Das Saisonziel für Trainer Mark van Bommel und seine Mannschaft ist die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb - © IMAGO / regios24
Das Saisonziel für Trainer Mark van Bommel und seine Mannschaft ist die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb - © IMAGO / regios24
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VfL Wolfsburg im Teamcheck: Neuer Trainer, neuer Spielstil - gleichbleibender Erfolg?

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Ab dem 13. August rollt der Ball endlich wieder in der Bundesliga. bundesliga.de nimmt alle Clubs im Teamcheck unter die Lupe. Hier: VfL Wolfsburg. Die Niedersachsen stellen unter dem neuen Coach Mark van Bommel ihren Spielstil um. Die Ziele der Wölfe bleiben aber gleich: Spieler entwickeln und die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb.

Der Kader

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Der VfL Wolfsburg geht seinen unter Geschäftsführer Jörg Schmadtke und Sportdirektor Marcel Schäfer eingeschlagenen Weg: Die Niedersachsen setzen auf junge, entwicklungsfähige Spieler, die bei den "Wölfen" den nächsten Schritt gehen können. Zudem verfügt der VfL mit Spielern wie Wout Weghorst, Koen Casteels, John Anthony Brooks und Urgestein Maximilian Arnold über eine Menge Erfahrung. Keiner der Stammspieler hat Wolfsburg verlassen, zudem sind mit Sebastiaan Bornauw sowie den Brüdern Lukas und Felix Nmecha drei neue und sehr talentierte Spieler hinzugekommen.

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Der Kader des VfL verfügt über viel Tempo in der Offensive und enorme Physis in der Defensive. Bereits in der vergangenen Saison stellten die Niedersachsen mit nur 37 Gegentreffern die zweitbeste Abwehr hinter RB Leipzig (32 Gegentore). Zu den gesetzten Innenverteidigern Brooks und dem Top-Talent Maxence Lacroix gesellte sich der bereits genannte kopfballstarke Bornauw vom 1. FC Köln hinzu. Zudem steht in Marin Pongracic ein weiterer starker zentraler Defensivmann zur Verfügung. Auch der Routinier Josuha Guilavogui kann in der letzten Reihe verteidigen. Man kann erkennt alleine beim Blick auf die defensiven Möglichkeiten: Der VfL verfügt über extrem viele Alternativen - auch im Mittelfeld und im Angriff. Der Kader ist in der Tiefe und Breite sehr stark besetzt. Die Mannschaft vom neuen Trainer Mark van Bommel ist für den Tanz auf drei Hochzeiten - Bundesliga, Pokal und Champions League - mehr als gerüstet.

Top-Neuzugang: Lukas Nmecha

Bereits 2019 landete Lukas Nmecha leihweise für ein halbes Jahr beim VfL Wolfsburg. Nmecha kam in der Bundesliga gerade einmal auf 128 Minuten, verteilt auf sechs Kurzeinsätze. Bisweilen schaffte er es noch nicht einmal mehr in den Kader. Die Leihe wurde damals im Winter frühzeitig abgebrochen. Und trotz der geringen Einsatzzeiten sagt VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer heute: "Wir waren von Lukas' Qualitäten immer überzeugt und haben seinen Weg auch nach seinem Weggang aus Wolfsburg weiter genau verfolgt." Und dieser Weg war beeindruckend: In der letzten Saison gelang Nmecha in der belgischen Jupiler League Pro beim RSC Anderlecht der Durchbruch: In 41 Pflichtspielen traf er 21 Mal. Parallel avancierte er zu einem der wichtigsten Säulen in der U21 bei Stefan Kuntz. So schoss er Deutschland mit seinen Toren nicht nur zur EM in diesem Sommer, er wurde mit vier Treffern auch Torschützenkönig beim Turnier und hatte damit maßgeblichen Anteil am Titelgewinn der DFB-Elf. In seinen letzten 14 Einsätzen für die U21 traf er alleine elf Mal. Nmecha besticht durch sein Tempo und verleiht dem VfL in der Offensive so noch mehr Tiefgang. Er kann sowohl zentral als auch auf dem Flügel für Wirbel sorgen. Die Eingewöhnung für Nmecha, der sich selbstbewusst die Rückennummer Zehn schnappte, wird schnell gehen: Zum einen kennt er einen Großteil der Mannschaft und zum anderen ist nur wenige tage nach seiner Verpflichtung auch sein jüngerer Bruder Felix nach Niedersachsen gewechselt.

