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Torjäger, Gamechanger, Dribbelkönig: Saïd El Mala verzaubert die Liga

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Mit fünf Toren und zwei Assists ist Saïd El Mala zurzeit der Topscorer beim 1. FC Köln. Doch der Youngster ist nebenbei auch ein Unterschiedsspieler, Erfolgsjoker und wohl auch der Shootingstar der Liga. Und das hat Gründe.

Das Medienaufkommen war am Mittwoch beim Training des 1. FC Köln ungewohnt hoch. Ungewohnt, aber kein Wunder. Denn zum einen hatte der FC zum ersten Mal in dieser Spielzeit Saïd El Mala für die wöchentliche Mixed Zone angekündigt, zum anderen ist der mediale Wirbel um den Offensivspieler bekanntlich ohnehin ein besonders großer – so war das Interviewaufkommen am Geißbockheim erwartbar riesig.

Das hat natürlich Gründe: Allen voran, dass der 19-Jährige die Liga aufmischt. Und daran war wiederum so nicht zu denken. Vor einigen Jahren dachte El Mala noch über das Karrierenende nach. In der vergangenen Spielzeit wurde der gebürtige Krefelder zum Newcomer der 3. Liga - damals vom FC verpflichtet und aufgrund des Registrierungsverbots wieder an Viktoria Köln verliehen. 13 Tore erzielte der Außenbahnspieler für die Rechtsrheinischen, war damit in den höchsten drei deutschen Spielklassen der torgefährlichste Spieler unter 20 Jahren. 

 

"Ich genieße das"

Nun startet El Mala in der Bundesliga durch. In bisher allen Bundesliga-Spielen kam er zum Einsatz, davon vier Mal von Beginn an. Auch für den Youngster ein erstaunlich schneller Karriereschub. "Man hat ja schon gedacht, dass man Geduld haben muss, wenn man aus der 3. Liga kommt", sagte El Mala. "So ist das natürlich sehr schön für mich. Ich genieße das." 

Und das kann der Shootingstar der "Geißböcke" auch. Denn El Mala ist längst ein Publikumsliebling. Die FC-Fans haben in Windeseile eigene Songs für den Youngster komponiert. "Das ist schon ein extrem geiles Gefühl. Als ich das das erste Mal gehört habe, hatte ich schon Gänsehaut", so der 19-Jährige.

Und der Kölner zahlt die Gunst der Fans mit Toren zurück. Fünf Mal war der Offensivspieler in dieser Saison bereits erfolgreich – so oft wie kein anderer Teenager der Liga. Gemeinsam mit Jakub Kamiński führt er in die interne FC-Torjägerliste an.

Beeindruckende Torgefahr

Mit zwei weiteren Assists ist der 19-Jährige zudem Topscorer der "Geißböcke". Topscorer und Unterschiedsspieler, denn El Mala traf bereits drei Mal als Joker, verhalf den Kölnern genauso oft mit seinen Treffern zu wichtigen Punkten. Zuletzt eben beim 1:1 gegen Werder Bremen. "Das war extrem wichtig. Erstens für den Kopf, aber dann auch für die kommenden Spiele", so der Offensivspieler.

Die Torgefahr kommt nicht von ungefähr. El Mala gab in seinen 503 Einsatzinuten starke 26 Torschüsse ab - mehr als jeder andere Kölner. Dazu geht der 19-Jährige trotz seiner geringen Einsatzzeit ligaweit am häufigsten ins Dribbling (38) und davon sind starke 63 Prozent erfolgreich. 

Zudem verfügt der Youngster bereits über ein enormes Selbstvertrauen. "So wie die Saison für den Verein und für mich läuft, kommt das automatisch. Wenn man sich im Spiel dann noch Aktionen holt, steigt es nochmal", sagt El Mala.

 

Erstmals im Kreise der Nationalmannschaft - IMAGO/Moritz Mueller

El Mala für den DFB zur WM?

So hat sich der Youngster in den Fokus der Nationalmannschaft gespielt. Schon bei der U19-Europameisterschaft in Rumänien erzielte El Mala vier Tore, wurde sogar der Topscorer des Turniers. Im September feierte er sein Debüt bei der U21, im November wurde er für die A-Nationalmannschaft nominiert. Es scheint so, als wäre der nächste Schritt nur eine Frage der Zeit. Vielleicht schon zur Weltmeisterschaft 2026? "Daran denke ich noch gar nicht", sagte El Mala am Mittwoch. Doch dann wäre das Medienaufkommen noch einmal größer.

Simon Bartsch