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1. FC Union Berlin: Neue Chance für Kruse, Pohjanpalo und Karius

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Der 1. FC Union Berlin hat das erste Jahr in der Bundesliga bravourös gemeistert und landete am Ende auf dem elften Tabellenplatz. Im Sommer verließen einige Leistungsträger den Verein, doch die Köpenicker verstärkten sich mit einigen großen Namen, die in der Bundesliga zweite Chance suchen.

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Blickt man auf die Neuzugänge des 1. FC Union Berlin fallen sofort prominente Namen auf. Max Kruse wechselte ablösefrei zu den Eisernen, Loris Karius (FC Liverpool) und Joel Pohjanpalo (Bayer 04 Leverkusen) wurden ausgeliehen. Mit diesen Spielern hat man wieder eine Menge Bundesliga-Erfahrung an der Alten Försterei. Wie schon im letzten Transfer-Sommer, wo sich Union mit Neven Subotic und Christian Gentner verstärkte, setzt man auch im zweiten Jahr auf erfahrene Spieler, um die Klasse zu halten.

Der Start in die neue Saison verlief dementsprechend positiv: Zwar verloren die Berliner den Auftakt gegen den FC Augsburg 1:3, gegen Gladbach folgte dann ein 1:1 und am dritten Spieltag gewannen sie gegen den 1. FSV Mainz 05 4:0. Gegen die Rheinhessen feierte Union Berlin den höchsten Sieg seiner kurzen Bundesliga-Geschichte und erzielte erstmals in einem Bundesliga-Spiel vier Tore. Im vierten Anlauf gelang Union dabei der erste Bundesliga-Sieg an einem Freitag und mit vier Punkten aus den ersten drei Spielen startete man exakt wie im ersten Bundesliga-Jahr.

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Beim ersten Bundesliga-Sieg der Saison stand auch Max Kruse von Beginn an auf dem Spielfeld und traf wie es sich in Köpenick gehört mit dem Kopf. Es war das 75. Bundesliga-Tor von Kruse (im 253. Bundesliga-Spiel) und immerhin sein siebtes mit dem Kopf. Kruse verwertet gleich seinen ersten Torschuss im Union-Dress, dasselbe war ihm bei seinen vorherigen fünf Bundesliga-Stationen nur in Freiburg gelungen.

Kruse wird in der Saison höchstwahrscheinlich der Taktgeber in Urs Fischers Offensive werden. "Ich glaube nicht, dass wir uns verändert haben", stellte der Trainer klar, Kruse sei es, der seinen Teil dazugeben müsse, betonte Fischer. "Aber natürlich profitieren wir von seiner Erfahrung", ergänzte der Coach. In der Vergangenheit hat Kruse gerne mal angeeckt, doch nun ist er in Berlin bisher sehr gut aufgenommen worden und freut sich über seinen ersten Treffer für die Köpenicker: "Es ist ein geiles Gefühl ein Tor in der Bundesliga zu erzielen, das brauche ich ja keinem zu erzählen", sagte Kruse nach dem Sieg gegen Mainz.

Blitzstart: Joel Pohjanpalo traf mit dem ersten Ballkontakt für den 1. FC Union Berlin - O.Behrendt/Contrast/imago images

Für eine ähnlich kurze Anlaufzeit ist Joel Pohjanpalo bekannt. Der Finne war bei seinem Union-Debüt am 3. Spieltag gegen Mainz 05 noch keine Minute auf dem Platz, da erzielte er mit seiner ersten Ballbesitzphase schon sein erstes Tor für Union. Schon bei seinem Bundesliga-Debüt im August 2016 für Leverkusen war er in Mönchengladbach in der 78. Minute eingewechselt worden und hatte in der 79. Minute sein erstes Bundesliga-Tor erzielt - bei seinen beiden Bundesliga-Vereinen startete der Finne also extrem furios.

Der Treffer war Pohjanpalos achtes Bundesliga-Tor und sein achtes als Einwechselspieler. "Wenn man von der Bank kommt, muss man direkt zeigen, dass man da ist", erklärte der 26-Jährige nach dem Spiel. In der Offensive hat Urs Fischer dadurch natürlich eine große Auswahlmöglichkeit: "Ich habe die Qual der Wahl. Du musst dich für Spieler entscheiden, kannst aber nicht alle beginnen lassen. Auch unter der Woche ist der Konkurrenzkampf da. Aber Spaß macht das nicht, denn am liebsten würde ich alle gerne spielen lassen", sagt der Schweizer lachend.

Die Torhüterfrage bei Union Berlin ist spannend. Mit Loris Karius wurde ein großer Name vom FC Liverpool ausgeliehen, er saß gegen Ex-Club Mainz aber erst mal nur auf der Ersatzbank. Karius war in den letzten beiden Spielzeiten an Besiktas Istanbul ausgeliehen und dort die Nummer Eins. Das dürfte auch sein Anspruch bei Union sein. Sein Konkurrent Andreas Luthe musste gegen Mainz in 90 Minuten keinen einzigen Torschuss abwehren. In den anderen Spielen machte Luthe seine Sache bei Union bislang sehr ordentlich.

Karius kommt, wie die anderen beiden Neuzugänge, mit Bundesliga-Erfahrung zu den Eisernen. Der 27-Jährige stand zuletzt am 14. Mai 2015 in einem Bundesliga-Spiel zwischen den Pfosten (Mainz - Hertha 0:0). Vor seiner Zeit in Liverpool und Istanbul war er fast drei Jahre Stammkeeper des 1. FSV Mainz 05, für die Rheinhessen brachte er es auf 91 Bundesliga-Spiele.

In diesen Partien kassierte er 114 Gegentore (wovon er nur zwei verschuldete) und wehrte ganz starke 74 Prozent der Bälle auf seinen Kasten ab. Im Eins-gegen-Eins liegen seine Stärken. Karius ist auch ein veritabler Elfmeter-Killer: In der Bundesliga fanden nur zehn von 17 Strafstößen gegen ihn den Weg ins Tor. Vier Strafstöße konnte er parieren, drei weitere wurden verschossen.

Kruse, Pohjanpalo und Karius. Union Berlin kann in dieser Saison wieder auf prominente Namen setzen und hat gute Aussichten auch dieses Spielzeit positiv abzuschließen.