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Tayfun Korkut bejubelt die Führung seiner Mannschaft - © © imago / Sportfoto Rudel
Tayfun Korkut bejubelt die Führung seiner Mannschaft - © © imago / Sportfoto Rudel

Der VfB Stuttgart im Aufwind: Das macht Korkut alles richtig

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Stuttgart - Der VfB Stuttgart ist einer der Gewinner des 22. Spieltags. Mit dem knappen Sieg gegen Borussia Mönchengladbach haben sich die Schwaben unten ein wenig abgesetzt. Auch ein Verdienst des neuen Trainers Tayfun Korkut.

Nach 90 nervenaufreibenden Minuten und einem hart erkämpften Zittersieg gegen Borussia Mönchengladbach ist der Stuttgarter Sportdirektor Michael Reschke voll des Lobes: "Wir haben wenig klare Torchancen zugelassen. Riesenkompliment an die Mannschaft, der Dreier war immens wichtig." In der Tat sind die Schwaben der große Gewinner in der unteren Tabellenregion, und haben sich mit dem Dreier gegen größtenteils enttäuschende Gladbacher ein wenig Luft im Abstiegskampf verschafft.

Zum Spielbericht der Partie Stuttgart gegen Gladbach

So ist der Start des neuen Trainers Tayfun Korkut durchaus als gelungen zu bezeichnen. Nach dem wichtigen Remis in Wolfsburg nun der Sieg im ersten Heimspiel – vier Punkte, die auch auf die Arbeit des neuen Mannes auf der Bank zurückzuführen sind. Das sah Reschke am Sonntagabend in den Katakomben der Mercedes-Benz-Arena genauso. "Als Holger Badstuber auf den Platz kam und wir auf Dreier- bzw. Fünferkette umgestellt haben, haben wir die Gladbacher wieder besser in den Griff bekommen", analysierte er den taktischen Kniff Korkuts in der 66. Spielminute.

Video: Korkut-Mission Klassenerhalt

"Der Trainer hat zum zweiten Mal in Folge taktisch entscheidend ins Spiel eingegriffen", so Reschke. "Das war in Wolfsburg der Fall, als er zur Halbzeit die zweite Spitze gebracht hat. Und auch gegen Gladbach war die taktische Umstellung ganz wichtig. Danach standen wir stabiler." So brachten die leidenschaftlich kämpfenden Schwaben den Sieg über die Zeit. "Wir haben an diesem Wochenende die Chance genutzt. Das war ein extrem guter Spieltag für den ganzen Verein", erklärte Reschke weiter.

Korkut hat in seiner kurzen Amtszeit bislang vieles richtig gemacht. Er setzt auf Routiniers wie Denis Aogo oder Andreas Beck und kann sich auf eine stabile Defensive verlassen. Wieder einmal ragte gegen Gladbach der bärenstarke Benjamin Pavard heraus, der Franzose gewann 63 Prozent seiner Zweikämpfe und sorgte mit klarem Passspiel und gutem Auge immer wieder für Entlastung. Auch Pavards Nebenmann Timo Baumgartl spielte stark.

"Mein Kompliment, es haben alle mitgemacht, so dass wir kompakt gestanden sind – so schaffst du es dann auch, so ein Ergebnis gegen diese Topmannschaft über die Zeit zu bringen", analysierte Korkut auf der Pressekonferenz. "Wir sind ein Aufsteiger und uns ist deshalb bewusst, dass wir hinten sicher stehen müssen", erklärte Kapitän Christian Gentner, der diesmal auf der rechten Außenbahn agierte. "Wir haben kaum Chancen zugelassen und wurden dafür mit drei Punkten belohnt."

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Ein weiterer Faktor für den Sieg war Korkuts Entscheidung, von Beginn an mit zwei Stürmern zu spielen. Während Korkuts Vorgänger Hannes Wolf auf nur einen Angreifer setzte, harmonierten gegen Gladbach Daniel Ginczek und Mario Gomez. Ginczek war es auch, der nach feinem Zuspiel von Gomez bereits nach fünf Minuten für die Entscheidung sorgte. Volles Risiko von Korkut also – an diesem Sonntag hat es sich ausgezahlt.

Daniel Ginczek verwandelt den Ball zum entscheidenden 1:0 - © imago / MIS

Zu guter Letzt stimmt bei den Stuttgartern die Moral. Von Beginn an ließen sie die Gladbacher kaum zur Entfaltung kommen und kämpften verbissen um jeden Ball. "Wir haben es aber geschafft, mit viel Leidenschaft über die Verteidigung das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden", so Korkut, der seine Mannschaft zu erreichen scheint.

Der neue Trainer hat in seinen ersten beiden Spielen offenbar vieles richtig gemacht. Taktisch und in Sachen Mentalität haben die Stuttgarter an diesem Spieltag ein Ausrufezeichen gesetzt. Sicher auch ein Verdienst Korkuts.

Aus Stuttgart berichtet Jens Fischer