Der SVD zeigte eine bärenstarke erste Halbzeit, gewann die meisten Zweikämpfe und kombinierte sich immer wieder ansehnlich vor das Berliner Tor. Nach den drei Treffern in der ersten Spielhälfte standen die 98er sicher und ließen nicht mehr viel zu - nur noch das 1:3 der Eisernen, die heute zu wenig gezeigt haben, um etwas Zählbares vom Böllenfalltor mit nach Hause zu nehmen.

Die Heimelf überlässt dem 1. FC Union den Ball und steht sicher in der Defensive. Die Lilien verdichten immer wieder die Räume, bei Ballgewinnen gehen meist nur die beiden Stürmer nach vorne - bloß nichs anbrennen lassen.

Der FCU schafft es nicht, in den Strafraum der Hausherren vorzudringen, zu dicht ist das Abwehrkollektiv der Lilien gestaffelt. Berlin spielt meist nur in die Breite und wartet auf eine Lücke.

Berlin kombiniert sich durch das Abwehrdrittel der Lilien. Fürstner wird halbrechts im Strafraum freigelassen, erhält den Ball und zieht nach zwei Kontakten ab - der Schuss geht flach am rechten Torpfosten vorbei.

Der Trainer des SVD zeigt seinem Team immer wieder an, nicht zu tief zu stehen. Bei Ballbesitz der Unioner sind die Hausherren nun schon am eigenen Strafraum positioniert.

Der 1. FC Union hält nun körperlich mehr dagegen und kommt auch bis an den Strafraum der Hausherren. Allerdings fehlt den Eisernen eine Idee, wie sie die gut gestaffelte Defensive der Darmstädter aushebeln können.

Die Lilien spielen etwas abwartender als in der ersten Spielhälfte, laufen die Berliner im Aufbau nicht so aggressiv an. Bei Ballgewinnen der Heimmannschaft geht es jedoch mit wenigen Kontakten schnell nach vorne - die Stürmer Ji und Platte sowie die Außenspieler Jones und Mehlem rücken in hohem Tempo in die Spitze.

Die Elf von Trainer Dirk Schuster macht vor heimischer Kulisse ordentlich Dampf: Sie gibt keinen Ball verloren und versucht mit spielerischen Mitteln zum Torabschluss zu kommen. Die Unioner finden keine Lösung gegen die Darmstädter und sind in der Defensive meist unsortiert und zu zaghaft. Das 3:0 des SVD ist in dieser Höhe vollkommen in Ordnung.

Die in Blau gekleideten Zuschauer machen am Böllenfalltor ordentlich Betrieb.

Das Eigengewächs des FCU zieht einfach mal aus gut 18 Metern ab, der Ball fliegt allerdings knapp über das Tor von Heuer Fernandes.

Unions Defensive macht die Räume eng und will so den Darmstädtern die Geschwindigkeit in den Angriffen nehmen. Allerdings halten die Eisernen die Kugel selbst nicht lange in den eigenen Reihen - bei Ballgewinnen folgt meist ein unkontrollierter weiter Schlag ins Seitenaus.

Skrzybski kommt halbrechts im Strafraum an den Ball und sucht sofort den Abschluss. Heuer Fernandes pariert stark und lenkt das Geschoss stark nach rechts ab.

Dirk Schusters Mannschaft macht weiterhin Druck: Sie erkämpft sich immer wieder den Ball und spielt sich ansehnlich in Richtung des Berliner Tores. Es mangelt im Moment allein an der Genauigkeit beim letzten Pass.

Der SVD kommt selbst zu zwei Eckbällen und drückt die Eisernen in deren Abwehrdrittel.

Trimmel bringt den Ball an den Rand des Torraums auf den Kopf von Leistner, der nicht genügend Druck hinter die Kugel bekommt. Der Ball fliegt auf den Rücken Sirigus und Darmstadts Verteidiger können klären.

Union hat noch nie gegen Darmstadt gewonnen: Es gab erst drei Pflichtspielduelle, an der Alten Försterei trennte man sich beide Male remis und am Böllenfalltor kassierten die Berliner eine richtige Klatsche: Am 13. März 2015 ging Union in Darmstadt 0:5 unter, alle fünf Tore fielen damals nach Standards (unter anderem trafen Aytac Sulu doppelt und Romain Bregerie einmal).

Auf den SV Darmstadt 98 wartet am Samstag um 13 Uhr ein wichtiges Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin. An dieser Stelle findest du alle Informationen zum Match.

Berlins Trainer Andre Hofschneider mischt seine Startaufstellung etwas durch: Felix Kroos, Peter Kurzweg und Dennis Daube, die in der Vorwoche beim 1:1 gegen den 1. FC Heidenheim 1846 noch in der Anfangself standen, werden ersetzt durch Marvin Friedrich, Kenny Prince Redondo und Akaki Gogia.

Dirk Schuster: "Ich bin weiter fest davon überzeugt, dass wir unser Ziel in drei oder eben fünf erreichen werden. Die Mannschaft hat die Chancen und ich hoffe und glaube daran, dass sie sich belohnen wird. Wir robben uns langsam heran. Wir brauchen die selbe Einsatzbereitschaft, Moral, körperliche Präsenz und Leidenschaft. Union ist eine starke Mannschaft, gegen die wir defensiv auf der Hut sein müssen."

Romain Brégerie hat die Einheiten mit der Mannschaft absolviert. Wenn nichts mehr passiert, wird er in der Startelf der Darmstädter stehen. Yannick Stark hat am Mittwoch 60 Prozent der Einheit absolviert. "Wir werden sehen, ob es für den Kader reichen wird", erklärte Schuster. Niemeyer und Atik fallen weiter aus.

Im Hinspiel ging es turbulent zur Sache, erst führte Union, dann lagen die Lilien vorne – und am Ende trennte man sich 3:3, weil Jan Rosenthal in der Nachspielzeit ins eigene Netz traf. Terrence Boyd erzielte im Hinspiel die Hälfte seiner vier Saisontore.

Aus dem aktuellen Unioner Kader hat allein Stephan Fürstner schon mal ein Zweitligaspiel gegen Darmstadt gewonnen (Mai 2015 mit Fürth 1:0).

Unions defensiver Mittelfeldspieler Stephan Fürstner bestreitet heute seinen 200. Einsatz in der 2. Bundesliga.

Mesenhöler - Torrejon, Leistner, Friedrich - Trimmel, Redondo, Fürstner, Pedersen - Gogia - Skrzybski, Hedlund

André Hofschneider: "Das Spiel wird uns einiges abverlangen, da der Gegner mit dem Rücken zur Wand steht. Die größte Herausforderung für uns wird es sein, sich diesem Widerstand entgegen zu stellen. Die Partie wird vielleicht kein spielerischer Leckerbissen, aber darum geht es in dieser Phase der Saison auch nicht. Wir müssen punkten."

Bei den Darmstädtern gibt es im Vergleich zur Aufstellung des letzten Spieltages beim 1:1 gegen den SV Sandhausen nur eine Änderung: Sandro Sirigu startet anstatt des Weltmeisters Kevin Großkreutz als rechter Außenverteidiger.

Thorben Siewer (SR) / Christian Fischer (SR-A. 1) / Philipp Hüwe (SR-A. 2) / Nicolas Winter (4. Offizieller)

Heuer Fernandes - Sirigu, Bregerie, Sulu, Holland - Ji, Kempe, Medojevic, Jones - Mehlem - Platte