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Takeshi Usami besucht mit seiner Frau das FCB-Trainingsgelände an der Säbener Straße
Takeshi Usami besucht mit seiner Frau das FCB-Trainingsgelände an der Säbener Straße

Usami ist da: "Eine neue Dimension"

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München - Bayern München hat die Superstars Franck Ribery und Arjen Robben verpflichtet - doch nun sprengt ausgerechnet ein 19 Jahre alter, in Deutschland weitgehend unbekannter Japaner beim deutschen Rekordmeister die Grenzen.

Der Rummel um den von Gamba Osaka zunächst ausgeliehenen Takashi Usami, der am Freitag in München eintraf, wird in den kommenden Wochen selbst für den großen FC Bayern wohl noch nicht gekannte Ausmaße annehmen.

Offizielle Vorstellung in der Allianz Arena

"Wir hatten schon einige internationale Stars bei uns. Aber ein Spieler aus Japan ist auch für uns eine neue Dimension. Die japanischen Medien haben eine andere Einstellung zu ihren Spielern. Da ist das Interesse um einiges größer", sagt Bayern-Mediendirektor Markus Hörwick. Um dem Andrang Herr zu werden, wird die am kommenden Montag geplante offizielle Vorstellung von Usami im Pressebereich der Allianz Arena und nicht wie normal üblich am Trainingsgelände an der Säbener Straße stattfinden.

Hörwicks Dortmunder Kollege Josef Schneck hat schon Erfahrung, da der Japaner Shinji Kagawa seit einem Jahr das BVB-Trikot trägt. "Vom ersten Tag an waren sehr viele japanische Journalisten bei jeder Aktivität von uns da. Es gab Akkreditierungsanfragen in unglaublicher Zahl", berichtet Schneck: "Es war für uns schon heftig, aber bei den Bayern wird das wahrscheinlich noch einmal eine Nummer größer."

Für den 19-jährigen Usami, der als größtes Talent in Japan gilt, ist der ganze "Hype" dagegen völlig normal, berichtet zumindest Ludwig "Wiggerl" Kögl: "Takashi ist das gewohnt. Er ist in Japan eine große Nummer, ein Star. Er hat eine eigene Kolumne und bereits einen Achtjahresvertrag mit adidas." Der Ex-Bayern-Profi besitzt die Transferrechte für Europa an Usami und übernimmt in München die (Rundum-)Betreuung des Japaners.

Bayern erwarten "großen Rummel"

Für die Bayern könnte das große Interesse an Usami, der in München von einem Dolmetscher begleitet wird, auch aus wirtschaftlicher Sicht von Vorteil sein. "Dies weckt in Japan das Interesse an der Bundesliga sicher noch mehr. Es wird einen großen Rummel geben", sagt Bayern-Vorstand und Marketingchef Andreas Jung, schränkt gleichzeitig aber auch ein: "Man muss die Entwicklung erst einmal abwarten."

Auch für Präsident Uli Hoeneß bringt der Transfer dem FC Bayern "nur dann etwas, wenn der Spieler auch nachhaltig bei uns spielen wird. Wenn er Stammspieler werden würde, was sich jeder wünscht, wäre das eine feine Sache. Dann würde das sicher auf dem asiatischen Markt sehr helfen", sagt Hoeneß.

Bereits jetzt ist die Homepage des Rekordmeisters auf Japanisch verfügbar.

Usami selbstbewusst

Die Münchner wollen aber keineswegs den Eindruck erwecken, Usami nur deshalb verpflichtet zu haben, um die Marke FC Bayern in Asien und speziell auf dem japanischen Markt noch besser platzieren zu können. Usami soll vielmehr der zweite Kagawa werden. "Wir haben ihn aus rein sportlichen Gesichtspunkten ausgewählt. Er ist ein Riesentalent, der uns in der Offensive mehr Möglichkeiten eröffnet", betont Sportdirektor Christian Nerlinger.

Auch Kögl stellt klar, dass der Wechsel nur sportliche Gründe hat: "Wenn wir das Gefühl gehabt hätten, dies wäre nicht der Fall, wäre Takashi nicht zum FC Bayern gegangen. Viele Topclubs aus Europa standen Schlange." Unter anderem gab es ein Angebot vom FC Chelsea. Die Münchner haben den wendigen und dribbelstarken Mittelfeldspieler für zunächst ein Jahr von Gamba Osaka ausgeliehen und haben sich anschließend eine Kaufoption gesichert.

Usami sieht den Wechsel in die Bundesliga zum FC Bayern als "einmalige Chance und große Herausforderung". Doch Usami, der kürzlich sein Debüt in der japanischen Nationalmannschaft feierte, hat sich bei den Münchnern große Ziele gesetzt und offenbar auch keine Angst vor Robben und Ribery: "Ich will mich verbessern, um eines Tages ihren Platz einzunehmen."