Der VfB feiert mit den Fans in Dortmund den Sieg - © Alexander Scheuber/Bundesliga
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Endlich wieder international: VfB Stuttgart erreicht lang ersehntes Ziel

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Seit dem 28. Spieltag steht fest: Der VfB Stuttgart spielt in der nächsten Saison wieder international. 18 Punkte liegen aktuell zwischen den auf Tabellenplatz drei platzierten Schwaben und Eintracht Frankfurt, das auf Rang sechs steht. Ein Platz auf europäischer Bühne ist dem VfB also nicht mehr zu nehmen.

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"Stuttgart international" schallte es am Samstagabend aus dem Gästeblock des Signal Iduna Parks. Alles war für eine schwarz-gelbe Party angerichtet, feierte das Dortmunder Stadion doch seinen 50. Geburtstag. Den vermieste aber der VfB Stuttgart, durch einen erneut starken Auftritt und dem daraus resultierenden 1:0-Sieg. So lagen sich die Stuttgarter Spieler vor dem Auswärtsblock nach dem Erfolg in den Armen und zelebrierten lauthals mit den Fans die für die nächste Saison sichere Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb. "Das war heute ein Big Point. Vielleicht in einer der am härtesten Partien in dieser Saison für uns", erklärte VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth nach dem Erfolg in Dortmund, der die Schwaben sogar mit dem FC Bayern gleichziehen ließ.

Damit sind die Schwaben sogar auf bestem Wege in die Champions League, denn sie haben weiter sieben Zähler Vorsprung auf Rang fünf. Punktgleich mit dem FC Bayern ist demnach nichts anderes als eine echte Sensation: Der VfB holte in der letzten Saison noch 38 Punkte weniger als der FCB, musste in die Relegation, während die Bayern den Meistertitel feierten.

Lang ersehntes Ziel

Dass die Freude der Stuttgarter nach dem 28. Spieltag nicht mehr zu bremsen war, konnte man nach den schwierigen letzten Jahren sehr nachvollziehen. In den letzten acht Jahren stieg der VfB zweimal ab und wieder auf und schaffte in den letzten beiden Saisons im Endspurt den Klassenerhalt. Der letzte internationale Auftritt der Schwaben war vor über zehn Jahren.

Am 29. August 2013 fand in Stuttgart das bislang letzte Pflichtspiel des VfB auf internationaler Bühne statt: das Playoff-Rückspiel zur Europa League gegen den kroatischen Klub HNK Rijeka. Stuttgart musste ein 1:2 aus dem Hinspiel drehen und führte sogar ab der 77. Minute 2:1. Ein Gegentor in der 94. Minute bedeutete aber das Ende einer damals sehr kurzen Europa-Reise.

Das Duell, in dem unter anderem der damals 17-jährige Timo Werner oder Nationalspieler Antonio Rüdiger aufliefen, war zugleich das Debüt für Trainer Thomas Schneider, der das Amt von Bruno Labbadia übernommen hatte. Labbadia hatte zuvor die ersten drei Bundesliga-Spiele verloren. Nach einer durchwachsenen Saison übernahm Huub Stevens die Schwaben im Endspurt und sicherte ihnen am Ende noch den rettenden 15. Platz.

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Andere Welten

Ganz anders sieh es in dieser Saison aus, in der sich die Stuttgarter unter Sebastian Hoeneß in anderen Sphären befinden. Der VfB befindet sich im Rennen um Platz zwei, will zum dritten Mal in der Historie Vize-Meister werden. Das waren die Schwaben bislang 2003 unter Felix Magath mit seinen jungen Wilden (Meister wurde Bayern), sowie 1979 unter Wundermann Jürgen Sundermann, als der HSV den Titel holte. Es könnte noch ein echtes Finale um Platz zwei geben, am 32. Spieltag kommt der FC Bayern nach Stuttgart. 

Der VfB Stuttgart spielt bislang seine historisch beste Bundesliga-Saison, hat so viele Punkte (60) und Siege auf dem Konto (19) wie nie zuvor nach 28 Spieltagen. Gefeiert wird dabei oft die Offensive um Rekord-Knipser Serhou Guirassy, doch die Basis des Erfolgs bildet die VfB-Defensive. Selbst mit einer Notabwehr blieben die Schwaben beim Konkurrenten Dortmund ohne Gegentor, zum insgesamt neunten Mal stand die Null, nur dem designierten Meister Leverkusen gelang das öfter.

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Hinten stabil und vorne ein Knipser: Guirassy spielt eine Saison für die Geschichtsbücher, markierte zuletzt in Dortmund das Goldene Tor zum 1:0-Sieg. Damit schraubte der Stürmer sein Torekonto auf 24 und stellte einen VfB Rekord ein: So viele Treffer in einer Spielzeit erzielte mit Mario Gomez zuvor erst ein Stuttgarter (2008/09, mehr noch keiner). Kein Wunder, dass er den ehemaligen DFB-Stürmer mit seinem „Torrero-Jubel“ in Dortmund immitierte und ihn damit huldigte. Ein Tor fehlt Guirassy noch für den alleinigen VfB-Rekord - für diesen Treffer hat der Mann aus Guinea noch sechs Bundesliga-Spiele Zeit.

"Stuttgart international". Darauf haben die Fans aus Bad Cannstatt lange warten müssen. Nachdem man letztes Jahr dem Abstieg knapp von der Schippe gesprungen ist, könnte in diesem Jahr die Champions-League-Hymne in der MHPArena erklingen. Ein Lohn, den sich der ganze Verein mit den zahlreichen Fans im Rücken redlich verdient hat.