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Die Hamburger suchen einen Ersatz für den gesperrten Davie Selke
Die Hamburger suchen einen Ersatz für den gesperrten Davie Selke - © IMAGO/Dennis Ewert/RHR-FOTO
Die Hamburger suchen einen Ersatz für den gesperrten Davie Selke - © IMAGO/Dennis Ewert/RHR-FOTO
2. Bundesliga

Magdeburg empfängt Hamburger SV: Wer ersetzt Selke?

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Tabellenführer Hamburger SV gastiert am Freitag um 18:30 Uhr beim FC Magdeburg mit Ex-Coach Christian Titz, der mit seinem Team auf Rang vier lauert. Beim HSV wird der Ersatz für Davie Selke diskutiert.

Die Begegnung des 1. FC Magdeburg gegen den Hamburger SV am Freitagabend (18:30) ist nicht nur das Topspiel der zweiten Liga zwischen dem Tabellenführer aus dem hohen Norden sowie der Mannschaft des langjährigen Magdeburger Trainers, Christian Titz, das auf Rang vier nur drei Punkte dahinter lauert. Es ist zudem das sechste Wiedersehen mit dem HSV, seit Titz mit dem FCM aus der dritten Liga aufgestiegen ist.

Der 53-Jährige trainiert Magdeburg seit Februar 2021 - also nun etwas mehr als vier Jahre. Beim HSV wurde er 2018 entlassen, als er einen Punkt hinter einem Aufstiegsplatz stand.  Der damals verantwortliche Sportvorstand Ralf Becker traute Titz nicht zu, das sehr riskante Offensivspiel auf die Bedürfnisse der Hamburger anzupassen. Seitdem Titz sein System 2021 erfolgreich in Magdeburg praktiziert, haben sich in Hamburg sieben weitere Trainer erfolglos an der Mission Aufstieg probiert. Merlin Polzin scheint nach überzeugenden Auftritten zu Hause dieses Mal nahe dran.

Am Freitag muss der HSV sein Selbstverständnis aber auswärts abrufen. Das ging zuletzt in Paderborn schief. Doch mit Ausnahme von Verfolger Köln gewann am 25. Spieltag keines der fünf dahinter platzierten Teams. Das verschaffte dem HSV (45 Punkte) zumindest wieder einen Mini-Puffer an der Spitze. Aber: Vor allem Köln (44), Lautern (43), der kommende HSV-Gegner Magdeburg (42) und Paderborn (42) sind dran. Dazu auch noch Elversberg (40) und Hannover (39), sogar Nürnberg und Düsseldorf (je 38 Punkte) haben noch Chancen.

Jonas Meffert entgegnete den Auswärtsschwierigkeiten unlängst: "Uns liegen mehr die Abendspiele." Und tatsächlich: Die "Hamburger Morgenpost" schreibt, der HSV holte in dieser Saison unter Flutlicht mehr Punkte (1,9 pro Spiel) als in den Begegnungen, in denen die Lichter ausblieben (1,7). Von den nächsten fünf HSV-Begegnungen finden vier (in Magdeburg/14.3, gegen Elversberg/28.3., gegen Braunschweig/11.4., auf Schalke/19.4.) abends statt. Verheißungsvolle Vorzeichen. Wenn man denn daran glaubt.

Magdeburgs Trainer Christian Titz war zwischen 2025 und 2018 beim HSV angestellt und coachte unter anderem auch die Profis - IMAGO/Davide Elias

Wer ersetzt Selke

Fernab solcher Statistikspielchen wurde diese Woche in Hamburg die Personalsituation intensiv diskutiert. Toptorjäger Davie Selke wird im Topspiel gelbgesperrt fehlen. Robert Glatzel liegt nach seinem Sehnenabriss aus dem Herbst vor dem Zeitplan und trainiert seit Wochen mit dem Team. 

Gegen die Fortuna hatte sich Polzin noch gegen eine Nominierung entschieden. "Wir haben abgewogen, was mehr Sinn macht", erklärte der Coach, "ein Platz auf der Bank und möglicherweise ein paar Einsatzminuten, oder noch zwei volle Trainingseinheiten, um in der Belastung nochmal den nächsten Schritt zu machen." Glatzel sei nun auf einem guten Weg.

Glatzels Weg beurteilt Polzin sogar so gut, dass er selbst eine Startelf-Nominierung nicht ausschließe. Der "Kicker" schrieb zu Beginn dieser Woche aber, dass Ransford-Yeboah Königsdörffer die wahrscheinlichere erste Wahl als Selke-Ersatz sei. Der gebürtige Berliner verkörpere zwar nicht den klassischen Mittelstürmertypen, spielt mit neun Saisontoren aber bereits jetzt schon die erfolgreichste Spielzeit seiner Profikarriere, und Polzin sagt: "Ransi passt genau zu unserem Spiel."

So wie der Magdeburger Trainer eine Vergangenheit beim HSV hat, kam Sechser Daniel Elfadli vor der Spielzeit aus Magdeburg zum jetzigen Tabellenführer. 22 der möglichen 25 Ligaspiele absolvierte der Ex-Magdeburger im HSV-Trikot seitdem. Er fehlte lediglich einmal verletzt und zweimal gesperrt. Nahezu immer lief er in der Startelf auf, absolvierte 82 Prozent der möglichen Einsatzminuten. Seine sechs Scorerpunkte als Defensivspieler können sich ebenfalls sehen lassen.

Bei Magdeburg schlug Nachfolger Marcus Mathisen derart gut ein, dass es nie eine Lücke auf der Elfadli-Position gab. Längst ist der Däne selbst einer der besten Zweitliga-Profis in der Abwehr. Er kehrt nach abgesessener Gelbsperre rechtzeitig zurück, da Daniel Heber nun gelbgesperrt passen muss.