Auf Rückkehrer Vincenzo Grifo ruhen viele Hoffnungen bei der TSG Hoffenheim - © imago images / DeFodi
Auf Rückkehrer Vincenzo Grifo ruhen viele Hoffnungen bei der TSG Hoffenheim - © imago images / DeFodi
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TSG 1899 Hoffenheim im Team-Check: Variabilität, Kampfgeist und viel Tempo

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Zuzenhausen - Eine lange Vorbereitung neigt sich dem Ende zu und ab dem 16. August rollt der Ball endlich wieder in der Bundesliga. bundesliga.de nimmt alle Clubs im Teamcheck unter die Lupe. Bei der TSG 1899 Hoffenheim will man nach dem Verlust wichtiger Spieler und mit dem Trainer Alfred Schreuder "eine neue Geschichte schreiben".

Der Kader

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Die TSG 1899 Hoffenheim will auch in der kommenden Saison für kreativen und schnellen Angriffsfußball stehen. Durch Ihlas Bebou (von Hannover 96), Sargis Adamyan (SSV Jahn Regensburg) und Robert Skov (FC Kopenhagen) haben sich die Kraichgauer mit explosiven und torgefährlichen Flügelspielern verstärkt. Vincenzo Grifo, der in der Rückrunde 2018/19 beim SC Freiburg mit sechs Toren und drei Vorlagen in der Bundesliga überzeugen konnte, ist nach seiner Leihe zurückgekehrt. Gefahr bei Standards ist dank Grifos starkem rechten Fuß vorprogrammiert. Vom FC Schalke 04 wurde zudem Sebastian Rudy ausgeliehen, der im Mittelfeld wieder der Strippenzieher werden soll, der er von 2010 bis 2017 schon war.

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Die TSG hat in diesem Sommer derweil Joelinton (zu Newcastle United), Kerem Demirbay, Nadiem Amiri (beide Bayer 04 Leverkusen) und Nico Schulz (Borussia Dortmund) verloren - dabei aber auch sehr viel Geld eingenommen. Talente finden, fördern und zu Stars formen: Alexander Rosen, Direktor Profifußball bei der TSG, steht voll und ganz hinter Hoffenheims Philosophie: "Joelinton ist der jüngste Beweis für diese bewährte und alternativlose Strategie; Roberto Firmino, Kevin Volland, Niklas Süle und zuletzt Kerem Demirbay oder Nico Schulz sind weitere Spieler auf dieser immer länger gewordenen Liste."

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Der Schlüsselspieler - Andrej Kramaric

In der Offensive können die Kraichgauer weiter auf den Kroaten Andrej Kramaric zählen. Der 28 Jahre alte Stürmer hat eine eingebaute Torgarantie: In 115 Bundesligaspielen traf Kramaric 60 Mal. Zur Zeit ist der Angreifer allerdings verletzt und hofft, rechtzeitig zum Saisonstart fit zu werden.

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In der Offensive verstand der Kroate (17 Tore 2018/19) sich beinahe blind mit seinem Sturmpartner Ishak Belfodil (16), zusammen kamen die beiden auf 33 Saisontreffer. Auch der Algerier ist momentan noch angeschlagen.

Gewinner der Vorbereitung: Stefan Posch

In der Abwehr und im Mittelfeld kann Hoffenheims Coach Alfred Schreuder jedoch aus dem Vollen schöpfen. Im vom Niederländer favorisierten 3-4-3 hat sich in der Vorbereitung Stefan Posch als rechter Innenverteidiger festgespielt.

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In den Testspielen gegen Eintracht Braunschweig, Jahn Regensburg und Hellas Verona zählte der 22 Jahre alte Österreicher zur Startformation der Kraichgauer und lief zusammen mit den gesetzten Kevin Vogt und Benjamin Hübner in der Innenverteidigung auf. Posch hat aktuell die Nase gegenüber Ermin Bicakcic vorne.

Gibt jetzt den Ton bei der TSG an: Alfred Schreuder - imago images / Jan Huebner

Der Trainer: Alfred Schreuder ist zurück

Nach mehr als drei Jahren als Cheftrainer bei der TSG hat sich Julian Nagelsmann RB Leipzig angeschlossen. Alfred Schreuder, der neue Hoffenheimer Coach - er war zwischen 2015 und 2018 zweieinhalb Jahre Co-Trainer im Kraichgau - will ähnlich Fußball spielen lassen wie sein Vorgänger.

"Es geht in die gleiche Richtung: Ballbesitz, aber im höchsten Tempo nach vorne. Er versucht da schon ein bisschen, den Style von Ajax mitzubringen", sagte Lukas Rupp dem "Kicker". Als Co-Trainer beim niederländischen Rekordmeister stürmte Schreuder in der vergangenen Saison bis ins Halbfinale der Champions League. 3-4-3, 3-5-2 oder 4-4-2 - unter dem Niederländer sind mehrere Formationen denkbar. Verschiedene Grundordnungen und Variabilität im Spiel ist Schreuder immens wichtig.

Die aktuelle Form

Die TSG hat keines ihrer Vorbereitungsspiele verloren. Wo Licht ist, gibt es aber bekanntlich auch Schatten: Die Kraichgauer erspielten sich zahlreiche Chancen und zeigten ihren Kampfgeist - allerdings ließen sie noch zu viel zu.

Im 120-Minuten-Test gegen Jahn Regensburg setzte sich Hoffenheim mit 3:2 durch - lag aber zwischenzeitlich mit 0:2 hinten. "Zu Anfang hatten wir Probleme, aber vor allem in der zweiten Stunde haben wir es besser gemacht und uns viele Chancen erspielt. Wir haben einige gute Dinge gesehen", zeigte sich Alfred Schreuder nach dem Spiel zufrieden.

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Im Trainingslager in Windischgarsten kam es zudem zu einem Doppeltest gegen Hellas Verona (0:0) und Trabzonspor (3:3). Gegen die Türken lag die TSG ebenfalls mit 0:2 hinten, zeigte aber wieder Charakter und blies zur Aufholjagd. "Sie haben super gekämpft. Die Jungs waren in der Kabine nicht zufrieden, weil sie nicht gewonnen haben. Das ist ein gutes Zeichen", sagte Alfred Schreuder nach den beiden Testspielen.

Saisonziel und Prognose

Auf ein Saisonziel will sich die TSG noch nicht festlegen. Nach der erfolgreichen Zeit unter Julian Nagelsmann gilt es laut Schreuder "eine neue Geschichte zu schreiben in Hoffenheim". Vergangene Saison wurden die Kraichgauer Neunter, drei Punkte fehlten zu Platz sieben und dem internationalen Geschäft. Aufgrund der starken Ansätze, die die Hoffenheimer in den Testspielen im Pressing, dem Tempo und der Mentalität gezeigt haben, ist ein einstelliger Tabellenplatz in der kommenden Saison durchaus wieder möglich.