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Tiefe Trauer um Robert Enke: Der Nationaltorwart begeht Selbstmord
Tiefe Trauer um Robert Enke: Der Nationaltorwart begeht Selbstmord

Trauer und Entsetzen

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In den ersten zehn Monaten des Jahres waren es die sportlichen Dinge, die im Mittelpunkt des Interesses standen. Das ändert sich im November schlagartig. Leider. Erst ereignet sich die menschliche Tragödie um den Nationaltorhüter Robert Enke. Dann platzt die Bombe, dass ein neuer Wettskandal den deutschen und europäischen Fußball erschüttert.

Während sich die deutsche Nationalmannschaft auf ihre beiden Länderspiele gegen Chile und die Elfenbeinküste vorbereitet, verbreitet sich die schlimme Nachricht, dass Robert Enke bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Nach und nach wird die traurige Wahrheit bekannt. Es war kein Unfall sondern Selbstmord.

Länderspielabsage wegen Trauer um Enke

Der 32-jährige Keeper von Hannover 96 litt seit vielen Jahren unter schweren Depressionen und Versagensängsten. Das ganze Land ist fassungslos und trauert mit seiner tapferen Witwe Teresa, die offen über die Krankheit ihres Mannes spricht.

Der DFB sagt das Länderspiel gegen Chile ab. Die komplette Nationalmannschaft nimmt stattdessen an der bewegenden Abschiedszeremonie im Stadion von Hannover 96 teil. Die Partie gegen die Elfenbeinküste (2:2) wird ausgetragen und ist ein erster Versuch, wieder in die Normalität des Lebens zurückzukehren.

Achim Stocker stirbt

Nicht nur in Hannover wird in diesen tristen Novembertagen Abschied von einem großen Menschen genommen. Auch der SC Freiburg beklagt den Verlust einer bedeutenden Persönlichkeit. Achim Stocker, der dienstälteste Vereinspräsident der Bundesliga, der 37 Jahre lang die Geschicke des Sportclubs gelenkt hatte, stirbt im Alter von 74 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes.

Sportlich gehören wie so oft dem FC Bayern die meisten Schlagzeilen. Es will einfach nicht rundlaufen unter Trainer Louis van Gaal. Nach dem enttäuschenden 0:2-Debakel gegen Girondins Bordeaux in der Champions League erreicht die Stimmung ihre Tiefpunkt. Der K.-o. in der "Königsklasse" scheint unvermeidlich zu sein, in der Bundesliga läuft es auch nicht besser.

Bayern verpasst Befreiungsschlag

In zwei aufeinander folgenden Spitzenspielen gegen Schalke 04 und Bayer Leverkusen reicht es für die Bayern in der Allianz Arena nur zu jeweils einem 1:1-Unentschieden. In beiden Partien kann auch eine 1:0-Führung dem Münchener Starensemble Sicherheit geben. Obendrein sorgen ein kritisches Interview von Philipp Lahm und die "Pausenflucht" von Luca Toni für weitere Verstimmung der Bayern-Bosse.

Erst Ende des Monats, pünktlich zur mit Spannung erwarteten Jahreshauptversammlung, bessert sie die bayrische Großwetterlage. In der Champions League sorgt ein mühsames 1:0 gegen Haifa nach der gleichzeitigen Pleite Juves in Bordeaux wieder für Hoffnung.

Hoeneß zum Präsidenten gewählt

So läuft dann die Jahreshauptversammlung harmonisch ab. Finanziell steht der Verein nach neuen Kooperationen mit Audi und der Telekom besser da als je zuvor. Managerlegende Uli Hoeneß hinterlässt nach seiner Wahl zum neuen Präsidenten des FC Bayern seinem noch zu bestimmenden Nachfolger ein bestelltes Feld. Den sportlichen Part übernimmt Christian Nerlinger. Der langjährige Bayern-Präsident Franz Beckenbauer wird neuer "Ehrenpräsident".

Auch die beiden anderen deutschen Champions-League-Teilnehmer können sich berechtigte Hoffnungen aufs Weiterkommen machen. Wie die Bayern in Turin bekommen auch die in der Bundesliga gleichfalls schwächelnden Clubs aus Wolfsburg (gegen Manchester United) und Stuttgart (gegen Unirea Urziceni) ihre eigenen Endspiele. Mit einem Sieg im letzten Gruppenspiel wären alle deutschen Vertreter im Achtelfinale.

Hertha nur in Europa erfolgreich

Nach einem 3:2-Sieg in Heerenveen schöpft sogar Tabellenschlusslicht Hertha BSC in der Europa League wieder berechtigte Hoffnungen auf die K.-o.-Runde, die Werder Bremen bereits sicher und der Hamburger SV fast schon erreicht haben. Doch in der Bundesliga kassieren die Berliner Pleite auf Pleite. Besonders bitter sind die Heimniederlagen gegen Köln (0:1) und Frankfurt (1:3).

Bayer Leverkusen zieht in der Bundesliga unterdessen einsam seine Kreise an der Spitze. Die Mannschaft von Jupp Heynckes hat auch nach 14 Spieltagen immer noch eine makellose Bilanz. Bayer ist ungeschlagen, beste Heimmannschaft, verfügt über die beste Abwehr und hat mit Stefan Kießling den besten Torjäger (schon 12 Saisontreffer) in seinen Reihen.

Arminia kommt ins Straucheln

Verfolger Werder Bremen hat nach der Auftaktniederlage gegen Eintracht Frankfurt am 1. Spieltag auch keine Partie mehr verloren. Dagegen nimmt sich der HSV mit sechs sieglosen Begegnungen eine Auszeit. Der Höhenflug der mit Talenten gespickten Elf von Schalke 04 überrascht weiterhin.

In der 2. Bundesliga rutscht Arminia Bielefeld, das zwischen dem 5. und 12. Spieltag acht Siege am Stück einfuhr, nach zwei Niederlagen auf Platz 3 hinter dem 1. FC Kaiserslautern und dem FC St. Pauli zurück.

Und leider ist auch Deutschland von einem neuerlichen Wettskandal betroffen. Nach Ermittlungen der Bochumer Staatsanwaltschaft wurden zahlreiche Spiele in ganz Europa, sowohl unterklassige Begegnungen als auch Spiele der Champions und Europa League, manipuliert. In Deutschland sollen auch Partien der 2. Bundesliga, nicht aber der Bundesliga, darunter gewesen sein. Das Entsetzen ist groß. Die Ermittlungen dauern an.

Kuriosität des Monats

International fallen die letzten Entscheidungen in der WM-Qualifikation. Letztlich setzen sich fast alle Favoriten, wenn auch nur mühsam, durch. Lediglich Russland scheitert unerwartet an Slowenien (2:1 und 0:1).

Bei der Qualifikation Frankreichs bleibt ein bitterer Nachgeschmack. Im packenden Duell mit Irland begeht Stürmerstar Thierry Henry ein klares Handspiel, bevor er William Gallas das entscheidende Tor auflegt. Der Vorfall beschäftigt sogar die internationale Politik. Die Iren fordern ein Wiederholungsspiel. Die FIFA lehnt ab.

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