Energie Cottbus musste in der vergangenen Saison mit 30 Punkten in die Relegation, unterlag dort Nürnberg und stieg in die 2. Bundesliga ab
Energie Cottbus musste in der vergangenen Saison mit 30 Punkten in die Relegation, unterlag dort Nürnberg und stieg in die 2. Bundesliga ab

Abstiegskampf und der "40-Punkte-Mythos"

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Vor der Saison 1995/96, in der die Drei-Punkte-Regel eingeführt wurde, hieß es, 30 Punkte würden zum Klassenerhalt reichen. Mit Einführung der neuen Regelung entstand sehr schnell der "40-Punkte-Mythos”.

40 Punkte gelten seither als die magische Grenze, die einem Verein mit Sicherheit zum Klassenerhalt verhilft. Doch sind wirklich so viele Zähler nötig, um den Verbleib in der Bundesliga sicherzustellen? bundesliga.de hat anhand der Punktezahlen aus der Bundesliga untersucht, was es damit auf sich hat.

40 Punkte waren nie von Nöten

Rein mathematisch ist der Klassenerhalt erst mit 58 Punkten garantiert - theoretisch kann aber auch ein Kontostand von nur vier Punkten zu Platz 16 und damit zum Klassenerhalt über die Relegation reichen.

58 Punkte? Geht man davon aus, dass die letzten beiden Teams alle Spiele gegen die 16 anderen Teams verlieren, haben die 16 Teams auf den 16 vorderen Plätzen somit schon jeweils zwölf Zähler auf dem Konto. Geht man weiterhin davon aus, dass die direkten Duelle zwischen den 16 vorderen Teams jeweils ein Mal gewonnen und ein Mal verloren werden, kommen nochmals 45 Zähler hinzu.

Rechnen für Fortgeschrittene

In diesem Extremfall wären die Teams auf den Plätzen 1 bis 16 alle punktgleich mit jeweils 57 Punkten - das heißt mit 57 Punkten kann man theoretisch Sechzehnter werden. Holt man nur einen Zähler mehr, hat zwangsläufig eines der 15 anderen Teams zwei Punkte weniger. Mit 58 Zählern kann man also keinesfalls absteigen.

Die Realität zeigt natürlich andere Zahlen: Seit Einführung der Drei-Punkte-Regel ist nie eine Mannschaft abgestiegen, die 39 Punkte oder mehr auf dem Konto hatte. Dagegen sind alle Mannschaften mit 30 und weniger Punkten abgestiegen - wenn auch Cottbus im vergangenen Jahr mit 30 Zählern erst in der wiedereingeführten Relegation scheiterte.

Gladbach als schlechtester Fünfzehnter

Die Teams, die auf Platz 15 landeten, hatten im Schnitt 36,5 Punkte auf dem Konto, der Durchschnittswert für Platz 16 liegt bei 33,9 Zählern.

In der vergangenen Saison waren 31 Zähler genug für Borussia Mönchengladbach, um die Spielzeit auf Platz 15 zu beenden. Dies war die niedrigste Punktzahl, die seit Einführung der Drei-Punkte-Regel zum Klassenerhalt reichte. Drei weitere Teams waren mit je 34 Zählern Fünfzehnter.

Neuer Niedrigwert zu erwarten

In der laufenden Saison steht der SC Freiburg mit 20 Punkten auf Platz 15 und der 1. FC Nürnberg mit 18 Zählern auf dem 16. Rang - hochgerechnet würden dieses Mal am Saisonende 28 Punkte für den Klassenerhalt und 26 Punkte für den Relegationsplatz reichen.

1997/98 stieg der Karlsruher SC mit 38 Zählern ab - damit sind die Badener seit Einführung der Drei-Punkte-Regel die Mannschaft mit der höchsten Punktzahl, die den Weg in die 2. Bundesliga antreten musste. Gescheitert ist der KSC damals nur an der schlechteren Tordifferenz gegenüber den Gladbachern.