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Borussia Dortmund: Lukasz Piszczek verlässt den BVB als Legende

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Nach elf Jahren wird sich Lukasz Piszczek von Borussia Dortmund verabschieden. Der 35-Jährige geht als Legende. Im Endspurt des BVB hat er noch einmal eine wichtige Rolle eingenommen und krönte seine Zeit in Dortmund mit dem DFB-Pokalsieg.

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Diese Tränen ließen keinen BVB-Fan kalt: Nach dem Abpfiff des DFB-Pokalfinales, Borussia Dortmund hatte RB Leipzig soeben mit 4:1 geschlagen, brachen bei Lukasz Piszczek alle Dämme. Während seine Mitspieler den Routinier feierten und in die Luft warfen, weinte Piszczek vor Freude. Kurz vor dem Ende seiner langen und erfolgreichen Karriere durfte er noch einmal einen Titelgewinn bejubeln. Es war ein würdiger Abschluss seiner Zeit beim BVB.

In den ersten Jahren seiner Bundesliga-Karriere war nicht absehbar gewesen, was da noch alles kommen sollte. 2007 hatte Piszczek sein Bundesliga-Debüt gegeben, unter Trainer Lucien Favre bei Hertha BSC. Damals war der Pole 22 Jahre jung - und Angreifer. In drei Spielzeiten machte er 68 Spiele für die Berliner, bevor er 2010 nach dem Bundesliga-Abstieg zu Borussia Dortmund wechselte - als Rechtsverteidiger.

In Dortmund dachten vielen, dass dieser Piszczek lediglich ein Back-Up für Patrick Owomoyela sein würde, doch weit gefehlt! Schon in seiner ersten Saison erkämpfte er sich einen Stammplatz bei Trainer Jürgen Klopp, kam in 33 von 34 Bundesliga-Spielen zum Einsatz und war ein entscheidender Faktor für den Meistertitel. Es war der Auftakt zu einer sehr erfolgreichen Phase des BVB, die im Folgejahr zum Gewinn des Doubles und 2013 zum Erreichen des Champions-League-Finale führte.

Piszczek war in der Bundesliga nie gesperrt

Piszczek verkörperte als Rechtsverteidiger über Jahre hinweg internationale Klasse und erledigte seinen Job zudem mit einer schier unglaublichen Fairness. In 263 Bundesliga-Spielen für den BVB beging er nur 150 Fouls (diese Saison nur eins) und sah nur 21 Gelbe Karten. Eine Sperre musste der Vorbild-Profi in der Bundesliga nie absitzen.

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Piszczek spielt inzwischen elf Jahre lang beim BVB und ist einer der Dauerbrenner des Vereins. Unter allen Ausländern bestritt nur Dede mehr Bundesliga-Spiele für Dortmund (322) als Piszczek (263). Zeitweise war er der Vize-Kapitän der Borussia. In Abwesenheit von Marco Reus trug der Pole letzte Saison sehr oft die Binde; im Sommer 2020 legte er dieses Amt nieder, weil er jüngeren Spieler die Gelegenheit geben wollte, Verantwortung zu übernehmen.

Dass die Saison 2020/21 seine letzte in Dortmund sein würde, hatte Piszczek schon vor dem Beginn der Spielzeit angekündigt. Lange sah es danach aus, als sollte es ein leiser Abschied für den ältesten Spieler im BVB-Kader werden, denn meistens saß er nur auf der Bank, sporadisch kam er zu Kurzeinsätzen. Doch am 30. Spieltag, im Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin, stand er plötzlich wieder in der Startelf und spielte, als wäre er nie weg gewesen. Piszczek blieb im Saisonfinale Stammspieler, verteidigte routiniert und leitete über die rechte Seite Angriffe ein, wie es die Fans aus seinen besten Jahren von ihm kannten.

Er gab dem Spiel Stabilität, die der BVB in der Endphase der Saison dringend brauchte und half dabei, doch noch den Einzug in die Champions League zu schaffen. Auf seine alten Tage war Piszczek wieder wichtig für den BVB: Dortmund gewann in dieser Bundesliga-Saison alle zehn Spiele, in denen er zum Einsatz kam.

Auch im Halbfinale und Finale des DFB-Pokals war Piszczek Teil der Startelf. Und hatte in diesen Partien ebenfalls mit seinen Leistungen einen entscheidenden Anteil daran, dass die Borussia ihre Saison mit dem Pokalsieg krönen konnte.

Lukasz Piszczek und Nuri Sahin feiern die Deutsche Meisterschaft 2011 - imago sportfotodienst/imago sportfotodienst

Terzic lobt Piszczek überschwänglich

BVB-Trainer Edin Terzic lobte Piszczek nach dessen Leistung im Pokalfinale überschwänglich: "Er ist ein unglaublich verdienter Spieler. Er hat diesem Verein geholfen, das nächste Level zu erreichen, durch die Titel, die geholt wurden, als er ein wichtiger Spieler der Mannschaft war", erklärte Terzic. Er hofft darauf, dass Piszczek noch einen würdigen Abschied in Dortmund erhalten wird. "Wenn wir alle endlich wieder ins Stadion dürfen, wenn wir die Pandemie in den Griff bekommen haben, hoffe ich, dass Lukasz seinen verdienten Abschied bekommt vor ausverkauftem Haus, und alle schreien seinen Namen und jubeln ihm nochmal zu", betonte der BVB-Coach.

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Piszczek selbst ist glücklich darüber, dass er seine Zeit beim BVB mit einem Titelgewinn beschließen konnte. "Als ich meinen Vertrag noch einmal um ein Jahr verlängert habe, habe ich gesagt, dass ich mich gerne mit dem Pokalsieg oder der Meisterschaft verabschieden möchte", sagte er nach dem Abpfiff des Pokalfinales. "Das haben wir geschafft. Ich freue mich sehr. Ich bin stolz. Das werde ich für mein ganzes Leben mitnehmen."

Diesen perfekten Abschluss gönnen die BVB-Fans Piszczek von ganzem Herzen. Als er nach dem Pokalfinale in Tränen ausbrach, dürften viele Anhänger vor dem Fernseher mitgeweint haben. Keine Frage, dass die Dortmunder den polnischen Nationalspieler als lebende Legende in Erinnerung behalten werden.

Tim Müller