Auf den Spuren von Neuer, Hummels und Co
Bologna - Die "Klasse von 2009" ist noch immer das große Vorbild. "Was die Jungs damals geleistet haben, war sensationell. Wir alle schauen zu ihnen hinauf", sagt Kapitän Jonathan Tah über jenes U21-Nationalteam, das vor zehn Jahren den EM-Titel holte und 2014 den Grundstock der Weltmeister von Brasilien stellte. Die U21-Europameister von 2017 dagegen warten größtenteils noch immer auf den Durchbruch im A-Team. Was also wird aus der "Klasse von 2019", die in Italien derzeit überzeugt? Darüber gehen die Meinungen auseinander.
Saison 2019/20: Alle Infos zur Spielplan-Veröffentlichung
Fest steht: Die großen Vorbilder haben die Latte für das aktuelle Team extrem hoch gelegt. Gleich sechs Europameister von 2009 wurden fünf Jahre später Weltmeister: Manuel Neuer, Jerome Boateng, Benedikt Höwedes, Mats Hummels, Sami Khedira und Mesut Özil. 16 der 23 Akteure absolvierten später A-Länderspiele, teilweise für Tunesien (Änis Ben-Hatira), Polen (Sebastian Boenisch) oder die USA (Fabian Johnson).
Quartett klopft bereit beim A-Team an
Die EM-Sieger von 2017 haben es dagegen zum Großteil noch nicht zu Joachim Löw geschafft. Einzig Serge Gnabry, Thilo Kehrer und Niklas Stark sind aktuell feste Größen in der A-Nationalmannschaft. Und die aktuelle U21? Meikel Schönweitz, DFB-Cheftrainer der U-Nationalmannschaften, ist optimistisch. "Einige Jungs haben hier schon gezeigt, dass sie Potenzial haben, in naher oder auch ferner Zukunft oben zu spielen", sagt der 39-Jährige. Schönweitz denkt dabei vor allem an Kapitän Tah, Lukas Klostermann, Benjamin Henrichs und Maximilian Eggestein, die alle schon von Löw nominiert wurden. Bis auf Henrichs, der beim AS Monaco in Frankreich spielt, können die Genannten ihr Können Woche für Woche in der Bundesliga beweisen.
Alle Transfers der Bundesliga in der Übersicht
Aber das soll noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Gerade die Heim-EM 2024 diene vielen Jungprofis als zusätzliche Motivation, sagt Schönweitz. Viel zuzutrauen ist etwa Mahmoud Dahoud oder Florian Neuhaus, vielleicht auch Torjäger Luca Waldschmidt oder Schlussmann Alexander Nübel. Löws Assistent Marcus Sorg hat sich jedenfalls vor Ort ein Bild gemacht, bei den Gruppenspielen gegen Dänemark (3:1) und Serbien (6:1) saß er auf der Tribüne. Chefscout Thomas Schneider schaut sich alle DFB-Spiele in Italien an. "Wir hoffen, dass nach der EM mehr Spieler hochkommen", sagt Henrichs, der 2017 mit dem A-Team den Confed Cup gewann: "Gerade jetzt in der Umbruchszeit wäre das nicht schlecht. Man hat vor zehn Jahren gesehen, wie U21-Spieler eine ganze Generation prägen können."
SID
Willst du mehr Bundesliga?
Ähnliche News
DFB-Nominierung: Auch Raum fährt zur EM
Donnerstag wird der Kader verkündet, aber die ersten Namen sind schon fix.
Gladbacher Neuhaus und Kramer fehlen im Training
Zwei Gladbacher fehlen im Training.
Wie vor 29 Jahren: Bärenstarke Bundesliga rockt Europa
Erstmals seit der Saison 1994/1995 stehen wieder drei Bundesliga-Teams in den europäischen Halbfinals.