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Gelassen: Louis van Gaal ist derzeit mit dem FC Bayern sehr erfolgreich und schickt keine Kampfansagen nach Dortmund
Gelassen: Louis van Gaal ist derzeit mit dem FC Bayern sehr erfolgreich und schickt keine Kampfansagen nach Dortmund

Van Gaal schlägt ungewöhnlich leise Töne an

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München - So richtig mochte Louis van Gaal nicht in das Bild passen, das der FC Bayern seit Mittwochabend konsequent abgibt. Selbstbewusst sind die Münchner meistens, okay.

Aber gestärkt durch die jüngsten Erfolge, zuletzt den überzeugenden Sieg bei Inter Mailand, präsentierten sich Spieler und Verantwortliche im Hinblick auf das anstehende Top-Spiel gegen Borussia Dortmund (Samstag ab 18 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) besonders angriffslustig.

"Erst Taten sprechen lassen

Der Niederländer, sonst nicht selten ebenfalls ein Freund klarer Worte, hielt bei der letzten Presserunde vor dem Duell Dritter gegen Erster bewusst den Ball flach. "Einen hohen Sieg wünschen wir uns alle”, schickte van Gaal keine neuerliche Kampfansage in Richtung BVB: "Aber wir müssen erst Taten sprechen lassen, dann können wir etwas sagen.”

Bei Präsident Uli Hoeneß ("Wir sind die bessere Mannschaft, wir gewinnen mit zwei Toren Unterschied.") und dem Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge ("Ich gewinne auch gerne höher als 2:0 gegen Dortmund.") hatte sich das zuletzt ganz anders angehört.

Auch die Spieler standen ihren Bossen in nichts nach: Franck Ribery versprach den "wahren FC Bayern", und Mario Gomez wusste, "dass wir die beste Mannschaft sind".

Kontrollierte Stichelei

Van Gaal wäre sich selbst aber nicht treu geblieben, hätte er nicht doch ein bisschen den Angriff gesucht - wenn auch verdeckt. "Die Fakten sind das Wichtigste. Leverkusen ist der direkte Rivale, sagte der FCB-Trainer, um dann hinterherzuschicken: "Vielleicht übermorgen nicht mehr…”

Auch wenn sich der deutsche Rekordmeister schon länger offiziell aus dem Titelrennen verabschiedet hat, mit einem "Dreier” im Prestigeduell würde der Abstand zur Borussia auf zehn Zähler schmelzen. Dortmund sei ja sowieso am Samstag noch nicht Meister.

"Aus dem Rhythmus sind sie schon”, stichelte van Gaal eher unterschwellig. Nach drei Dortmunder Unentschieden aus den ersten sechs Spielen seit der Winterpause richtet der 59-Jährige den Blick doch noch mal vorsichtig nach oben: "Und das wird immer stärker, wenn wir gewinnen und sie noch mehr Punkte verlieren.”

Viel Lob für Dortmund

Ob das Meisterrennen nun noch mal spannend wird oder nicht, die Bayern brauchen für das Erreichen ihres revidierten Saisonziels - Platz 2 - einen Sieg. Auch wenn in dieser so gerne als "Wochen der Wahrheit” bezeichneten Phase der Saison der Grat zwischen Training und Regeneration schmal ist. "Die Spieler sind müde, wir haben noch nicht viel trainiert. Das ist das Problem, wenn man so viele Spiele absolviert", bilanzierte van Gaal am Freitagnachmittag die eineinhalb Tage seit der Rückkehr aus Mailand.

"Sie haben die beste Verteidigung, nur 13 Gegentore sind unglaublich. Sie spielen sehr kompakt, agieren als Mannschaft und stören früh - eigentlich dasselbe Konzept wie unseres”, lobte der Coach außerdem den Gegner: "Dortmund hat eine gute Mannschaft, der Unterschied ist nicht so groß.”

Van Gaal bläst also nicht offen zur Attacke, zu gerne würde aber sicherlich auch er die schwarz-gelben Überflieger ein bisschen näher an den Boden zurückholen.

Von der Säbener Straße berichtet Tim Tonner