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Daniel van Buyten (r.) und Franck Ribery verbindet eine enge Freundschaft
Daniel van Buyten (r.) und Franck Ribery verbindet eine enge Freundschaft

Van Buyten: "Ribery ist reifer geworden"

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München - Es sind besondere Tage für Franck Ribery. Während seine Teamkollegen vom FC Bayern bereits in Richtung Prag zum europäischen Supercup gegen den FC Chelsea abgedüst sind, ging die Reise für den Franzosen in die andere Richtung. Ribery ist mit Karl-Heinz Rummenigge nach Monaco aufgebrochen, um dort der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres beizuwohnen. Denn er selbst ist neben Lionel Messi und Cristiano Ronaldo einer der drei Kandidaten und hat gute Aussichten auf die Auszeichnung.

"Ich glaube schon, dass er es wird. Er hätte es auf jeden Fall verdient", findet Daniel van Buyten, der einer der engsten Freunde Riberys ist. Der Belgier stand Ribery zur Seite, als dieser nach seinem Wechsel 2007 in München sportliches und privates Neuland betrat. Im Interview mit bundesliga.de spricht van Buyten exklusiv über seine Freundschaft zu Ribery und dessen Popularität in Deutschland.

bundesliga.de: Herr van Buyten, Sie sind mit Franck Ribery sehr gut befreundet. Wie kam es dazu?

Daniel van Buyten: Als Franck im Sommer 2007 nach München kam, waren zwar zwei andere französischen Spieler mit Willy Sagnol und Valerien Ismael im Kader, aber sie waren oft verletzt. Und mit Franck habe ich mich schnell super verstanden. Wir haben uns oft über unseren gemeinsamen Ex-Verein Olympique Marseille unterhalten und wir haben auch sofort viel Zeit miteinander verbracht.

bundesliga.de Was haben Sie konkret zusammen unternommen?

Van Buyten: Franck kam regelmäßig zu mir nach Hause, um zusammen den Abend zu verbringen und weil er auch am Anfang kein französisches Fernsehen hatte. Entweder haben wir auf der Playstation gespielt oder wir haben uns Spiele der französischen Ligue 1 - insbesondere die Partien von Marseille - angeschaut und dabei Pizza bestellt. Manchmal hat er sogar bei mir übernachtet, weil die Sendungen solang gedauert haben. So sind wir schnell zu echten Freunden geworden. Auch unsere Frauen haben sich prima verstanden. Wir haben seiner Familie bei der Integration geholfen.

bundesliga.de: Sind Sie überrascht, dass er nach sechs Jahren immer noch in München spielt, nachdem er jahrelang nach maximal zwei Jahren den Verein gewechselt hatte?

Van Buyten: Es stand ja mehrfach zur Debatte, dass er die Bayern verlässt. Er hatte mal den Gedanken, bei Real Madrid oder beim FC Barcelona seine Karriere fortzusetzen. Aber irgendwann ist es ihm klar geworden, dass es für ihn keinen besseren Club als den FC Bayern auf der Welt gibt. Die Verantwortlichen haben für ihn und seine Familie immer alles getan, damit er sich wohl fühlt. Hier hat er alles um glücklich zu sein. Vielleicht sieht man es nicht von außen, aber Spieler des FC Bayern zu sein ist das pure Glück. Man fühlt sich dort wie zu Hause. Er hat auch verstanden, dass er beim FC Bayern alle möglichen sportlichen Ziele erreichen kann, wie man es vergangene Saison gesehen hat. Es ist nun fest davon auszugehen, dass er seine Karriere in München beenden wird.

bundesliga.de: Wie erklären Sie, dass er in Deutschland so beliebt ist?

Van Buyten: Durch seine Spielweise, die immer spektakulär ist. Er sorgt einfach für fantastische Unterhaltung. Die Fans zahlen viel Geld, um ihn spielen zu sehen. Auch weil er sich mit seinem Club identifiziert und er den Fans viel Liebe zurückgibt.

bundesliga.de: Erzählt er Ihnen manchmal, warum er in Frankreich weniger populär ist?

Van Buyten: Nein, darüber spricht er so gut wie nie. Es ist ein eher sensibles Thema, auch wenn er wieder beliebter geworden ist, nachdem er gezeigt hat, dass er für die französische Nationalmannschaft sehr wichtig ist. Franck ist und bleibt ein echter Franzose. Er ist weiterhin stolz, das französische Nationaltrikot tragen zu dürfen. Er hat monatelang viel Kritik einstecken müssen und er wurde auch dadurch in seinem Stolz verletzt. Daran hatte er lange Zeit zu knabbern. Aber er ist ein Mensch, der sich nie geschlagen gibt und der immer wieder aufsteht, egal was kommt.

bundesliga.de: Hat er sich damals als Mensch verändert?

Van Buyten: Nicht wirklich. Er ist nur reifer und ernster geworden. Diese Geschichten hat er nun hinter sich gebracht, auch wenn es sehr schwere Erfahrungen waren. Aber er ist auch dadurch weiter in seinem Leben gekommen. Man kann nicht immer in der Vergangenheit leben und Franck hat dann nur noch nach vorne geschaut. Im Verein haben wir ihn geholfen und dass er als Spieler noch stärker geworden ist zeigt einfach seinen starken Charakter. Das hätte nicht jeder Spieler geschafft.

bundesliga.de: Wird er nun Europas Fußballer des Jahres?

Van Buyten: Ich glaube schon. Er hätte es auf jeden Fall verdient.

Das Gespräch führte Alexis Menuge


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