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"Überlebenswichtiger" Befreiungsschlag

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Stuttgart - Es war ein Potpourri des Glücks: Oben auf der Tribüne machte Kölns zuletzt heftig kritisierter Manager Michael Meier einen kleinen Luftsprung, am Zaun feierten die Kölner Spieler mit ihren Fans und im eigenen Strafraum dankte der zurückgekehrte "Torwart-Dino" Faryd Mondragon mit ausladender Geste den himmlischen Kräften.

Mit 1:0 hatten die derzeit so gebeutelten Rheinländer beim VfB Stuttgart gewonnen und damit den so dringend benötigten Befreiungsschlag gelandet.

Engagiert und so gar nicht zögerlich

"Dieser Sieg war überlebenswichtig", meinte Lukas Podolski, der den entscheidenden Elfmeter in der 82. Spielminute eiskalt verwandelt hatte, nach dem Spiel gegenüber bundesliga.de. "Wir haben ein starkes Spiel gemacht und deswegen verdient gewonnen."

Die Kölner waren nach dem desolaten 0:4 gegen Borussia Mönchengladbach in der vergangenen Woche nicht mehr wiederzuerkennen. Von Beginn agierten sie engagiert und so gar nicht zögerlich - ein Auftreten, das die nach wie vor verunsicherten Stuttgarter speziell in den ersten 30 Minuten sichtlich überraschte.

Keine Spur von Krise

Die Kölner zeigten eine beeindruckende Reaktion auf die turbulente Woche mit ihrer ereignisreichen Mitgliederversammlung. Insbesondere Podolski überzeugte. Der Nationalspieler trat von Beginn an engagiert auf und erfüllte seine Aufgaben als Führungsspieler mit Bravour. Immer wieder peitschte er seine jungen Mitspieler wie Kevin Pezzoni oder Mato Jajalo nach vorne und führte das Kommando auf dem Platz. Spielerisch profitierte Podolski aber auch von der schwachen Leistung seines Stuttgarter Gegenspielers Stefano Celozzi, der im Zweikampf und auch läuferisch Podolski klar unterlegen war.

Es lag aber nicht nur an Podolski, dass die Kölner im harten Abstiegskampf nun ein klein wenig aufatmen können. Trainer Frank Schaefer war es offenbar in den Tagen vor dem wichtigen Spiel in Stuttgart gelungen, taktisch und personell an den richtigen Stellschrauben zu drehen. Schaefer begnadigte den suspendierten Mondragon, und der Kolumbianer dankte es ihm mit vielen eindrucksvollen Paraden.

Petit stark - Lob für alle

Die beiden Innenverteidiger Geromel und Youssef Mohamad agierten fast durchgehend fehlerfrei und profitierten zudem von einer vor ihnen positionierten Doppel-Sechs, die hervorragend funktionierte.

Pezzoni und der lange verletzte Routinier Petit erstickten die Stuttgarter Bemühungen im Keim und ließen so nie einen geregelten schwäbischen Spielfluss aufkommen. Podolski, Mondragon und Petit waren die Säulen des Kölner Spiels, aber Trainer Schaefer verpasste es in seiner Analyse auch nicht, der gesamten Mannschaft ein dickes Lob auszusprechen: "Wir waren taktisch sehr diszipliniert und jeder Spieler hat seine Position gut gehalten", meinte der sichtlich erleichterte Schaefer.

Jetzt wartet Wolfsburg

Nun richtet sich der Blick der Kölner nach vorne. "Wir haben jetzt den VfL Wolfsburg vor der Brust, die müssen wir schlagen, sonst war der Sieg in Stuttgart nur wenig wert", betonte Podolski.

In den ausstehenden vier Spielen bis Weihnachten wollen die Kölner nun den Weg aus dem Tabellenkeller finden. Den Anfang haben sie in Stuttgart gemacht, wo eines deutlich wurde: Die Moral stimmt in Schaefers Truppe, in Krisenzeiten umso mehr.

Aus Stuttgart berichtet Jens Fischer