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Nach dem 4:2-Spektakel der Vorsaison: Gelingt Bochum erneut der Coup gegen Bayern?

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Wer erinnert sich beim VfL Bochum nicht gerne an das historische 4:2 aus der Vorsaison gegen den FC Bayern München zurück? Ein Traumtor jagte das nächste in diesem Fußballspektakel. Zuvor hatte der Ruhrpott-Club den Rekordmeister 2004 bezwingen können. Wird die Elf von Cheftrainer Thomas Reis wieder zum Stolperstein für die Münchner?

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Es war ein geschichtsträchtiger Auftritt, den der VfL Bochum vor knapp sechs Monaten auf den Rasen "anne Castroper" zauberte. Zu Gast war der für den Ruhrpott-Club übermächtig erscheinende FC Bayern München - doch von Furchtsamkeit war keine Spur. Der VfL stemmte sich mit allen verfügbaren Kräften gegen den Favoriten und feierte einen denkwürdigen Erfolg im Vonovia Ruhrstadion. Die Bochumer Fans trauten ihren Augen kaum, als sie zwischenzeitlich auf die Anzeigetafel blickten: 4:1! Am Ende stand ein 4:2-Coup, der VfL spielte sich regelrecht in einen Rausch. Gefühlt funktionierte alles, das Glück klebte an den Schuhen der Hausherren.

"Wahnsinn, was hier heute los war!", konnte es Christopher Antwi-Adjei, der das 1:1 sehenswert beisteuerte, kaum fassen. Ins gleiche Horn blies mit Cristian Gamboa ein weiterer Traumtor-Schütze (3:1) am besagten 12. Februar: "Es war einfach ein Traum. Auch mein Tor war ein Traum für mich." "Vorm Spiel hieß es gefühlt, die Unbesiegbaren kommen und wir hätten kaum Chancen. Wir haben das komplette Gegenteil bewiesen", zeigte sich auch Gerrit Holtmann, ebenfalls mit einem Sonntagsschuss zum zwischenzeitlichen 4:1 zur Stelle, überaus stolz.

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Freude pur auch bei den Bochumer Fans nach dem grandiosen Sieg gegen den Rekordmeister Bayern - Anke Waelischmiller/Sven Simon via www.imago-images.de/imago images/Sven Simon

Ein malerischer Spielverlauf

Alle vier Treffer markierten die Bochumer in Halbzeit eins - trotz eines 0:1-Rückstandes, nachdem sicher einige Skeptiker in Blau-Weiß von einem "normalen" Spielverlauf pro Bayern ausgegangen waren. Mitnichten. Die Mannen von Cheftrainer Thomas Reis steckten keineswegs auf und suchten ihr Heil in der Offensive. Mit Erfolg: Antwi-Adjei nutzte nach dem frühen Gegentreffer von Robert Lewandowski aus der 9. Spielminute den Sicherheitsabstand von Niklas Süle, ließ Sven Ulreich im Tor der Bayern keine Schnitte und stellte auf 1:1.

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Kurz vor der Pause folgten dann der zweite, dritte und vierte Streich innerhalb von sechs Minuten. Beginnend mit dem präzise getretenen Handelfmeter von Jürgen Locadia, der die Partie drehte und somit den VfL-Sturmlauf einläutete. Nach Gamboas Tunnel gegen Kingsley Coman und dem Hackenpass von Patrick Osterhage, den der Costa Ricaner für ein Solo bis an die Strafraumkante nutzte und das Leder ins linke obere Eck einschweißte, kochte das Stadion endgültig. Die Hausherren schienen wie berauscht und stellten sogar auf 4:1 durch Holtmann: Der pfeilschnelle Außenbahnspieler schlenzte das Spielgerät gefühlvoll - diesmal vom linken Strafraumeck - rechts oben in die Maschen.

Ein unvergessener Samstagnachmittag

Vier Tore in einer Halbzeit gegen die Bayern hatte es zuvor noch nie gegeben. Im September 1976 führte Bochum beim historischen 5:6 zur Halbzeit mit 3:0. Ein Sieg gelang dem VfL vor 18 Jahren, ebenfalls Mitte Februar. Damals bezwang er die Münchener mit 1:0. Ansonsten sind die Bochumer Erfolge gegen Bayern rar gesät. Das 4:2 des 12. Februars 2022 dürfte also in die Geschichtsbücher eingegangen sein.

Es war ein verrückter Bundesliga-Samstag an der Castroper Straße. Vor dem Spiel fiel im Bochumer Stadtteil Grumme der Strom aus, die Stadiontechnik funktionierte erst ab der 25. Minute wieder. Dem VfL war an diesem Nachmittag jedoch einfach nichts anzuhaben. Mut, Einsatz, Siegeswille, Tempo und Spielfreude - all das brachten die Hausherren auf die Straße. Mit Stolz erfüllt feierten die rund 8500 Bochumer Anhänger ihre Helden auf den Rängen mit Klassikern wie "Oh, wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehen".

Die Fakten-Vorschau zum 3. Spieltag

Kann Bochum die Bayern wieder ärgern?

Der dritte Spieltag der diesjährigen Saison soll für eine Neuauflage dieses Spektakels genutzt werden. So ehrlich muss man sein: Das 4:2 dürfte angesichts der bayerischen Dominanz und Form schwer zu wiederholen sein. Dennoch wird es kein Zuckerschlecken für die Münchener, die diesmal eine volle Hütte in Bochum erwarten wird. Der VfL ist heiß darauf, nicht wieder 18 Jahre auf den nächsten Erfolg gegen den Rekordmeister warten zu müssen - auch wenn die Vereine eine enge Freundschaft verbindet.