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Wolfsburg schafft die Sensation

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Die 46. Spielzeit der Fußball-Bundesliga ist Geschichte. Die Entscheidungen sind gefallen. Dem VfL Wolfsburg gelingt tatsächlich die große Sensation. Die Mannschaft von Felix Magath gewinnt erstmals die Deutsche Meisterschaft.

An Dramatik und neuen Bestmarken wird die Saison 2008/09 nur schwer zu überbieten sein. Erst am letzten Spieltag klären sich sämtliche offenen Fragen. Wolfsburg wird Meister, Bayern qualifiziert sich für die Champions League, Stuttgart wird Dritter, Hertha und auch der HSV (dank eines Tores von Piotr Trochowski in der Nachspielzeit in Frankfurt) erreichen die neue Europa League. Cottbus muss in die Relegation, Karlsruhe und Bielefeld steigen ab. Soweit die nüchternen Fakten.

Neuer Torrekord von Grafite und Dzeko

Dahinter stecken tolle Geschichten. Vor allem die märchenhafte Rückrunde des VfL Wolfsburg, der auch in den letzten drei Spielen keinerlei Nerven zeigt und Dortmund, Hannover und Bremen mal eben mit zusammen 13:1-Tore überrollt. 43 Punkte holen die "Wölfe" in der Rückrunde, ihr Sturmduo mit Torschützenkönig Grafite (29 Treffer) und Edin Dzeko (27 Buden) schießt zusammen 56 Tore und knackt damit den über 30 Jahre alten Rekord des Tandems Gerd Müller und Uli Hoeneß.

Keine Frage, die Wolfsburger haben verdient den Titel geholt. Und das sogar unter zusätzlich erschwerten Bedingungen. Denn Anfang des Monats platzt die Bombe, dass Felix Magath zum Saisonende den Verein verlässt, um künftig den FC Schalke 04 zu übernehmen. Damit beginnt sich das Trainerkarussell zu drehen, das noch richtig in Fahrt kommen wird.

Heynckes erfüllt seine Mission

Beim FC Bayern spielt Jupp Heynckes im Mai erfolgreich Feuerwehrmann. Seine Bilanz: 13 von 15 möglichen Punkten geholt und damit das Minimalziel direkte Qualifikation zur Champions League erreicht. Bei der Suche nach seinem Nachfolger werden die Münchener in Holland fündig. Mit dem Fußballlehrer Louis van Gaal will der Rekordchampion wieder zu alter Stärke finden.

In Stuttgart wird Teamchef Markus Babbel gefeiert, der in der Rückrunde 39 Punkte einfährt und den Club noch von Rang 10 auf Platz 3 führt, der zur Qualifikation zur Champions League berechtigt. Hertha BSC und dem Hamburger SV gehen auf der Ziellinie die Luft aus. Die Berliner verzocken am letzten Spieltag beim Absteiger KSC den möglichen 3. Platz, der HSV verliert in allen Wettbewerben die entscheidenden Spiele ausgerechnet gegen Werder Bremen.

Borussia Dortmund verspielt nach einer tollen Aufholjagd mit 25 Punkten aus den letzten Partien in letzter Minute Platz 5, Hoffenheim erlebt den beispiellosen Absturz eines Herbstmeisters und landet hart auf Platz 7.

Energie scheitert in der Relegation

Schalke, das am Ende noch einmal stark abbaut, Leverkusen und Bremen bleiben in der Bundesliga letztlich deutlich hinter den Erwartungen, die Hannover, Köln und Frankfurt erfüllen. Bochum und Mönchengladbach retten sich dank jeweils sehr passabler Rückrundenresultate.

Energie Cottbus schafft zwar noch Relegationsrang 16, ist aber gegen den 1. FC Nürnberg in den beiden Entscheidungsspielen, die 0:3 und 0:2 verloren gehen, chancenlos. Absteigen müssen auch Karlsruhe und Bielefeld.

In der 2. Bundesliga sichert sich der SC Freiburg souverän die Meisterschaft. Auch der 1. FSV Mainz 05 steigt direkt auf. Nürnberg gelingt dies in der Relegation. Die Absteiger heißen VfL Osnabrück, FC Ingolstadt und SV Wehen. Sie werden künftig von Union Berlin, Fortuna Düsseldorf und dem SC Paderborn ersetzt. Der Aufstieg der Fortuna sorgt in der Stadt für eine ungeahnte Euphorie. Beim entscheidenden Spiel gegen Werder Bremen II strömen 51.500 Zuschauer in die LTU Arena, neuer Rekord für die 3. Liga.

Özil trifft im Pokalfinale

Eine Woche nach dem Bundesliga-Finale steigt in Berlin das DFB-Pokalfinale, in dem sich Werder Bremen verdient mit 1:0 gegen Bayer Leverkusen durchsetzt und seinem Trainer Thomas Schaaf zum zehnjährigen Dienstjubiläum zu seinem vierten großen Titel mit nun einer Meisterschaft und drei Pokalsiegen verhilft.

Schütze des "goldenen Tores" ist Youngster Mesut Özil, der damit bereits andeutet, dass er zukünftig die Rolle übernehmen kann, die der nach Turin wechselnde Superstar Diego drei Jahre so erfolgreich an der Weser ausfüllte.

Werder-Kapitän Frank Baumann beendet seine Karriere wie auch andere große Spieler wie Bernd Schneider (Leverkusen), Michael Tarnat (Hannover) oder Matthias Scherz (Köln). Auch der spektakulärste Spielertransfer geht noch im Mai über die Bühne. Mario Gomez (24 Saisontore) wechselt von Stuttgart für die Kleinigkeit von 35 Millionen Euro nach München. Und kurz vor und nach Saisonende beginnt das große "Trainerhopping".

Barca sichert sich Europas Krone

Erst gibt Friedhelm Funkel in Frankfurt trotz im Januar verlängerten Vertrages auf, dann verkündet Martin Jol in Hamburg seinen Wechsel nach Amsterdam. Ihm folgt Hans Meyer, der sich in Mönchengladbach zu alt fühlt, um einen Neuaufbau in Angriff zu nehmen. Im Juni geht es munter weiter.

International ist der FC Barcelona das Maß aller Dinge. Erst deklassieren die Katalanen den Erzrivalen Real Madrid im Bernabeu-Stadion mit 6:2 und werden spanischer Meister. Dann holt sich die Truppe von Trainer Pep Guardiola auch die Krone Europas durch einen 2:0-Finalsieg über Manchester United. Den UEFA-Cup sichert sich Shakhtar Doenzk durch ein 2:1 nach Verlängerung gegen Werder Bremen.

Einen überragenden Erfolg feiert der deutsche Nachwuchs. Die U17 des DFB gewinnt die Europameisterschaft im eigenen Land durch ein 2:1 nach Verlängerung in Magdeburg gegen die Niederlande. Die Torschützen sind Florian Trinks und Lennart Thy, Namen die man sich merken sollte.

Kuriosität des Monats

Arminia Bielefeld sorgt mit einem Trainerwechsel nach dem 33. Spieltag für ein weiteres Kuriosum der Spielzeit. Jörg Berger, der Retter vom Dienst, folgt für ein Spiel auf den glücklosen Michael Frontzeck. Der Schuss geht nach hinten los. Durch das 2:2 gegen Hannover 96 rutschen die Ostwestfalen noch von Platz 16 ans Tabellenende. Berger beendet daraufhin sein Engagement wieder.

Tobias Gonscherowski

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