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William Mikelbrencis und Linton Maina im Duell während der Vorsaison
William Mikelbrencis und Linton Maina im Duell während der Vorsaison - © IMAGO/Norbert Gettschat
William Mikelbrencis und Linton Maina im Duell während der Vorsaison - © IMAGO/Norbert Gettschat
bundesliga

Das Duell der Aufsteiger: Der 1. FC Köln empfängt den Hamburger SV

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Am Sonntagnachmittag empfängt der 1. FC Köln den Hamburger SV zum Aufsteiger-Duell im Kölner Stadion. Beide Teams weisen erstaunliche Parallelen auf. Es wird wohl eine Begegnung auf Augenhöhe.

Die Worte von Lukas Kwasniok wirkten vielleicht dann doch ein wenig verwunderlich - zumindest auf den ersten Blick. Der Trainer des 1. FC Köln wollte sich vor den Begegnungen gegen Borussia Dortmund und den FC Bayern München nicht auf das Prädikat "Highlight-Spiel" einlassen. Das seien ganz andere Spiele, erklärte der 44-Jährige und nannte dazu die bevorstehenden Aufgaben gegen Teams, mit denen sich die Kölner auf Augenhöhe sehen. 

Dementsprechend steht für Kwasniok und seine Geißböcke am Wochenende dann ein Highlight-Spiel an. Denn zumindest gemessen an der Vorsaison geht wohl nicht mehr "Augenhöhe" als am Sonntagnachmittag. Gemeinsam mit dem Hamburger SV sind die Kölner in die Bundesliga aufgestiegen und nun steht das direkte Duell der Aufsteiger auf dem Spielplan.

Starke Offensive, starker Keeper

Die Geißböcke sind beeindruckend in die Saison gestartet. Der FC stand bisher immer in der oberen Tabellenhälfte, hat mit elf Zählern aktuell sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Und das, obwohl die Kölner bereits fünf Mal auf fremden Platz ran mussten. 

Der positive Trend hängt wohl auch mit der Kaltschnäuzigkeit der Offensive zusammen. Mit einer Abschluss-Effizienz von 1,9 erzielten die Kölner bereits zwölf Tore, verwerteten 71 Prozent der Großchancen und erzielten alle Tore aus dem Spiel heraus. Auf der anderen Seite kassierten die Geißböcke erst drei Tore aus dem laufenden Spiels – Ligabestwert, gemeinsam mit dem FCB. Ausgekontert wurde der FC in dieser Saison noch gar nicht.

Vor allem zwei Spieler ragen aus dem Kollektiv heraus. Marvin Schwäbe parierte starke 73 Prozent der Torschüsse. Gegen den BVB stellte er mit zehn Paraden den Saisonrekord auf. Saïd El Mala ist der Shootingstar, der bereits drei Tore erzielte und die meisten Dribblings der Liga absolvierte.

Lukas Kwasniok und der 1. FC Köln scheinen ein Match zu sein - IMAGO/Oliver Zimmermann

Probleme mit den Standards

Allerdings ist der Kölner Motor zuletzt ein wenig ins Stocken geraten. Auf die sieben Punkte nach den ersten drei Spieltagen folgten nur noch vier in den weiteren fünf Partien. Möglicherweise auch, weil der FC seine Schwächen bei Standards hat. Alle Tore aus dem Spiel heraus bedeutet im Umkehrschluss nämlich noch kein Treffer mit dem ruhenden Ball – als einziges Team der Liga.

Auch aus der Distanz war der FC in dieser Saison noch nicht erfolgreich. Tatsächlich gaben 13 Mannschaften mehr Torschüsse als die Geißböcke ab, 14 Teams erspielten sich sogar mehr Großchancen.

Die Probleme mit den Standards gibt es aber auch in der Defensive. Der FC hat schon acht Tore nach Standardsituationen kassiert – zuletzt das 0:1 gegen Borussia Dortmund. Eine bittere Niederlage – auch, weil sich Timo Hübers verletzte und damit der dritte Innenverteidiger in Köln ist, der langfristig ausfällt. 

Merlin Polzin will mit dem HSV die Klasse halten - IMAGO/Sven Heidmann

Starke Defensivleistung

Bei den Rothosen ist die Entwicklung konträr zu der der Kölner. Der HSV ist mit einem Punkt aus drei Spielen denkbar schlecht in die Saison gestartet, es folgten dann aber sieben weitere Zähler. Auch bei den beiden jüngsten Niederlagen gegen RB Leipzig und den VfL Wolfsburg spielte Hamburg gut mit. 

Ein Erfolgsgarant dürfte die konzentrierte Defensivarbeit sein. Der HSV kassierte erst elf Gegentore, nur vier Teams sind in dieser Bilanz aktuell schlechter. Zudem ließen die Hanseaten nur sechs Großchancen zu und kassierten noch keinen Gegentreffer nach einem Eckball.

Der HSV gewann zudem 52,8 Prozent seiner Zweikämpfe und liegt auch in dieser Bilanz in der Top-3. Mit 75 Prozent gewonnener Zweikämpfe ist Luka Vušković der zweikampfstärkste Spieler der Liga. Zudem parierte Daniel Heuer Fernandes starke 73 Prozent der Torschüsse auf seinen Kasten.

Noch kein Auswärtssieg

Auswärts ist den Hamburgern bislang aber noch kein Sieg gelungen, zudem erzielten die Rothosen auf fremden Plätzen nur einen Treffer. Insgesamt kommt Hamburg in dieser Spielzeit erst auf sieben Tore. Einzig Tabellenschlusslicht Gladbach unterbietet den Wert.

Auch der HSV offenbart seine Probleme bei Standards. Immerhin ein Tor erzielte Hamburg nach einem ruhenden Ball. Weiterhin wartet die Mannschaft von Merlin Polzin auf einen Treffer aus der Distanz oder per Kopf. 

Und auch in Sachen Intensität, gerade in Bezug auf die Laufleitsung und die intensiven Läufe, gehört Hamburg eher zum Schlussdrittel.

Unterm Strich erwartet beide Mannschaft wohl ein Spiel auf Augenhöhe – oder ein "Highlight-Spiel", wie es Lukas Kwasniok nennen würde. 

Simon Bartsch