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Adriano (2.v.l.) nickt zum zwischenzeitlichen 1:0 für Inter ein
Adriano (2.v.l.) nickt zum zwischenzeitlichen 1:0 für Inter ein

Unruhige Zeiten bei Milan

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Der Meistertitel in weite Ferne, Trainer Carlo Ancelotti unter Druck, Superstar David Beckham vor dem Abgang: Nach dem 1:2 (0:2) im 269. Mailänder Derby gegen Inter herrscht beim AC Mailand viel Unruhe.

Angesichts von elf Punkten Rückstand in der italienischen Serie A auf den Erzrivalen droht eine handfeste Krise, zudem scheint das medienwirksame Tauziehen um Glamour-Boy Beckham das Team vom Wesentlichen abzulenken. Werder Bremen erwartet im UEFA-Cup-Spiel am Mittwoch (ab 20:20 Uhr im Live-Ticker) somit einen angeschlagenen Gegner.

Ancelotti glaubt an einen Bluff

"Ich habe immer betont, dass ich gerne bleiben würde. Wenn ich jetzt zurückkommen müsste, wäre es schwierig", sagte Beckham zu seiner Zukunft. Sein Club Los Angeles Galaxy hatte am Samstag unmissverständlich die Verhandlungen mit Mailand, die den englischen Nationalspieler nur bis zum 8. März ausgeliehen haben, für beendet erklärt. Milan hatte zuvor sein Angebot trotz eines Ultimatums nicht mehr erhöht.

Der 33-Jährige selbst hat seine Hoffnung auf eine Wende im seit Wochen andauernden Transfer-Poker nicht aufgegeben. Auch Trainer Ancelotti hält die strenge Linie der Amerikaner für einen Bluff: "Galaxy hat versucht, uns unter Druck zu setzen. Aber wir haben noch bis Anfang März Zeit."

Konzentration auf die "Königsklasse"

Im Derby vor 82.955 Zuschauern im Giuseppe-Meazza-Stadion konnte Beckham seinen Wert jedoch nicht unter Beweis stellen und blieb wie sein gesamtes Team blass. In der 57. Minute musste der Mittelfeldspieler nach einem Schlag gegen das Knie ausgewechselt werden. Sein Einsatz gegen Bremen scheint jedoch nicht fraglich. Am Montag gab Milan außerdem bekannt, dass sich der langzeitverletzte Weltmeister Alessandro Nesta einer Rücken-OP unterziehen muss. Der 32-Jährige ist bereits seit Monaten außer Gefecht.

Die Inter-Stürmer Adriano (29.) und Dejan Stankovic (43.) machten den verdienten Sieg für Inter perfekt. Milans Anschlusstreffer durch Pato (71.) war nur noch Ergebniskosmetik. Ancelotti schrieb anschließend die Meisterschaft ab. "Bei elf Punkten Rückstand ist es besser, wenn wir uns jetzt auf die Champions-League-Plätze konzentrieren", sagte der 49-Jährige, der zunehmend in die Schusslinie der Medien gerät.

Vor allem das Festhalten an alternden Stars in der Abwehr stößt auf Kritik. Spekulationen um einen vorzeitigen Abgang dementierte Ancelotti: "Ich habe einen Vertrag bis 2010 und will so lange wie möglich hier bleiben. Ich fühle mich hier wie in einer Familie."

Tragischer Zwischenfall in Genua

Inter-Coach Jose Mourinho nahm den Prestige-Erfolg ungewohnt nüchtern zur Kenntnis. "Es war wichtig, gegen diese großartige Mannschaft zu gewinnen", sagte der Portugiese und holte seine Spieler schnell wieder auf den Boden zurück: "Wir haben zu viele Chancen ausgelassen. Das hat mir nicht gefallen."

Überschattet wurde der Spieltag der Serie A von einem tragischen Zwischenfall nach dem Spiel zwischen dem FC Genua und dem AC Florenz (3:3). Ein 37 Jahre alter Anhänger der Gastgeber war nach dem Spiel vom Mannschaftsbus der Fiorentina überrollt worden und befindet sich in einem kritischen Zustand. Gegen den Busfahrer wurden Ermittlungen aufgenommen.

Wie die Polizei mitteilte, hatten nach der Partie rund 150 Genua-Fans, die sich durch Schiedsrichter-Entscheidungen benachteiligt sahen, Krawalle angezettelt und Gegenstände gegen den Florenz-Bus geworfen. Dabei war der Anhänger zwischen die Räder des Gefährts geraten und umgehend in das Krankenhaus San Martino gebracht worden. Dort liegt er auf der Intensivstation.