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Davie Selke mit ganz breiter Brust nach seinem Tor zum 2:1
Davie Selke mit ganz breiter Brust nach seinem Tor zum 2:1 - © IMAGO/Justus Stegemann
Davie Selke mit ganz breiter Brust nach seinem Tor zum 2:1 - © IMAGO/Justus Stegemann
2. Bundesliga

Super-Selke und der unglaubliche Hamburger SV machen Party im Volkspark

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Der Hamburger SV begeistert seine Fans mit einem weiteren spektakulären Sieg und festigt die Tabellenführung in der 2. Bundesliga. Angeführt von Maskenmann Davie Selke, der einmal mehr als Tor-Held auftrat, feierten die Rothosen einen überzeugenden 4:1-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf. Die Mission Bundesliga-Aufstieg nimmt immer mehr an Fahrt auf!

Der Maskenmann mit der roten Hose und der Raute auf der Brust – klingt wie ein Superheld aus einem bekannten Comic, der die Stadt vor Bösewichten rettet. Ist er auch fast – zumindest für den Hamburger SV! Nur geht es um Super-Selke, der wieder zugeschlagen hat und den HSV mmer näher Richtung Bundesliga schießt. Seitdem sich Davie Selke die Maske übergestreift hat, scheint er tatsächlich so etwas wie übernatürliche Kräfte entwickelt zu haben. Dabei könnte man meinen, dass er zu diesen eher in Bösewicht-Manier kam: 

Es war der 19. Spieltag, als Selke nach einem Luftduell gegen Hertha BSC benommen zu Boden ging – spätere Diagnose: Jochbeinbruch. Es folgte die Operation und ein ein Ausfall bis zur Länderspielpause im März drohte. "Macht euch um mich keine Sorgen, das wird schon", schrieb Selke noch am Abend der Verletzung seinen Kollegen aus dem Krankenhaus.  Und wie es wurde! Nach nur einem Spiel Pause war Selke bereits im Auswärtsspiel gegen Preußen Münster wieder dabei, mit Gesichtsmaske und zwei Treffern. Der erste nach Rückstand und sogar per Kopf - der furchtlose Retter in der Not war zurück. 

Das Selke-Signal leuchtet auf

"Ich fühle mich wohl damit", sagte Selke über sein neues Accessoire. Es folgten ein Tor im nächsten Spiel gegen Regensburg und zwei im Topduell gegen Kaiserslautern. Nur gegen Paderborn fehlte dem umtriebigen Maskenmann und dem Hamburger SV etwas die nötige Superkraft, die aber trotzdem an der Ligaspitze blieben. Die Rückkehr der unglaublichen Rothosen und ihres Tor-Heldens sollte aber folgen. Nachdem die "Schurken" des 1. FC Köln durch den Sieg beim SSV Ulm für einige Stunden die Tabellenspitze eroberten, folgte das Topspiel.

Gegen Fortuna Düsseldorf eröffnete der fantastische Miro Muheim mit einem Distanzkracher aus über 30 Metern das Spektakel. Der eiskalte Dawid Kownacki antwortet mit dem Ausgleich für die Fortuna. Doch dann schlug die Stunde des Mannes mit der Maske. Das Selke-Signal leuchtete am ersten Pfosten auf: Der HSV-Torjäger hob den kleinen Finger und zeigte Eckenschütze Jean-Luc Dompé damit an, wo er den Ball hinhaben möchte, nämlich an den ersten Pfosten. Genau dorthin sollte der Ball kommen und genau dort nickte Selke zum neunten Mal in dieser Saison per Kopf ein – mit weitem Abstand Ligabestwert! 

Otto Stange und seine Teamkollegen machen Party im VOLLkspark - Selim Sudheimer

Polzin: "Wir wollten nicht verwalten"

Robert Glatzels vereinsinterner Rekord aus der Spielzeit 2021/22 (zehn) dürfte bald fallen. "Bei meinem Kopfballtreffer hat alles geklappt, denn das war eine einstudierte Eckballvariante“, erklärte der Torjäger selbstbewusst. Mit seinem 17. Saisontor krönte sich Super-Selke zudem zum Spitzenreiter der Torschützenliste – und hievte den HSV nach wenigen Stunden zurück an die Tabellenspitze der 2. Bundesliga. Genau dort, wo ein Superheld hingehört. Dabei hatte er vor der Pause gerade einmal 18 Ballkontakte, doch aus diesen wenigen Aktionen machte er vier Torschüsse – Zahlen eines echten Torjägers.

In einer Phase, in der Düsseldorf besser ins Spiel fand, setzte der HSV den entscheidenden Schlag. Adam Karabec fasste sich ein Herz, sein Schuss prallte vom Pfosten an den Rücken von Keeper Florian Kastenmeier – 3:1! "Wir hatten wieder eine unglaubliche Unterstützung von den Fans. Es ist schön, dass wir auch wieder viele Tore schießen und die Fans damit happy machen konnten“, so Karabec. HSV-Coach Merlin Polzin resümierte zufrieden: "Wir wollten nicht verwalten, sondern auf das dritte Tor gehen. Das war am Ende mehr als verdient."

Nach Abpfiff gibt es ein Laola mit den Fans - IMAGO/Justus Stegemann

Party im VOLLparkstadion

Otto Stange vollendete den Sieg eine Minute nach seiner Einwechslung mit dem zwölften Jokertor des HSV, alleiniger Ligabestwert. Die Hamburger bedienten sich an diesem Abend immer wieder ihrer Trickkiste: Distanzhammer, Fingersignale, Rücken-Akrobatik und Wechselspiele. Der HSV stellte einmal mehr seine Offensivstärke unter Beweis und untermauerte seinen Ruf als Tormaschine der Liga. Mit nun 55 Treffern führen die Hanseaten auch diese Statistik an. Zudem bauten sie ihren Vorsprung auf Fortuna Düsseldorf auf sieben Punkte aus und setzten sich weiter von einem direkten Konkurrenten ab. In Heimspielen bleibt der HSV ungeschlagen und ist nicht nur in der Gesamttabelle, sondern auch zu Hause das beste Team der Liga – mit beeindruckenden 27 Heimpunkten. 

Im Schnitt strömten 56.098 Zuschauer zu den HSV-Heimspielen dieser Saison – ein Vereinsrekord, der sogar die Meisterjahre überbietet! Auch gegen Düsseldorf wurde das ausverkaufte VOLLparksstadion zur Partyzone. "Das hat mit den Fans im Rücken geklappt. Die Stimmung war überragend, und es hat einfach unglaublich viel Spaß gemacht, hier heute Fußball zu spielen. Die Abendspiele liegen uns einfach – das war ein Top-Auftritt, und ich war die ganze Zeit überzeugt, dass wir dieses Spiel gewinnen“, schwärmte Jonas Meffert.

Doch so glänzend der Triumph war, eine bittere Pille bleibt: Super-Selke wird im nächsten Topspiel beim 1. FC Magdeburg fehlen. Seine fünfte Gelbe Karte zwingt den Maskenmann zu einer Pause. Doch Angst vor einem Kraftverlust gibt es nicht – denn der unglaubliche HSV hat noch viele Helden in seinen Reihen: Bereits 16 verschiedene Spieler trafen für die Norddeutschen, nur Nürnberg hat in der Liga mehr Torschützen vorzuweisen. "Wir müssen jetzt Schritt für Schritt weitermachen, Spiel für Spiel. Wir als Mannschaft glauben an uns“, betonte Ludovit Reis. Die nächste Mission wartet bereits – der Aufstieg rückt immer näher.