
Dank Dreierpacker: Gladbacher Auswärtsserie hält auch bei Werder Bremen
"Genialer" Alassane Pléa trifft zum zweiten Mal in seiner Bundesliga-Karriere dreifach im Weserstadion und darf sich für vier Scorerpunkte feiern lassen. Viel Lob gibt es von den Mitspielern.
Gladbach trotzt Werder-Comeback
Es gibt diese ungeschriebenen Gesetze in der Fußball-Welt, an die sich fast ausnahmslos alle Spieler und Trainer halten. Dazu gehört zweifellos auch, dass der Matchwinner einer Partie seinen Sonder-Applaus erhält, wenn es der Spielverlauf denn hergibt. In Bremen gab es der Spielverlauf für Gladbachs Trainer Gerardo Seoane her. Der Trainer von Borussia Mönchengladbach beordete seinen Spieler des Spiels an diesem Nachmittag im Weserstadion in der 84. Minute vom Feld. Alassane Pléa hatte Feierabend. Drei Tore und eine Torvorlage: So lautete der eindrucksvolle Arbeitsnachweis des Franzosen beim 4:2-Erfolg der Fohlen an der Weser. "Ich habe drei Tore gemacht und wir haben gewonnen, das war ein guter Tag", freute sich der Matchwinner nach Spielschluss.
Marvin Friedrich kam für die letzten Minuten für Pléa aufs Feld, der sich von den 5000 mitgereisten Gladbach-Fans Sprechchöre anhören durfte und nach dem Spiel auch von seinen Mannschaftskollegen gebührend gelobt wurde. "Chapeau, was 'Lasso' da heute gemacht hat", sagte Robin Hack, der seinem Sturmpartner zwei seiner drei Tore aufgelegt und auch den Elfmeter vor dem 1:0 rausgeholt hatte.

Zwei Dreierpacks - beide in Bremen
Ein Elfmetertor, ein Ball aus der Luft und ein Beinschuss dürften Bremens Torwart Michael Zetterer ein paar schlaflose Nächte bereiten. "Ich mag dieses Stadion", scherzte Pléa nach Spielschluss. Denn für den Franzosen war es der zweite Bundesliga-Dreierpack seiner Karriere. Beide gelangen ihm ausgerechnet gegen Bremen. Schon am 10. November 2018, damals noch in seiner ersten Saison für Gladbach, erzielte Pléa im Weserstadion einen Dreierpack (3:1). Zwei Dreierpacks in einem fremden Stadion? Das war zuvor in der langen Bundesliga-Geschichte nur Karl-Heinz-Rummenigge gelungen, der am 6.Juni 1981 (4:1) und 24. März 1979 (7:1) jeweils einen Dreierpack in Mönchengladbach für den FC Bayern schnürte.
"Wir alle wissen um die technische Qualität und Genialität von Alassane Pléa. Er hat auch defensiv gut gearbeitet und allgemein war es ein sehr guter Auftritt von ihm", lobte Seoane seinen Matchwinner nach der Partie. Und auch generell scheint Bremen ein Lieblingsgegner des Franzosen zu sein. Denn Pléa erzielte nur gegen Bremen bereits sieben Bundesliga-Tore, gegen keinen anderen Verein so viele. Auch im Hinspiel dieser Saison hatte er getroffen, da aber nur einmal. Insgesamt gelangen ihm also vier seiner neun Saisontore gegen Werder.

Vierter Auswärtssieg in Serie
Für Gladbach war das 4:2 in Bremen bereits der vierte Auswärtssieg in Serie in der laufenden Saison. Mit jetzt 40 Punkten ist die Borussia im Kampf um die internationalen Plätzen mittendrin. Das letzte Mal, dass es vier Erfolge in Serie in der Fremde gab, ist bereits 30 Jahre her. Im Frühjahr 1995 feierten die Fohlen unter dem damaligen Trainer Bernd Krauss ebenfalls so eine starke Auswärtsserie. "Die vergangenen Jahre hatten wir es auswärts nicht einfach, jetzt muss es so weitergehen. Wir sind dieses Jahr immer da, das zeichnet die Charakterstärke dieser Mannschaft aus", sagte ein überglücklicher Pléa.
Und in die Reihe der ungeschriebenen Gesetze gehört auch, dass sich ein Spieler ab drei oder mehr Toren oder in anderen besonderen Fällen, den Spielball einer Partie sichert, um diesen Tag möglichst zum Anfassen mit nach Hause zu nehmen. Alassane Pléa tat dies in Bremen natürlich auch und nahm den Ball am Ende aus dem Weserstadion mit nach Mönchengladbach. "Jetzt werden alle aus der Mannschaft unterschreiben und dann kommt der Ball mit zu mir nach Hause", freute sich der Franzose über sein besonders Souvenir.
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