
Jubiläums-Sieg für Frank Schmidt im 700. Spiel als Heidenheim-Coach
Der sechste Saisonsieg des 1. FC Heidenheim war ein besonderer: Mit dem Dreier in Wolfsburg konnten sich die Schwaben auf den Relegationsplatz schieben. Passend zum 700. Spiel von Frank Schmidt als FCH-Coach meldeten sich die Brenzstädter erfolgreich im Rennen um den Klassenverbleib zurück: Die Neuausrichtung des Teams durch den gewieften Trainer ging auf.
Nach der Partie in Wolfsburg hatte der Coach des VfL, Ralph Hasenhüttl, nichts als Respekt für den 1. FC Heidenheim 1846 und dessen Trainer Frank Schmidt: "Es war heute ein mehr als verdienter Erfolg für Heidenheim. Glückwunsch zum Sieg, Frank. Da haben wir dir zu deinem 700. Spiel ein schönes Geschenk gemacht."
Der Coach vom VfL Wolfsburg haderte mit den technischen Fehlern seiner Mannschaft, musste bei konzentriert kämpfenden Gästen aber auch anerkennen: "Heidenheim hatte heute keine große Mühe, gegen uns zu verteidigen."

"Der pure Wille von Marvin Pieringer"
Die Gründe für dieses kompakte Verteidigen und den Sieg waren für Schmidt das von seinem Team extrem verdichtete Zentrum "und der pure Wille von Marvin Pieringer." Der Angreifer war in der elften Spielminute mit Sebastiaan Bornauw zusammengeknallt, musste noch auf dem Platz an der blutenden Schläfe getackert werden.
Drei Minuten später holte der Stürmer nach Zuspiel von Budu Zivzivadze erst einen Elfmeter heraus und verwandelte diesen flach unten links zum 1:0-Sieg des FCH. Das siebte Saisontor des treffsichersten FCH-Angreifers.
Es war der zweite Sieg in Folge für die Schwaben, sieben Zähler wurden in den letzten drei Spielen eingefahren. Nun steht der FCH auf dem Relegationsrang und überholte Bochum, das am Freitag in Leverkusen verloren hat.

"Das war heute herausragend"
"Nur weil wir zuletzt sieben Punkte geholt haben, ist noch nichts gewonnen", sagte Schmidt nach dem Spiel. "Wir müssen weiterhin den roten Faden aufnehmen", gab der Coach die Richtung vor. Den Faden fanden die Brenzstädter nach dem 0:3 Anfang Mai gegen die Fohlen aus Mönchengladbach, als sich der Trainer mit den Seinen zusammensetzte und die Rückkehr zu alten Tugenden predigte.
"Wir haben uns nach der Niederlage gegen Gladbach neu ausgerichtet und zeigen seitdem, was möglich ist, wenn wir unseren Fußball spielen." Der Heidenheimer Fußball – elf Mann kämpfen unermüdlich, zusammen und füreinander. Geschlossene Arbeit gegen den Ball, die bereits in der gegnerischen Hälfte anfängt.
"Das war heute herausragend vorne von Marvin und auch von Budu", lobte Schmidt seinen besten Torjäger und seinen georgischen Winterneuzugang: "Der war extrem unangenehm, hat sich in die Bälle reingehauen." Zivzivadze knickte in Laufe der Partie allerdings noch um, fightete sich aber bis zum Schlusspfiff über den Wolfsburger Rasen.
"Mit uns ist wieder zu rechnen"
In der schweren zweiten Bundesliga-Saison, vor allem nach der überragenden ersten 2023/24 samt souveränem Klassenverbleib und Einzug in die Conference League, findet der FCH ohne die europäische Doppelbelastung immer besser zur alten Lauf- und Kampfstärke.
Die Köpfe und der Blick gehen bei Heidenheim wieder nach oben: "Das bringt den Glauben und das Selbstvertrauen zurück. Wir haben heute kein Gegentor kassiert und das eine Tor hat gereicht. Das sind wichtige Punkte im Abstiegskampf und weitere wichtige Punkte, um an das Ziel Klassenerhalt zu glauben", sagte ein erleichterter Kapitän Patrick Mainka.
"Nach dem Sieg gegen Kiel und dem Sieg heute ist mittlerweile auch jedem wieder bewusst, dass immer mit uns zu rechnen ist", gibt Pieringer selbstbewusst die Marschrichtung für die kommende Woche vor: Meister Leverkusen kommt an die Brenz. "Vor allem zu Hause werden wir auch die wieder an ihre Grenzen bringen", ist sich Vorzeigekämpfer Pieringer sicher.
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