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Nach dem 0:0 gegen Braunschweig waren die Werder-Profis um Eljero Elia (l.) konsterniert. Auf Raphael Wolfs (r.) Kopf sieht man immer noch den Schnee (© Imago)
Nach dem 0:0 gegen Braunschweig waren die Werder-Profis um Eljero Elia (l.) konsterniert. Auf Raphael Wolfs (r.) Kopf sieht man immer noch den Schnee (© Imago)

Weder Fisch noch Fleisch für Werder

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Bremen - "Eiskalt wie das Wetter hätten wir unsere Chancen nutzen müssen, dann wären wir sehr gut in die Rückrunde gestartet", haderte Werders-Abwehrspieler Sebastian Prödl nach dem wenig erwärmenden 0:0 im eigenen Stadion gegen das Tabellenschlusslicht Eintracht Braunschweig. Die Bremer verteidigten damit zwar ihren 11. Rang, doch mit nur vier Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz ist die Situation alles andere als befriedigend.

Prödl: "Wir müssen an der Chancenverwertung arbeiten"

"Ein 0:0 vor der Partie hätte ich sicherlich nicht unterschrieben, wir wollten gewinnen, ganz klar", unterstrich Prödl. Doch die Werderaner taten sich bei minus acht und gefühlten minus 15 Grad sehr schwer gegen den Aufsteiger aus Niedersachsen. "Ein Punkt ist sicherlich nicht zufriedenstellend", befand auch Bremens Geschäftsführer Thomas Eichin, "wir hatten registriert, dass alle hinter uns gewonnen haben. Aber zum Schluss muss man noch glücklich über einen Zähler sein, denn ein Ball kann immer noch mal durchrutschen."

Für die Bremer war es am Sonntagabend das 200. Heimremis in ihrer Bundesliga-Geschichte und zugleich bereits das zweite torlose Unentschieden in dieser Saison. Von einem Schützenfest konnten die frierenden Zuschauer im Weserstadion nicht ausgehen, standen sich doch nicht gerade die treffsichersten Teams der Liga gegenüber. Die Eintracht erzielte erst zehn Tore (schlechteste Offensive) und die Bremer trafen auch erst 22 Mal (viertschlechtester Angriff).

"Die Braunschweiger haben nur noch Endspiele, sie haben besser gespielt, als ich gedacht habe. Sie haben sich in jeden Zweikampf reingehauen", staunte der Österreicher Prödl. Doch es lag für ihn nicht am starken Gegner, dass die Bremer nur einen Punkt holen konnten. "Wir müssen an unserer Chancenauswertung arbeiten und in der Defensive nicht so viel zu lassen. Genauer gesagt: Es ist überall noch viel Luft nach oben", gab der Werder-Verteidiger zu.

Noch Luft nach oben, auch für Hunt

Auch Ersatz-Kapitän Aaron Hunt war mit seiner eigenen Leistung und der des Teams nicht zufrieden. "Wir haben die Chance verpasst, uns etwas von den Abstiegsrängen abzusetzen. Ich muss mich auch steigern, konnte in der vergangenen Trainingswoche aber nur am Samstag richtig trainieren. Jetzt muss ich mich gut und in Ruhe auf die Partie in Augsburg vorbereiten."

Obwohl die Hanseaten bereits das sechste Mal in dieser Saison ohne Gegentor geblieben sind - nur die Bayern sind in dieser Kategorie besser (zehn Mal zu Null) - konnten sich die Bremer nicht über diese positive Statistik freuen. "Wir  erspielen uns zwar Torchancen, aber wir machen das Ding einfach nicht rein. In der Vorbereitung haben wir unseren Fokus auf die Defensive gelegt, das Offensivspiel blieb da zwangsläufig auf der Strecke. Nach diesem Unentschieden bricht für uns keine Welt zusammen", erklärte Hunt und versprach. "Wir werden uns steigern!"

Eichin: "Könnte 60 Spieler holen"

Panik aufgrund der angespannten Tabellensituation geht bei den Bremern nach einem einzigen Rückrundenspiel noch nicht um. "Nach nur einer Partie lässt sich über die Zukunft noch nicht viel sagen, aber wir bleiben ruhig, es gibt keinen Grund für übertriebene Hektik", so Hunt. In die gleich Kerbe schlug auch Eichin: "Die Bundesliga ist ja kein Wunschkonzert. Ich mache mir überhaupt keine Sorgen um das Team. Wir müssen positiv denken."

In Sachen Verstärkungen machte Eichin den Fans durchaus Hoffnung. "Ich könnte sofort 60 Spieler holen, aber das muss auch alles Hand und Fuß haben. Wir werden keine Ergänzung holen, wenn dann eine Verstärkung. Mit Euros kann Werder nicht um sich werfen, aber ich halte meine Augen bis zum Ende der Wechselperiode offen. Die Mischung muss stimmen."

Aus Bremen berichtet Alexander Barklage