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Marcel Schäfer kam im Sommer 2007 vom TSV 1860 München zum VfL Wolfsburg
Marcel Schäfer kam im Sommer 2007 vom TSV 1860 München zum VfL Wolfsburg

"Wir müssen schnell den Hebel umlegen"

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Keine Atempause für den VfL Wolfsburg: Nach dem Aus in der Champions League mit dem 1:3 gegen Manchester United kommt am Sonntag mit Borussia Dortmund die Mannschaft der Stunde in die VW-Stadt (ab 17 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Für den Deutschen Meister geht es darum, den Anschluss an die Spitze zu halten, um auch in der kommenden Saison auf europäischem Parkett dabeizusein.

bundesliga.de sprach mit Nationalspieler Marcel Schäfer über das Aus in der Champions League, die Situation in der Bundesliga und auch über die Ziele bei der WM.

bundesliga.de: Herr Schäfer, haben Sie das Aus in der Champions League schon verarbeitet?

Marcel Schäfer: So schnell geht das nicht. Wir waren wirklich sehr enttäuscht und es wird wohl noch einen Tag dauern, bis ich das verdaut habe. Aber wir müssen natürlich schnell den Hebel umlegen und uns auf das Spiel gegen Dortmund konzentrieren. So ist nun mal das Profi-Geschäft.

bundesliga.de: Hoffen Sie noch auf ein Weiterkommen am Grünen Tisch wegen der Doping-Affäre um zwei Spieler von ZSKA Moskau?

Schäfer: Darauf haben wir keinen Einfluss. Die Entscheidung müssen wir den zuständigen Gremien überlassen. Aber ich habe wenig Hoffnung. Wir konzentrieren uns jetzt auf die Europa League. Da wollen wir weit kommen.

bundesliga.de: Sie liegen in der Bundesliga als Titelverteidiger nur auf Rang 8. Wo liegen die Gründe?

Schäfer: Da gibt es sicherlich mehrere. Nach der starken Vorsaison sind die Erwartungshaltungen natürlich sehr gestiegen. Das bringt zusätzlichen Druck. Außerdem hat uns als Meister jeder auf dem Zettel und ist hoch motiviert gegen uns. In der vergangenen Saison galt Wolfsburg als Graue Maus und wurde lange nicht ernstgenommen. Und dann die Art und Weise, wie wir in der vergangenen Saison Fußball gespielt haben, mit einem Sturm-Duo (Grafite und Edin Dzeko; die Red.), das man nur selten findet. So ein Niveau ist schwer zu halten.

bundesliga.de: Dieses Duo gibt es immer noch...

Schäfer: ...und es wird auch zu alter Stärke zurückfinden. Es ist ja nicht so, dass wir keine Tore machen. Wir haben mit 29 Treffern den drittbesten Sturm der Liga.

bundesliga.de: Aber auch mit 27 Gegentreffern die zweitschlechteste Abwehr...

Schäfer: Das ist richtig. Da müssen wir ansetzen. Wir müssen defensiv besser arbeiten, besser hinter den Ball kommen.

bundesliga.de: Sie haben gegen die drei Aufsteiger im eigenen Stadion acht Treffer kassiert und nur zwei Punkte geholt. Haben Sie die unterschätzt?

Schäfer: Nein. Wenn dem so wäre, hätten wir zum Beispiel gegen Freiburg nicht 28 Torschüsse herausgespielt. Wir haben in der Saison einfach immer wieder Pech im Abschluss. Und dann kamen auch noch einige unglückliche Schiedsrichterentscheidungen gegen uns dazu.

bundesliga.de: Mit Dortmund kommt am Sonntag die Mannschaft der Stunde. Nimmt man nur die letzten acht Spieltage, dann wäre der BVB Tabellenführer...

Schäfer: Natürlich ist es ein wichtiges Spiel, das wir unbedingt gewinnen wollen, um unser Saisonziel, die Teilnahme am internationalen Geschäft, zu erreichen. Vor Dortmund ist uns nicht bange. Die kamen Ende der vergangenen mit sieben Siegen in Folge ebenfalls als Mannschaft der Stunde nach Wolfsburg, und wir haben 3:0 gewonnen.

bundesliga.de: Kommen wir zur WM: Die DFB-Auswahl trifft auf Australien, Serbien und Ghana. Wie beurteilen Sie die Gruppe?

Schäfer: Es ist mit Sicherheit keine leichte Aufgabe. Serbien hat sehr gute Einzelspieler. Aber die Leitwölfe Michael Ballack und Philipp Lahm haben den Titel als Ziel vorgegeben. Da müssen wir die Hürde natürlich nehmen. Und wir haben bei den letzten Turnieren mit Platz 3 bei der WM und Platz 2 bei der EM ja gezeigt, dass wir eine Turniermannschaft sind und um den Titel mitspielen können.

bundesliga.de: Wer sind die härtesten Konkurrenten im Kampf um den WM-Titel?

Schäfer: Ich sehe die üblichen Verdächtigen vorn dabei - Spanien und Brasilien. Vielleicht vor heimischem Publikum noch eine afrikanische Mannschaft und die Niederlande.

Das Gespräch führte Jürgen Blöhs