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Hat dem FC Schalke wieder Leben eingehaucht: Miron Muslic
Hat dem FC Schalke wieder Leben eingehaucht: Miron Muslic - © IMAGO/Weis/TEAM2sportphoto
Hat dem FC Schalke wieder Leben eingehaucht: Miron Muslic - © IMAGO/Weis/TEAM2sportphoto
2. Bundesliga

Der neue, alte FC Schalke 04: Niemals aufgeben!

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Zweites Heimspiel der Saison, zweiter Sieg: Der FC Schalke 04 findet unter dem neuen Trainer Miron Muslic zu Hause immer mehr zu alter Stärke. Dank des 2:1-Erfolges gegen Bundesliga-Absteiger Bochum gelingt Königsblau der beste Saisonstart seit 2017. Doch in Gelsenkirchen herrscht weiterhin Demut.

Es braucht im Sport meist nicht viel, oftmals nur Bruchteile einer Sekunde – und alles kann sich ändern. So auch geschehen am Samstagabend im Topspiel der 2. Bundesliga in der 76. Minute: Finn Porath, ein Neuzugang des FC Schalke 04 zieht ab, ein weiterer Neuer in Hasan Kuruçay fälscht ab – Tor, 1:1 im Nachbarschaftsduell mit dem VfL Bochum 1848.

Dieser Bruchteil der Sekunde war laut Schalkes Coach Miron Muslic ein besonderer Moment, "der ein Spiel zum Kippen bringt". Gerade mal drei Minuten später drehte sich die Partie dann auch vollends: Bryan Lasme, der bei den Knappen in der vergangenen Saison kaum zum Zug kam, verwandelte mit seinem Tor die Veltins-Arena in ein Tollhaus.

"Bryan Lasmes 2:1 war dann überragend. Bei seinem Treffer war zu sehen, was ein Stürmer mit Selbstvertrauen leisten kann", sagte Muslic, der den Angreifer in den vergangenen Wochen wieder vermehrt ein- und dadurch wohl auch wieder aufgebaut hat. Dank dessen Siegtreffer machte Schalke den besten Saisonstart seit 2017 klar.

Loris Karius feiert zurecht: Erst hielt er einen Strafstoß, dann macht er mit S04 den zweiten Heimsieg der Saison klar - Lars Baron

Schalkes starker Start

Damals, also vor acht Jahren, holte Königsblau ebenfalls sechs Punkte aus den ersten drei Partien – in der Bundesliga aber wohlgemerkt. 2017/18 wurden die Knappen letztendlich überraschend wie überragend Zweiter hinter den Bayern.

Längst vergessen geglaubte Zeiten, deswegen muss bei diesem Start eher eine Referenz aus der 2. Bundesliga herangezogen werden. Aber auch hier erkennt man, dass diese sechs Punkte aus drei Spielen mehr als ordentlich sind: 1990/91 konnte Schalke letztmals zwei der ersten drei Saisonspiele im Unterhaus für sich entscheiden.

In ihren ersten vier Pflichtspielen der Saison zeigten die Knappen ein ganz anderes Gesicht als noch in den Jahren zuvor und in den Partien gegen vermeintliche Hochkaräter wie Hertha und Bochum, dass man dagegen- und mithalten kann. Ohnehin liegt S04 der VfL: Von den vergangenen sechs Nachbarschaftsduellen gewann man fünf, spielte zudem ein Mal unentschieden.

Beeindruckende Choreo der Schalker Fans vor dem Nachbarschaftsduell mit Bochum - IMAGO/Maik Hölter/TEAM2sportphoto

Miron Muslic macht Mut

Mehr Aggressivität im Spiel, mehr Tempo und Geradlinigkeit nach Ballgewinnen sowie Leidenschaft, auch wenn es erst mal nicht wie geplant läuft  – Schalke zeigt ein neues Gesicht, besinnt sich dabei auf seine alten Tugenden zurück. "Nach dem Gegentor haben wir uns nicht aufgegeben. Wir sind seit sieben, acht Wochen auf einem Weg, den wir gemeinsam eingeschlagen haben", erklärt Muslic, der diesen Umschwung maßgeblich eingeleitet hat.

"Wir haben bis zum Ende gefightet", stellte auch Kapitän Kenan Karaman nach dem siebten Heimsieg in Folge gegen Bochum heraus. "Für uns war es ein wichtiger Sieg, der uns weiteres Selbstvertrauen geben wird." Doch er tritt auch auf die Euphoriebremse: "Gleichzeitig ist es wichtig, mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben und weiterhin hart zu arbeiten."

Denn wie Königsblau mit der Erfahrung der vergangenen, schweren Jahre nur zu gut weiß: Es braucht im Sport meist nicht viel, oftmals nur Bruchteile einer Sekunde – und alles kann sich ändern. In dieser Saison spricht aber einiges dafür, dass Schalke diese besonderen Momente selbst erzeugen und Spiele zu eigenen Gunsten kippen kann.

Zeigt's seinen Kritikern: Torschütze Bryan Lasme - IMAGO/Weis/TEAM2sportphoto