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Alexander Baumjohann (M.) bstritt im Old Trafford erst seine vierte Champions League Partie
Alexander Baumjohann (M.) bstritt im Old Trafford erst seine vierte Champions League Partie

Zwischen Stolz und Enttäuschung

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Manchester - Was wurden nach verlorenen Halbfinalspielen in der Geschichte des Europacups schon Tränen vergossen. Eisenharte Profis lagen dann wie kleine Kinder heulend auf dem Rasen und wollten, ob der verpassten Chance auf den Einzug in ein Finale der Champions League, am liebsten nur noch alleine sein.

Nicht so die Mannschaft des FC Schalke 04. Auch wenn die "Königsblauen" im Rückspiel gegen Manchester United wie schon beim 0:2 vor einer Woche chancenlos waren, konnten sie den Status Quo relativ schnell richtig einordnen.

"Wir haben etwas Historisches für den Verein geleistet. Wir haben es geschafft, erstmals in der Vereinsgeschichte ins Halbfinale der Champions League einzuziehen. Das dürfen wir uns nicht nehmen lassen", sagte Routinier Christoph Metzelder nach dem 1:4.

"Können stolz sein"

Torjäger Raul pflichtete "Metze" bei. "Wir standen im Halbfinale der Champions League - und das zusammen mit dem FC Barcelona, Real Madrid und Manchester United. Darauf können wir stolz sein", meinte der Spanier.

Dabei stiegen die Chancen Schalkes auf den großen Coup kurz vor dem Anpfiff um ein Vielfaches. Zumindest auf dem Papier. Denn United-Coach Sir Alex Ferguson stellte im Vergleich zum Hinspiel gleich auf neun Positionen um. Superstars wie Rio Ferdinand oder Wayne Rooney standen noch nicht einmal im Kader und posierten stattdessen auf der Tribüne für Erinnerungsfotos mit den Fans.

"Auch wenn Manchester im Rückspiel mit dem zweiten Anzug gespielt hat, verfügen sie über eine klasse Mannschaft. Das Team ist über Jahre gewachsen und daher greift ein Rädchen ins andere. So etwas sieht man dann auch im Spielverlauf heute", zollte Metzelder den Hausherren Respekt.

"Sind enttäuscht"

Sportdirektor Horst Heldt sah es ähnlich, garnierte seine Aussage aber mit ein wenig mehr Kritik. "Wir sind natürlich enttäuscht, weil wir uns nach Bekanntgabe der Aufstellung Hoffnung gemacht haben. Aber wir haben es in zwei Spielen nicht geschafft, Paroli zu bieten und sind folglich verdient ausgeschieden", gab Heldt zu.

Torhüter Manuel Neuer hatte eine Erklärung dafür parat: "Uns fehlte im Vergleich zu den anderen Teams die nötige Erfahrung. Wir haben ja auch viele junge Spieler. Aber wir alle haben viel dazugelernt und hoffen, dass es in der Zukunft dann irgendwann mit dem Einzug ins Finale klappt."

Raul blickte ebenfalls schon etwas weiter voraus. "Vor allem die jungen Spieler haben in diesen Partien viel gelernt. Und davon wird der FC Schalke 04 in Zukunft profitieren", meinte der Spanier nach seinem 150. Einsatz im Europapokal.

Nächstes Highlight wartet

In der näheren Zukunft steht neben den abschließenden zwei Bundesliga-Spielen aber erst einmal ein weiterer wichtiger Termin an: das DFB-Pokalfinale "Wir müssen unseren Kopf fürs Pokalfinale in Berlin frei bekommen. Denn da müssen wir gewinnen, um nächste Saison in der Europa League zu spielen", forderte Raul.

Fraglich ist, ob sich die Schalker nach der Niederlagenserie wieder berappeln können. "Es ist natürlich eine schwierige Situation. Wir haben zuletzt aber gegen zwei Top-Mannschaften gespielt und können das alle richtig einschätzen. Dennoch müssen wir uns jetzt mit Siegen das Selbstvertrauen wiederholen. Da sollten wir am besten schon am Samstag mit anfangen, um dann mit einem guten Gefühl nach Berlin zu fahren", sagte Neuer.

"Schwung mitnehmen"

Und Metzelder ergänzte: "Es wichtig, den Dreh zu kriegen und wieder Spaß zu entwickeln. Es muss uns gelingen, den Schwung dessen, was wir in der Champions League geleistet haben, mit ins Pokalfinale zu nehmen."

Nach dem Schlusspfiff der Partie am 21. Mai im Olympiastadion wird aber wohl eine Mannschaft ob der verpassten Chance auf einen Titelgewinn am Boden liegen und vielleicht auch die ein oder andere Träne vergießen. Die Schalker wollen den Ort des Geschehens dann aber erneut erhobenen Hauptes und vor allem als Sieger verlassen.

Aus Manchester berichtet Michael Reis