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Leverkusens Stefan Kießling war nach der 2:3-Niederlage gegen Hoffenheim bitter enttäuscht
Leverkusens Stefan Kießling war nach der 2:3-Niederlage gegen Hoffenheim bitter enttäuscht

Zwei Gesichter: Leverkusen konsterniert - 1899 feiert

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Bayer-Krise verschärft sich weiter

Leverkusen - Bayer 04 Leverkusen hat den großen Befreiungsschlag verpasst und befindet sich nach der unglücklichen 2:3-Heimniederlage gegen 1899 Hoffenheim weiterhin im Sturzflug. Die direkte Qualifikation zur Champions League ist in eine weite Ferne gerückt, selbst Platz 4 ist akut in Gefahr. In Hoffenheim dagegen herrscht Feierlaune. 

"Am Ende fressen wir immer dumme Tore", ärgerte sich Lars Bender maßlos. "Es geht jetzt um die Champions League. Ich habe keinen Bock darauf, nächstes Jahr Europa League zu spielen." Das haben in Leverkusen wohl nur die wenigsten, doch die Gefahr ist durchaus realer Natur. Denn die Werkself ist nun schon seit drei Monaten völlig vom Erfolgsweg abgekommen. 

Die Zahlen sind erschreckend. Von den letzten 14 Pflichtspielen gingen elf verloren, in der Bundesliga holte Bayer 04 in den jüngsten sechs Partien nur einen mickrigen Punkt. Gelingt nicht bald die Trendwende, ist wegen des immer enger zusammenrückenden Verfolgerfeldes nicht nur die Champions-League-Qualifikation in Gefahr. Selbst das Minimalziel internationaler Wettbewerb ist noch lange nicht erreicht.

So kommt dem Spiel am Mittwoch eine eminent wichtige Rolle zu. Verliert Leverkusen auch beim FC Augsburg (ab 20 Uhr im Live-Ticker), der derzeit mit nur fünf Punkten Rückstand auf Leverkusen auf Platz 8 rangiert, ist selbst der totale Absturz denkbar. Und viel spricht im Moment nicht dafür, dass die Rheinländer schnell wieder zu alter Form auflaufen.

Hyypiä: "Habe keine Erklärung"

Selbst gegen den Lieblingsgegner aus Hoffenheim, gegen den es zuvor zehn Siege und ein Unentschieden in elf Begegnungen gegeben hatte, reichte es nicht einmal zum Teilerfolg. „Wir sind alle enttäuscht und niedergeschlagen. Die Niederlage tut richtig weh“, sagte ein konsternierter Rudi Völler. Noch stellt sich der Leverkusener Sportdirektor vor seinen derzeit glücklosen Trainer Sami Hyypiä.

"Wir wollen mit ihm aus der Krise. Aber die Situation ist für alle nicht leichter geworden", meinte Völler. "Wenn Du so viele Spiele verloren hast, dann fehlen die Argumente, es vernünftig rüber zu bringen. Es klingt wie eine Durchhalteparole, aber wir müssen da durch." Der Coach selbst ist ratlos. "Für unsere schlechte Leistung in der ersten Halbzeit habe ich keine Erklärung", gab Hyypiä zu Protokoll. "Umso länger es dauert, desto schwieriger ist es da rauszukommen. Wir tun alles, um es zu beenden. Aber alleine kann ich es nicht schaffen." 

Hoffenheim gibt richtige Antwort

Während in Leverkusen Tristesse herrscht, feierten die Hoffenheimer, was das Zeug hielt. Nach seinem Siegtor lief Anthony Modeste kurz ins Tor der Leverkusener, um dort symbolisch das Tornetz zu inspizieren und damit endgültig einen Schlussstrich unter die Phantomtordiskussionen des Hinspiels zu ziehen.

Die Kraichgauer hatten nach zwei Niederlage in Folge die richtige Antwort gegeben, spektakulär wie fast immer in dieser Saison. Sejad Salihovic hatte per Elfmeterluper getroffen, Kevin Volland per Schlenzer aus rund 20 Metern und Anthony Modeste per Direktabnahme aus kurzer Distanz. Die Hoffenheimer Torfabrik produzierte damit die Saisontore 55 bis 57 und ist damit nach der Angriffsreihe des FC Bayerrn die beste der Bundesliga.

TSG schielt auf einstelligen Rang

Die Abstiegsgefahr ist weitgehend gebannt. "Wir haben jetzt 32 Punkte, das ist einer mehr als im letzten Jahr nach der kompletten Spielzeit. Das ist sicher bemerkenswert nach dem 26. Spieltag", freute sich Alexander Rosen, Hoffenheims Leiter Profifußball, der nach dem Erfolg auch nicht von einer Revanche für die vermeintliche Ungerechtigkeit im Hinspiel sprechen wollte.

"Wir hatten nicht Rache oder eine ausgleichende Gerechtigkeit als Triebfeder, das wäre vor dem Spiel kein guter Ratgeber gewesen. Es ging um drei Punkte", sagte Rosen. So kann Hoffenheim nun ganz entspannt in die Partie mit dem Tabellennachbarn Hannover 96 gehen und bei einem weiteren optimalen Saisonverlauf vielleicht sogar noch auf einen einstelligen Tabellenplatz schielen, von dem die Elf von Markus Gisdol auch nur noch vier Punkte trennen. 

Aus Leverkusen berichtet Tobias Gonscherowski