26.04. 18:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 16:30
28.04. 13:30
28.04. 15:30
28.04. 17:30
Hertha BSC um Peter Niemeyer (r.) war im Weserstadion schon nach drei Minuten in Führung gegangen
Hertha BSC um Peter Niemeyer (r.) war im Weserstadion schon nach drei Minuten in Führung gegangen

Werders "Lebensversicherung"

xwhatsappmailcopy-link

Bremen - Während Claudio Pizarro noch ausgelassen mit den Fans in der Ostkurve des Weser-Stadions feierte, zollten die Gegner dem Mann des Tages Respekt. Hertha-Trainer Markus Babbel attestierte dem Peruaner nach dessen Treffern zum 2:1 gegen die Berliner "brutale Qualität" und eine "Extra-Klasse, die nur sehr schwierig zu verteidigen ist". Kapitän Andre Mijatovic sprach im bundesliga.de-Interview gar von "Werders Lebensversicherung". Und das zu Recht.

Denn Pizarro war an den vergangenen sechs Treffern direkt beteiligt - zwei legte er mustergültig auf, vier Mal traf er selbst. Insgesamt schoss er in seinen bisherigen sechs Saisoneinsätzen fünf Tore.

Werder-Kapitän Clemens Fritz wollte seinem Gegenüber Mijatovic wohl auch deshalb nicht widersprechen. "Ja, er ist unsere Lebensversicherung. Das würde ich so stehen lassen", meinte Fritz.

"Unglaubliche Qualität"

Thomas Schaaf stimmte in die Lobeshymnen über seinen Torgaranten mit einem Schmunzeln ein. "Das ist einfach die gute Pflege, die er bei uns genießt. Er hat eine unglaubliche Qualität. Aber hier hat er durch die Mannschaft auch die Möglichkeit, so zu spielen, dass es ihm Spaß macht", erklärte der Werder-Coach.

Pizarro selbst fühlte sich von so viel Lob arg geschmeichelt, gab sich aber nach seinem "Doppelpack" wie gewohnt bescheiden. "Wer trifft, ist nicht so wichtig. Entscheidend ist, dass wir die Spiele gewinnen. Außerdem ist es für mich doch auch leichter Tore zu schießen, da ich schließlich vorne spiele."

Starker Saisonstart

Werder ist nach einer enttäuschenden Vorsaison nun wohl endgültig auf dem Weg, sich wieder in der Spitzengruppe der Bundesliga zu etablieren. Mit 16 Zählern haben die Hanseaten auf Rang 2 nach sieben Spieltagen schon vier Punkte Vorsprung auf den 4. Platz. Genauso gut sind die Bremer zuletzt 2005/06 gestartet, damals reichte es am Ende zur Vize-Meisterschaft.

So weit wollte Fritz auf Nachfrage von bundesliga.de aber noch nicht blicken. "Die Saison ist noch lang. Es ist aber erfreulich, dass sich die harte Arbeit, die wir jeden Tag im Training abliefern, auszahlt. Auf diesem Weg müssen wir weitermachen", sagte Fritz.

Allofs mahnt zur Bescheidenheit

Pizarro sah man an seinem Gesichtsausdruck an, dass er den derzeitigen Tabellenplatz auf keinen Fall aufgeben will, offen aussprechen wollte er das aber nicht: "Im Moment ist vieles möglich. Aber es ist noch ein langer Weg."

Geschäftsführer Klaus Allofs trat als einziger mit Wucht auf die Euphoriebremse. "Es steht uns gut, einen klaren Kopf zu behalten und realistisch zu bleiben. Fast alle unsere Spiele hingen am seidenen Faden und hätten auch anders ausgehen können." Am Sonntagabend konnte das der Feierlaune der Werder-Fans aber keinen Abbruch tun.

Aus Bremen berichtet Michael Reis