
Drama in der Relegation: Braunschweig zittert sich zum Klassenverbleib!
Eintracht Braunschweig bleibt in der 2. Bundesliga! Der 1. FC Saarbrücken holte zwar den 0:2-Rückstand durch Treffer von Florian Krüger (66.) und Kai Brünker (83.) auf, doch in der Verlängerung zogen die Saarländer mit zehn Mann (Calogero Rizzuto sah in der 90.+1 Gelb-Rot) nach den Toren von Fabio Di Michele Sanchez (105.+2) und Rayan Philippe (120.) denkbar dramatisch den Kürzeren.
Während es nach dem 2:0-Erfolg im Hinspiel bei Eintracht Braunschweig keinen Grund zu einem Wechsel in der Startelf gab, so tauschte der 1. FC Saarbrücken zwei Mal: Maurice Multhaup und Sebastian Vasiliadis erhielten den Vorzug vor Top-Torjäger Kai Brünker (elf Tore in der 3. Lige) und Kapitän Manuel Zeitz.
So wollte Alois Schwartz wohl mehr Tempo und Tiefgang in seine erste Elf bekommen – eine Überlegung, die zu Beginn der Partie durchaus aufging: Der FCS agierte zielstrebiger als noch im Hinspiel und suchte mit schnellen Angriffen schnörkellos den Weg ins Angriffsdrittel. In der siebten Minute ging es schick hinter die Braunschweiger Kette, Multhaups flache Flanke war für Florian Krüger aber nicht zu erreichen.
Der BTSV agierte ein wenig abwartender, schaltete nach der Balleroberung aber schnell auf Offensive um. So hatte Sebastian Polter nach Maßflanke des schnellen und auffälligen Christian Conteh die erste dicke Möglichkeit für die Eintracht, vergab aber leicht überrumpelt aus kurzer Distanz (10.).
Krüger trifft vom Punkt
Saarbrücken war bemüht in die Tiefe zu kommen, dem Dritten der 3. Liga mangelte es aber an Kreativität und Präzision, um die Braunschweiger Abwehr in Verlegenheit zu bringen. Die Niedersachsen sorgten hingegen für gute Abschlüsse: Johan Gómez scheiterte allerdings zwei Mal am starken Keeper Phillip Menzel (31., 34.). Die erste gute FCS-Chance bot sich Sebastian Vasiliadis in der 36. Minute, als er nach Zuspiel von Kasim Rabihic allerdings knapp drüber schoss.
Die beiden Mannschaften kamen mit vielen Ungenauigkeiten aus der Kabine, zahlreiche Fehlpässe erstickten Angriffe bereits im Keim. Der erste richtig gute Abschluss oblag Rayan Philippe: Der Angreifer schoss einen Freistoß knapp über das Tor des FCS (61.).
FCS-Coach Alois Schwartz reagierte in der 64. Minute, brachte drei Offensivspieler – mit Erfolg: Tim Civejas Ecke führte zu einem Handelfmeter, weil Paul Jaeckel im Torraum sich mit dem rechten Ellbogen in Richtung Kugel bewegte (65.). Krüger trat zum Strafstoß an und verwandelte sicher in die Mitte zur überraschenden Führung – der erste Saarbrücker Schuss auf das Tor der Niedersachsen war drin (66.)!

Der nächste Joker zündet und erzwingt die Verlängerung
Vom BTSV kam nicht viel, der FCS wurde immer drückender. Joker Levente Szabó sorgte immerhin mit einem Rechtsschuss für einen Hauch Gefahr (75.). Der FCS erhöhte nochmals die offensive Schlagzahl, vor allem Civeja brachte sich mit guten Pässen ein. Den nächsten Treffer brachten jedoch zwei andere Joker: Bei einem mustergültigen Konter flankte Patrick Schmidt von der rechten Grundlinie zu Kai Brünker, der aus kurzer Distanz zum 2:0 einköpfte (83.).
Den Kampf um den letzten Startplatz in der 2. Bundesliga musste der FCS dann aber in Unterzahl eingehen: In der ersten Minute der Nachspielzeit holte sich Calogero Rizzuto die Gelb-Rote Karte ab (90.+1). Zwei Minuten später ging ein Raunen durchs Stadion: Robin Krauße köpfte ans rechte Saarbrücker Außennetz (90.+3). Weil die Eintracht erst in Überzahl aufwachte, folgte die Verlängerung.
Braunschweig agierte dort dominant, Saarbrücken verteidigte mit Mann und Maus die 2:0-Führung. In der zweiten Minute der ersten Verlängerungshälfte gelang dann das so ersehnte Braunschweiger Tor: Fabio Di Michele Sanchez netzte links unten zum 1:2 für die Eintracht ein (105.+2). Im zweiten Durchgang der Nachspielzeit gab wieder der FCS das Tempo vor: Krüger hatte das 3:1 auf dem linken Schlappen, scheiterte aber am bärenstarken Hoffmann (113.).
Auch in der 117. Minute und der 118. war Hoffmann der Retter: Erst gegen Civeja, dann wieder gegen Krüger. In der 120. bereitete er mit einem Abschlag dann das 2:2 vor – er schickte Philippe auf die Reise, der ein Missverständnis zwischen Civeja und Menzel nutzte und ins leere Tor schob.
Bundesliga Match Facts
xGoals: Braunschweig 3,3 - Saarbrücken 1,72
Schnellster Spieler: Johan Gómez (EBS), 33,99 km/h
Most Pressed Player: Lino Tempelmann (EBS), 24 Mal unter Gegnerdruck
Beste Pass Effizienz: Ron-Thorben Hoffmann (EBS), +2,47