Zwei Minuten gibt es obendrauf.

Das 2:0 durch Fabian Klos war das 111. Tor des Stürmers für die Arminia. Damit stellt er den Rekord von Ernst Kuster ein. Hier geht's zum Spielbericht

Das Publikum ist sich längst sicher, dass hier nichts mehr anbrennt. Und auch die Spieler erfreuen sich zusehends am eigenen Spiel: immer wieder gepflegte Kombinationen, garniert mit dem ein oder anderen Schnörkel. Weihrauch führt sich mit einem Außenristversuch aus 18 Metern ein, der aber mit zu wenig Kraft bei Männel ankommt.

Aue bekommt nach der nächsten Flanke von den rechts den Ball nicht weg, sodass Klos aus zwölf Metern freie Bahn hat. Sein gewaltiger Versuch rauscht aber am rechten Pfosten vorbei.

Von rechts schlägt Dick einen Ball aus der eigenen Hälfte bis an den Strafraum, wo Voglsammer das Kopfballduell gewinnt und perfekt auf Klos weiterleitet. Heldenhaft wirft sich Tiffert in den Schussversuch, ist dann aber nicht schnell genug wieder auf den Beinen, um Klos am Nachschuss zu hindern: Vorbei an zwei Auern verzögert Arminias Stürmer so lange, bis er freie Bahn hat und lässt Männel mit einem satten Linksschuss aus sechs Metern keine Chance. 2:0, es riecht nach Entscheidung!

Eine Aue-Flanke von rechts landet links im Strafraum bei Nazarov, der es mit einem sehenswerten-Volley-Aufsetzer versucht. Munsy will zum Ball gehen und zwingt so Gegenspieler Börner zum Kopfball, der knapp über die Latte des eigenen Tores fliegt.

Aue im Glück: Voglsammers Schuss aus 16 Metern wird von Rizutto abgefälscht und klatscht an den linken Pfosten des Auer Tors. Martin Männel hätte keine Chance gehabt.

Nach Ballgewinn im eigenen Verteidigungsdrittel verlagert Köpke schon nach rechts auf Munsy, der sich im Dribbling auf den linken Pfosten aber verzettelt, Börner kann klären.

Hannes Drews scheint die richitigen Worte in seiner Halbzeitansprache gefunden zu haben: Aue macht jetzt viel mehr, agiert mutiger und kommt öfter in Tornähe. Dort stehen die nun erst spät pressenden Bielefelder aber bislang gut sortiert.

Nazarov jagt einem langen Ball nach, den Ortega im Strafraum aber an sich nimmt. Der afghanische Nationalspieler bremst ab, läuft aber leicht auf den Keeper auf, der sich fallen lässt – dann aber schnell merkt, dass er da auch hätte stehenbleiben können. Shakehands zwischen Stürmer und Torwart.

Rizzuto bringt eine Flanke von der rechten Seite zwar in den Strafraum, dort steht aber weit und breit kein Mitspieler. Weil Börner das nicht mitkriegt, köpft er den Ball unbedrängt ins Toraus. Glück für ihn, dass die Ecke nichts einbringt.

Kalig klärt eine Bielefelder Ecke. Im zweiten Anlauf versucht es Massimo mit einem Rechtsschuss aus 26 Metern halbrechter Position – ein paar Meter links am Tor vorbei.

Beide Teams kommen personell unverändert aus der Kabine.

Aus einem Einwurf entsteht das 1:0: Dick wirft auf der rechten Seite zu Klos, der sich im Mittelfeld dreht und zu Kerschbaumer weiterspielt. Der schaltet blitzschnell und schickt Voglsammer nach links in den Strafraum. Der erntkommt den Bewachern, fackelt nicht und schiebt mit links zu seinem 12. Saisontor ein. 1:0 für die spritzigeren Gastgeber.

Durch kollektive Schläfrigkeit bringt sich Aue um die Früchte einer guten Halbzeit, in der sie in Führung hätten gehen können. Bielefeld zog ein paarmal das Tempo an und ging durch seine zweite klare Torchance in Führung. Gleich geht's weiter mit dem zweiten Durchgang!

