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Freiburg feiert den Ausgleichstreffer - © © gettyimages / Alexander Hassenstein
Freiburg feiert den Ausgleichstreffer - © © gettyimages / Alexander Hassenstein

1:1 beim FC Bayern: Favoritenschreck SC Freiburg ist das Team der Stunde

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München - Über 47 Meter Torentfernung in der 93. Minute gegen Mönchengladbach, jetzt aus knapp fünf Metern in der 89. Minute in der Münchner Allianz Arena - das perfekte Timing für spektakuläre Tore hat Lucas Höler. Nach seinem sehenswerten Tor zum 3:1-Endstand gegen die Borussia am vergangenen Spieltag setzte der Mann der Schlussminuten in Diensten des Favoritenschrecks SC Freiburg mit seinem 1:1-Ausgleichstor beim FC Bayern noch eins drauf.

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"Es war richtig geil, einfach ein gutes Gefühl", beschrieb Höler den Moment kurz vor Schluss, als Christian Günter den Ball vom linken Flügel punktgenau an den Fünfmeterraum geflankt hatte und er ihn "einfach nur noch reindrücken" musste. So einfach sichert man sich seinen Platz in der Bundesliga-Geschichte der Freiburger.

Erster Punktgewinn in München seit 21 Jahren

Denn erst zum dritten Mal überhaupt gingen die Breisgauer nach einem Duell beim Rekordmeister nicht als Verlierer vom Platz. Wie lange das bislang letzte Mal zurückliegt, verdeutlicht Sportvorstand Jochen Saier: "Unser Busfahrer fährt uns seit 20 Jahren, ich glaube, er hat noch nie hier gepunktet." Genau genommen ist es über 21 Jahre her, dass der SC etwas Zählbares aus der bayrischen Landeshauptstadt mitnahm. Damals, an einem Nachmittag im Mai 1997, trat Jürgen Klinsmann bei einem 0:0 im Olympiastadion in eine Werbetonne, die mittlerweile in der FCB-Erlebniswelt ausgestellt ist - aber das ist ein anderes Stück Bundesliga-Geschichte.

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"Ich bin natürlich glücklich, dass wir hier jetzt mal unentschieden gespielt haben", freute sich Trainer Christian Streich über das Ende einer langen Durststrecke. "Am Ende hatten wir das nötige Glück." Dennoch habe sich seine Mannschaft den Punktgewinn redlich verdient. "Unsere Jungs rennen alle wie die Verrückten", ergänzte er. Da sei es dann auch für eine Mannschaft wie die Bayern "nicht einfach, uns zu bespielen".

Seit vier Bundesliga-Spielen ungeschlagen

Das erging zuletzt nicht nur den Münchnern so gegen das Team der Stunde, das ganz nebenbei seinen Status als Favoritenschreck untermauerte. Erstmals seit neun Monaten blieb Streichs Mannschaft in vier aufeinanderfolgenden Bundesliga-Partien ungeschlagen. Bei Gegnern wie Leverkusen (0:0), Hertha (1:1), Mönchengladbach und jetzt eben Bayern ist das alles andere als eine Selbstverständlichkeit für die Freiburger.

Spielbericht: Freiburg holt Punkt in München

Abheben wird im Breisgau ob der guten Ergebnisse aber keiner. "Wir haben keine Mannschaft, die jetzt den Höhenflug ansetzt", sagte Saier. Und Torhüter Alexander Schwolow, den Serge Gnabry einmal kalt erwischt hatte, der aber ansonsten eine starke Leistung gezeigt hatte, ergänzte: "Klar war das ein gefühlter Dreier, aber trotzdem nur ein Punkt auf unserem Weg. Wir müssen weiter Punkte sammeln. Das zählt."

Das Primärziel lautet weiterhin Klassenerhalt. Mit einem Sieg am kommenden Samstag gegen Mainz könnten sich die heimstarken Freiburger vorerst ein kleines Polster zum Tabellenkeller verschaffen. "Das würde richtig guttun", blickte Saier voraus. "Aber da sind wir noch nicht, weil es einfach eine ganz schwere Aufgabe und ein komplett anderes Spiel mit anderen Vorzeichen ist."

Christian Streich: "Ich bin natürlich glücklich" - © gettyimages / Alexander Hassenstein

Höler als Petersen-Ersatz

Was die angespannte Personalsituation beim Sport-Club betrifft, hofft man auf den ein oder anderen Rückkehrer. Der zuletzt verhinderte Nils Petersen fällt allerdings auch gegen Mainz aus, da es bei ihm "mehr als nur eine Muskelverhärtung" sei, wie Saier bestätigte. Aber das Spiel habe gezeigt, dass es auch in anderer Besetzung gehe. Neben Höler überzeugte vor allem der eifrige Tim Kleindienst mit enormem Laufpensum und als Anspielstation für hohe Bälle.

Video: Freiburg schockt Gladbach dank Blitztor

Sonderlob gab es dafür von Schwolow: "Es freut einen umso mehr, dass die Jungs sich jetzt zeigen konnten und dass wir durch ihre tolle Leistung einen Punkt geholt haben", sagte der Torhüter über das Angriffsduo, das zuletzt nicht so viel Spielzeit hatte. "In den Momenten, in denen du nicht spielst und vielleicht schlecht drauf bist, musst du immer wissen, dass der Moment kommt, in dem du gebraucht wirst."

Höler nutzte seine Chance jedenfalls. "Zwei Tore in zwei Spielen zu machen und so der Mannschaft zu helfen, ist natürlich überragend", sagte der 24-Jährige, der im Winter aus Sandhausen kam. "Der Trainer weiß, dass ich da bin und dass er mich immer bringen kann." Und für spektakuläre Tore ist Höler auch immer mal gut.

Aus München berichtet Maximilian Lotz

Lucas Höler: "Der Trainer weiß, dass er mich immer bringen kann" - © gettyimages / Christof Stache/AFP