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Wolff Fuss kommentiert seit fünf Jahren die Topspiele der Bundesliga für Sky - © © gettyimages / Mathis Wienand
Wolff Fuss kommentiert seit fünf Jahren die Topspiele der Bundesliga für Sky - © © gettyimages / Mathis Wienand

Wolff Fuss: "BVB will ein klares Statement abgeben"

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Köln - Wolff-Christoph Fuss gehört zu den beliebtesten deutschen Fußball-Kommentatoren. Seit August 2012 kommentiert er für Sky die Topspiele der Bundesliga und Champions League. Seine früheren beruflichen Stationen waren Premiere, LIGA total! sowie SAT1. Im Interview mit bundesliga.de analysiert der 40-Jährige die Kontrahenten des Topspiels Borussia Dortmund gegen RB Leipzig, das er auch am Samstag kommentieren wird, und spricht über die Meisterschafts-Chancen von RB.

"In der BVB-Mannschaft steckt sehr viel Fantasie"

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bundesliga.de: Herr Fuss, am Samstagabend treffen Borussia Dortmund und RB Leipzig im Topspiel des 19. Spieltags aufeinander. Kann man angesichts der Tatsache, dass die Gäste elf Punkte vor dem BVB liegen, überhaupt von einem Duell auf Augenhöhe sprechen?

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Wolff Fuss: Ja, es ist unbedingt ein Duell auf Augenhöhe. Ich wüsste keinen Grund, warum es nicht so sein sollte. Die Borussia fährt im Moment ein bisschen untertourig und liegt hinter den Erwartungen. Aber wenn die Saison beim BVB eins gezeigt hat dann doch die Tatsache, dass er in der Lage ist, jede Mannschaft zu schlagen.

bundesliga.de: Trotzdem ist die Unruhe rund um den Verein spürbar, obwohl die Mannschaft nur ein Punkt von Platz drei und ihrem Saisonziel trennt. Ist diese Unruhe übertrieben und nachzuvollziehen?

Fuss: Ich kann es ehrlich gesagt nicht zu 100 Prozent verstehen. Es sollte doch erstmal darum gehen, die Champions League auf direktem Weg zu erreichen. Bis dorthin fehlt aktuell am 18. Spieltag nur ein Punkt. Demzufolge ist diese vermeintliche Unruhe für Außenstehende nicht so leicht nachzuvollziehen. Fakt ist wohl eher, dass Borussia in der eigenen Wahrnehmung doch weiter von der Tabellenspitze weg ist, als es die Verantwortlichen eigentlich erwartet und kalkuliert hatten.

bundesliga.de: Warum ist das so?

Fuss: Die Transferphilosophie spielt sicher eine Rolle. Der BVB hat sich primär darauf kapriziert, junge Rohdiamanten zu holen, um sie zu veredeln – in dem Wissen, dass damit auch Leistungsschwankungen naturgemäß dazugehören. Vor der Saison hatte man gesagt, dass ihre Qualität unbestritten ist. Die Frage würde sein, wie schnell und wie konstant sie es über 34 Spieltage und Champions League und DFB-Pokal auf den Rasen bekommen. Im Grunde ist nur das eingetreten, was offiziell von allen erwartet wurde.

"RB hat die größtmögliche Flughöhe noch nicht erreicht"

bundesliga.de: Leipzig wird gelegentlich mit Hoffenheim in der Saison 2008/09 verglichen, das damals in der Rückrunde einbrach, nachdem sich Torjäger Vedad Ibisevic verletzte und in der zweiten Halbserie nicht mehr spielen konnte. Kann das Leipzig auch passieren, oder ist der Kader zu breit aufgestellt und kann daher etwaige Ausfälle besser auffangen?

Fuss: Mein Eindruck ist tatsächlich, dass Leipzg breiter aufgestellt ist als Hoffenheim in seiner Herbstmeistersaison und es kommt noch ein wesentlicher Punkt dazu: Das sind die Erfahrungswerte, die Ralf Rangnick im Umgang mit dieser Situation gesammelt hat. Die äußerliche Wahrnehmung von Leipzig war schon immer besonders, jetzt kommt auch noch die erhöhte sportliche Wahrnehmung aufgrund der Tabellensituation dazu. Plötzlich spielen Auseinandersetzungen im Training oder Niederlagen in Testspielen im Trainingslager am Ende der Welt bundesweit eine Rolle. Damit umzugehen, ist tatsächlich eine Herausforderung. Es ist das tägliche Brot von Borussia Dortmund oder Bayern München. Aber die Leipziger sind, was das betrifft, extrem jungfräulich. Die Erfahrungen von Ralf Rangnick mit diesem plötzlichen Scheinwerferlicht helfen in extremem Maße. Dazu haben sie mit Ralph Hasenhüttl einen Österreicher an der Seitenlinie, der in seinen Vorstellungen sehr klar ist. Das ist keiner, der Luftschlösser baut, sondern einer, der sehr genau um die Qualitäten seiner Mannschaft weiß. Er ist kein Typ für Kampfansagen oder Parolen.