Der fünfte Eckball der Gäste fliegt von rechts in den Strafraum und landet am zweiten Pfosten bei Köpke, der Ortega zu einem Super-Reflex zwingt. Im Nachschuss versucht es Hertner mit einem Volley, den Börner vor der Linie wegkratzt. Voglsammer kann klären.

Weigelt erlaubt sich einen Fehler im Aufbauspiel, spielt einen Querpass im Mittelfeld zu lasch. Köpke rauscht heran, doch Börner putzt für seinen Innenverteidiger-Kollegen aus und schlägt den Ball gerade noch weg.

Ridge Munsy hat einen unglaublichen Antritt, der ihn auf der linken Auer Angriffsseite an Dick vorbeibringt. Seine flache Hereingabe klärt Hartherz sicherhetshalber zur Ecke. Auch der vierte Tiffert-Versuch bringt aber nichts ein.

Bielefeld wirft die Kombinationsmaschine an, macht es im Mittelfeld jetzt auch auf engem Raum immer schneller. Massimos Steckpass auf Klos wird im letzten Moment abgefallen.

Und jetzt auch die Gäste mit der Chance: Köpke startet rechts auf der Abseitskante, dringt in den Strafraum ein und zieht aus spitzem Winkel mit rechts ab – der Ball rauscht flach am linken Pfosten vorbei.

Die Leihgabe aus England schickt Voglsammer über halblinks, bekommt den Ball im Strafraum wieder und zieht sofort ab: Der Flachschuss ist aber wieder kein Problem für Männel. Kerschbaumer ärgert sich, weiß, dass hier mehr drin war. Die beste Szene des Spiels!

Keiner Mannschaft gelingt es in diesen ersten 25 Minuten, sich ins Angriffsdrittel zu kombinieren. Die langen Bälle stellen für beide Abwehrreihen kaum eine Herausforderung dar.

An einen Schütz-Freistoß aus dem Halbfeld kommt Klos mit dem Kopf dran, Männel hat aber keine Mühe, den Versuch sicher zu fangen.

Cacutalua klärt einen langen Bielefelder Ball zur ersten Ecke für die Gastgeber, die aber ohne Folge bleibt.

Börner kommt im Mittelfeld-Zweikampf mit Börner zu spät, hält den Fuß drauf, kommt aber gerade nochmal ohne Verwarnung davon.

Im direkten Gegenzug gerät eine Flanke vom rechten Flügel einen Meter zu lang für Voglsammer, der am langen Pfosten ganz allein war.

Im Anschluss an die dritte Tiffert-Ecke setzt Fandrich an der Strafraumgrenze zu einem sehenswerten Halbvolley-Versuch an. Der Schuss kommt aufs Tor, hat aber nicht genug Power, um Ortega ernsthaft zu fordern.

Noch keine Gelbe Karte vom Schiedsrichter für Manuel Prietl, der im Luftzweikampf mit Fandrich den Arm draußen hat und den Gegenspieler im Gesicht trifft. Fandrich hat's aber nicht all zu schwer erwischt, er spielt sofort weiter.

Massimo sorgt mit einer Flanke vom rechten Flügel für die erste Strafraumszene der Arminen. Seine Hereingabe kann Cacutalua aber rausköpfen, ehe Voglsammer dran kommt.

Weigelt klärt im Anschluss an die Tiffert-Hereingabe zur nächsten Ecke. Die kommt zwar besser, zentral an die Fünfmeterraumlinie, kann aber geklärt werden.

Nazarov dringt auf rechts in den Bielefelder Strafraum ein, flankt und wird geblockt. Die Ecke kommt von Tiffert ...

Die Arminia stört Aue ab Mitte der Gäste-Hälfte beim Aufbau, die Veilchen finden noch keinen Weg über die erste Pressing-Kette. Strafraumszenen gab es noch keine.

