmunder Stadion Partien ausgetragen. Den Startschuss machen Italien und Albanien am 15 Juni, zudem findet ein Achtelfinale am 29. Juni und ein Halbfinale am 10. Juli statt.

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1000 Spiele und weitere Aktionen

Im Februar 2022 erreichte das Dortmunder Stadion einen großen Meilenstein in seiner langen Geschichte: Im Europa-League-Duell gegen die Glasgow Rangers trug der BVB sein 1000. Heimspiel aus. In insgesamt 13 verschiedenen Wettbewerben fanden hier Pflichtspiele des BVB statt. Den weitaus größten Anteil machen natürlich die Partien in der Bundesliga aus. 

Neben Fußballspielen veranstaltet Borussia Dortmund zahlreiche Aktionen für seine Fans. Eine davon ist das BVB-Weihnachtssingen, das das Stadion in eine vorweihnachtliche Stimmung verwandelt. Im Dezember 2023 stellten die Dortmunder bei diesem Event einen Rekord auf: Zum fünften Mal hatte der BVB zu "Dortmund singt Weihnachtslieder" eingeladen und 73.056 Besucher waren am dritten Advent gekommen. Sie stellten im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK den Weltrekord für die "größte Veranstaltung im Weihnachtssingen" auf.