Schlüsselspieler: Wout Weghorst

Er trifft und trifft und trifft: Wout Weghorst ist Wolfsburgs offensive Lebensversicherung. In 100 Bundesliga-Spielen erzielte der Niederländer 53 Treffer für die Niedersachsen. 17 Tore gelangen ihm 2018/19, 16 Mal netzte er 2019/20 ein. Seine beste Saison war die vergangene, der Niederländer traf 20 Mal ins Schwarze. Bei der EM wurde der 1,97-Meter-Hüne, der mit rechts wie links sowie per Kopf eine Menge Torgefahr ausstrahlt, in allen vier Spielen der Elftal eingesetzt. Gegen die Ukraine traf Weghorst zudem. In einem System mit einer Spitze ist er der klare Zielspieler bei hohen Bällen. Aufgrund seiner Weiterentwicklung im spielerischen Bereich (neun Assists 2020/21) verspricht eine mögliche Zweierspitze mit Maximilian Philipp oder Lukas Nmecha eine enorme Offensivwucht.

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Soll jetzt bei Wolfsburg durchstarten und jubelnd abdrehen: Lukas Nmecha - MB Media via www.imago-images.de/imago images/MB Media Solutions

So könnten sie spielen

Unter dem neuen Coach Mark van Bommel wird der VfL sein Spiel etwas umstellen: Die "Wölfe" sollen mehr Lösungen mit dem Ball suchen und weniger dem offensiven Umschaltspiel Oliver Glasners frönen. Ihre gewohnt starke Physis und Zweikampfstärke sollen die Niedersachsen unter dem neuen Leitwolf in einem 4-2-3-1 auf den Rasen bringen.

So könnten sie zum Saisonstart spielen:

So könnte der VfL Wolfsburg am 1. Spieltag in die Saison starten - DFL Deutsche Fußball Liga

Bisherige Vorbereitung

In der Saisonvorbereitung läuft noch nicht wirklich rund für den VfL Wolfsburg. Die Niedersachsen gewannen nur ihr erstes Testspiel gegen den FC Erzgebirge Aue mit 2:1. Die fünf folgenden Spiele gegen Rostock (0:3), Kiel (0:1), Lyon (1:4), Monaco (1:2) und Atletico Madrid (1:2) verlor das Team von van Bommel allesamt. "In der vergangenen Saison haben wir extrem viel gegen den Ball gearbeitet, aktuell dominiert die holländische Schule", sagte Ridle Baku dem kicker. Unter van Bommel, der als sehr innovativer Coach gilt - er soll zahlreiche neue Übungen selbst kreieren - werde "fast in jeder Einheit Passspiel geübt. "Das ist schon erst mal eine Umstellung", sagte Baku, fügte aber noch hinzu: "Wir haben die Qualität und richtig gute Spieler. Ich bin überzeugt, dass wir die Idee umsetzen können." Gegen die europäischen Schwergewichte AS Monaco und Atletico war die Tendenz bereits steigend, der VfL zeigte trotz Niederlagen ordentliche Leistungen.

Saisonziel und Prognose

Mit der Qualifikation zu Champions League hat Oliver Glasner, der nun Frankfurt coacht, die Latte sehr hoch gelegt. Unter van Bommel gilt es für den VfL nun, einen neuen Spielstil schnell umzusetzen und den eingeschlagenen Weg weiterzuführen: Junge Spieler sollen sich hier in Ruhe entwickeln und attraktiven sowie erfolgreichen Fußball zeigen. Wenn die Wolfsburger neben der starken Arbeit gegen den Ball und dem schnörkellosen Umschaltspiel nun auch noch die feine Klinge was Positions- und Passspiel angeht ihrem Werkzeugkasten hinzufügen, kann es auch in der Saison 2022/23 wieder einen Tanz auf drei Hochzeiten geben. Das Potenzial bzw. den Kader haben die Wölfe dafür allemal.