Die Gäste präsentieren sich verändert im Defensivverbund: Hertner, Cacutalua, Tiffert und Kalig bilden von links nach rechts eine Viererkette, Rizzuto spielt rechts eher im Mittelfeld.

Der Ball rollt!

Malcolm Cacutalua spielte letzte Saison noch für Bielefeld, traf einmal in zwölf Einsätzen für die Arminia – beim 1:1 in Aue.

Aue hat zuletzt dreimal in Folge gewonnen und ist seit acht Spielen ungeschlagen – das ist die beste laufende Serie der Liga.

Der Tabellensechste aus Bielefeled empfängt den Achten aus Aue - das klingt eigentlich nach einer entspannten Ausgangslage, aber beide Teams können sich noch nicht ganz sicher im Kampf um den klassenerhalt sein. Die Arminia trennen derzeit sechs, Aue fünf Zähler von Rang 16. Hier erfahrt ihr alles Wissenswerte zur Partie.

Neun Mal trafen beide Teams bisher aufeinander (stets in der 2. Bundesliga), die Bilanz ist ausgeglichen: Es gab je zwei Siege, fünf Mal wurden die Punkte geteilt (unter anderem in den letzten drei Duellen).

"Uns erwartet in Bielefeld ein schwerer Gegner. Sie haben eine gute Kontrolle über das Spiel, eine gute Struktur im Spiel und einen guten defensiven Plan. Ihre Stürmer Klos und Voglsammer können Unterschiedsspieler sein. Wir werden alles investieren müssen."

"Ich denke mit einem weiteren Sieg haben wir den Klassenerhalt geschafft. Aber wir wollen noch häufiger als nur einmal gewinnen - es sind noch fünf Spiele. Aue hat einen guten Teamgeist und gute Qualität. Acht Spiele ungeschlagen schafft man nicht einfach so."

Im Hinspiel dieser Saison traf Mario Kvesic kurz vor dem Pausenpfiff per Elfmeter zum 1:0, Bielefeld glich in der Nachspielzeit durch Torjäger Andreas Voglsammer aus.

Folgendes Schiedsrichter-Team wird die Partie leiten: Arne Aarnink (SR) / Eric Müller (SR-A 1) / Andreas Steffens (SR-A 2) / Daniel Riehl (4. Offizieller).

Vor drei Spieltagen trennten Bielefeld und Aue noch acht Punkte und elf Plätze, jetzt liegen die Veilchen nur noch einen Zähler hinter der Arminia und könnten mit einem Sieg vorbeiziehen.

Aue hat letztmals im Februar 2011 gegen Bielefeld gewonnen (3:0 zu Hause), in jener Saison gab es auch einen 1:0-Auswärtserfolg für die Erzgebirgler (September 2010) – seitdem blieben die Veilchen fünfmal sieglos gegen die Arminia.

Hannes Drews vertraut der Startelf vom 2:1 gegen St. Pauli, mit einer Ausnahme: Ex-Bielefelder Cacutalua ersetzt Kempe in der defensiven Fünferkette.

Jeff Saibene verändert sein team im Vergleich zum 2:2 in Ingolstadt auf zwei Positionen: Börner spielt für Salger in der Innenverteidigung und Kerschbaumer beackert die linke Seite anstelle von Staude.

Männel - Hertner, Cacutalua, Tiffert, Kalig, Rizzuto - Fandrich, Riese, Köpke, Munsy - Nazarov

Ortega - Hartherz, Börner, Weigelt, Dick - Kerschbaumer, Schütz, Prietl, Massimo - Klos, Voglsammer

Martin Männel gewinnt die Platzwahl gegen Stefan Ortega und bleibt mit seinem Team stehen. Damit spielen die Gäste im ersten Durchgang von links nach rechts, Bielefeld wird anstoßen.

Schiedsrichter Arne Aarnink führt die Mannschaften auf den Rasen der Schüco Arena in Bielefeld. 13 Grad unter bewölktem Himmel – beste Bedingungen für ein tolles Spiel.