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Nach seiner Zeit beim HSV spielte Albertz in China
Nach seiner Zeit beim HSV spielte Albertz in China

"Ze Robertos Verpflichtung war ein Geniestreich"

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Einer, der den Hamburgern in dieser Saison Großes zutraut, ist Jörg Albertz. Noch heute ist "The Hammer" in der Hansestadt ein Liebling der Fans.

Bei bundesliga.de schaut der ehemalige Mittelfeldspieler auf das Duell des HSV gegen Stuttgart und auf die Lage bei den Hamburgern. Auch über Leverkusen macht er sich so seine Gedanken.

bundesliga.de: Wie schätzen Sie den Saisonstart des HSV ein?

Jörg Albertz: Der gute Saisonstart des HSV hat mich nicht überrascht. Bruno Labbadia hat eine intakte Mannschaft vorgefunden, die sehr guten Fußball spielt. Es wurden sehr starke Neuzugänge geholt. Ein absoluter Geniestreich war in meinen Augen die Verpflichtung von Ze Roberto. Die stehen nicht ohne Grund da oben. Die Hamburger spielen tollen Fußball. Es ist zwar noch früh in der Saison, aber man kann - wie man so schön sagt - die Handschrift des Trainers schon ein bisschen sehen. Und ich hoffe, dass der HSV das auch mal bis zum Ende der Saison durchhält.

bundesliga.de: Ist es dennoch ein wenig überraschend, dass Mannschaft und Trainer so schnell harmonieren?

Albertz: Nein. Schon in den vergangenen Jahren hat der HSV ja sehr gut gespielt. Man war immer oben dabei. Nur zum Schluss hat man den Faden ein bisschen verloren. Ich weiß nicht, ob das konditionelle Probleme waren oder ob andere Faktoren dabei eine Rolle spielten. Auf jeden Fall ist man um den Lohn der ganzen Saison gebracht worden. Das war schade. Aber ich glaube, dass der HSV auch dieses Jahr wieder ganz oben mitspielt und eventuell auch mal belohnt wird für die tollen Leistungen der vergangenen Jahre.

bundesliga.de: Denken Sie, dass Labbadia jemand ist, der dem HSV auch langfristig treu bleiben wird?

Albertz: Ich hoffe mal. Ich glaube schon, dass da Konstanz reinkommen sollte beim HSV. Da hat man eine vernünftige Wahl getroffen. Das soll nicht heißen, dass die Trainer vor Labbadia keine gute Wahl waren, aber irgendwie musste man sich immer schneller als gewünscht trennen. Ich glaube schon, dass man an dem jetzigen Trainer länger festhalten sollte. Labbadia ist ein junger Trainer. Man muss ihm die Zeit geben, da was aufbauen zu können. Alles andere stimmt im Verein, auch wenn man sich von Dietmar Beiersdorfer getrennt hat. Da findet man auch einen Ersatz. Wenn man weiter so arbeitet und die Mannschaft immer wieder verstärkt, kann man sich auch langfristig oben festsetzen und mitspielen.

bundesliga.de: Jetzt geht es gegen Stuttgart. Was wird ausschlaggebend für einen Sieg gegen den VfB sein?

Albertz: Das ist ein Heimspiel für den HSV. Das wird wieder eine ganz tolle Atmosphäre im Stadion. Die Fans werden die Mannschaft großartig unterstützen. Das wird nicht einfach für Stuttgart. Ausschlaggebend wird meiner Meinung nach die bessere Mannschaftsleistung sein. Natürlich haben beide Seiten auch Spieler, die eine Partie allein entscheiden können. Aber ich glaube, dass Hamburg eine geschlossene Mannschaft ist, bei der jeder für jeden einsteht. Das erklärt im Grunde genommen auch den Erfolg.

bundesliga.de: Auch Leverkusen ist toll gestartet. Ein Großteil des Lobes kommt dabei Jupp Heynckes zu. Kann er der Mannschaft beibringen, auch langfristig erfolgreich zu spielen?

Albertz: Der Verein hat sich was dabei gedacht, diesen Trainer zu wählen. Jupp Heynckes ist ein sehr erfahrener Trainer, der hoffentlich auch Konstanz über die ganze Saison gesehen reinbringen wird. Leverkusen startet eigentlich immer sehr stark, nur um dann in der zweiten Saisonhälfte ein bisschen einzubrechen. Woran das liegt? Ich glaube der Verein arbeitet schon Jahre daran, das rauszufinden. Aber Heynckes ist ein Mann, der das eventuell abstellen kann.

bundesliga.de: Bayer spielt am Wochenende in Wolfsburg. Was erwarten Sie von der Partie?

Albertz: Ich erwarte ein interessantes Spiel. Wolfsburg ist immerhin der amtierende Deutsche Meister und Leverkusen ist sehr stark gestartet und steht auf dem zweiten Platz - punktgleich mit dem HSV. Die Spieler auf beiden Seiten sind topfit. Ich wünsche mir offensiven Fußball von beiden Seiten und dann wollen wir mal schauen, wer am Ende die Nase vorn hat.

bundesliga.de: Wolfsburg ist zuletzt in ein kleines Loch gefallen. Wie stark schätzen Sie den VfL ein?

Albertz: Wolfsburg ist Meister. Es ist ja nicht so, dass die das Fußball spielen verlernt hätten, auch wenn man nicht so gut in die Saison gekommen ist. Das ist nach wie vor eine sehr gute Mannschaft. Man wird sehen, wie sie sich im Laufe der Saison entwickelt. Kann man sich wieder oben rankämpfen? Und dann auch wieder dranbleiben? Man hatte eine tolle Saison unter Felix Magath. Ich wage zwar zu bezweifeln, dass der VfL das Kunststück der Vorsaison wiederholen kann, dafür haben die anderen Mannschaften zu sehr aufgerüstet und sind zu hungrig. Aber dennoch hat man beim VfL ganz tolle Spieler und wird sicher wieder zu den besten Teams gehören.

bundesliga.de: Gibt es einen Spieler oder eine Mannschaft, die Sie bislang überrascht hat?

Albertz: Negativ überrascht bin ich vom 1. FC Köln. Ich hätte nicht gedacht, dass Köln ganz unten steht am Anfang. Auch der Saisonstart der Bayern war sicher alles andere als perfekt. Das liegt vielleicht auch daran, dass die anderen Mannschaften in jüngerer Vergangenheit ein wenig den Respekt vorm FC Bayern verloren haben. Das hat man zuletzt deutlich gesehen. Die Mannschaften sind ganz anders aufgetreten. Aber ich glaube mit der Rückkehr von Franck Ribery und Arjen Robben, der sehr gut eingeschlagen hat, wird die Mannschaft sich fangen und wieder nach oben klettern. Das wäre natürlich keine Überraschung, aber der Start mit einem Mittelfeldplatz war es sicherlich schon.

Das Gespräch führte Sebastian Stolz