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Tore im Überfluss: Die Torschützenkönige der vergangenen 10 Jahre - © © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA
Tore im Überfluss: Die Torschützenkönige der vergangenen 10 Jahre - © © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA

Von Grafite bis Lewandowski: Die letzten zehn Torschützenkönige

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Köln - Kopfballstärke, Highspeed-Dribblings, Robustheit oder der richtige Instinkt vor dem Tor: Jeder der Torschützenkönige der Bundesliga verkörpert mindestens eine dieser Eigenschaften und schnappte sich so die heißbegehrte Torjägerkanone. bundesliga.de präsentiert die Torschützenkönige der letzten zehn Jahre, nennt ihre Qualitäten und gibt einen Ausblick, wer der Nächste sein könnte.

2008/09: Grafite, VfL Wolfsburg (28 Tore)

Die Torjäger der Saison 2017/18 im Überblick

Grafite erzielte in nur 25 Spielen 28 Tore. In der Historie des VfL Wolfsburg ist das bis heute Saisonrekord. Alleine 20 Heimtore waren Ligaspitze, dabei erzielte er sie nur in 13 Heimspielen! Nur bei einem dieser Heimspiele (23. Spieltag; 1:0 gegen den KSC) blieb der Brasilianer torlos. Ailton war der zuvor letzte Spieler, der eine Saison mit 28 Toren abschloss (2003/04). Im Schnitt traf Grafite alle 75 Minuten ins Tor – neuer historischer Bestwert. Selbst der "Bomber" der Nation Gerd Müller brauchte in seiner 40-Tore-Saison im Schnitt 77 Minuten für ein Tor. Hätte Grafite in dieser Saison keine Minute versäumt, wäre er bei dieser Torfrequenz hochgerechnet auf 41 Saisontore gekommen – das hat noch nie ein Spieler geschafft.

Video: Grafites Zaubertor gegen den FC Bayern

2009/10: Edin Dzeko, VfL Wolfsburg (22 Tore)

Auch eine Saison später schnappte sich ein Wolfsburg-Stürmer die Torjägerkanone: Edin Dzeko war an 34 Treffern beteiligt (22 Tore, zwölf Torvorlagen) – er war damit ebenfalls Topscorer der Bundesliga. Der Bosnier war an 53 Prozent der Tore seines Teams beteiligt und hatte damit ligaweit den höchsten Anteil. 2008/09 war er auch der beste Topscorer (26 Treffer, elf Torvorlagen). Dzeko gab nicht nur mit Abstand die meisten Torschüsse ab (162, kein anderer Spieler mehr als 116), sondern war auch an insgesamt 215 Torschüssen beteiligt.

Edin Dzeko traf 15-mal auswärts und zählte damit zur Ligaspitze - © imago / Eisele

2010/11: Mario Gomez, FC Bayern München (28 Tore)

Mario Gomez traf 2010/11 in 45 Pflichtspielen für den FC Bayern München 39 Mal, 2009/10 waren es in 45 Spielen nur 14 Treffer. Der Stürmer wurde erstmals Bundesliga-Torschützenkönig – 28 Tore sind bis heute sein persönlicher Saisonrekord in der Bundesliga. Nach Gerd Müller (sieben Mal), Karl-Heinz Rummenigge (drei Mal), Roland Wohlfarth (zwei Mal), Luca Toni und Giovane Elber (je einmal) war Gomez der 6. Bundesliga-Torschützenkönig des FC Bayern. In den 30 Jahren zuvor traf kein Spieler öfter als Gomez 2010/11 – Grafite (2008/09) und Ailton (2003/04) brachten es ebenfalls auf 28 Saisontore. Der zuvor letzte Spieler, der in einer Saison mehr Tore erzielte als Gomez war Karl-Heinz Rummenigge (1980/81; 29 Tore für Bayern) – Gomez war also der beste FCB-Torschütze seit 30 Jahren. Ihm gelangen 2010/11 fünf Mal drei Tore in einem Spiel – historisch gelang dies innerhalb einer Spielzeit nur Gerd Müller öfter (sechs Mal 1971/72).

Am 33. Spieltag gegen St. Pauli erzielte Gomez sein 100. Bundesliga-Tor - © imago / MIS

2011/12: Klaas-Jan Huntelaar, FC Schalke 04 (29 Tore)

Klaas-Jan Huntelaar erzielte 29 Saisontore für Schalke 04 und wurde damit Torschützenkönig – erstmals gelang das einem Niederländer! Er stellte einen damaligen Bundesliga-Rekord auf und einen Vereinsrekord ein: 29 Saisontore gelangen zuvor noch nie einem ausländischen Bundesliga-Spieler, für S04 traf nur Klaus Fischer ebenfalls so oft (29 Tore 1975/76). Der zuvor letzte Bundesliga-Spieler mit 29 Saisontreffern war Karl-Heinz Rummenigge im Spieljahr 1980/81. Nur Huntelaar netzte zehn Mal nach Flankenbällen ein. Der Niederländer erzielte auch die meisten Kontertore (neun). Der "Hunter" hatte 2011/12 in 48 Pflichtspielen für Schalke sensationelle 48 Tore erzielt – 2010/11 waren es in der kompletten Spielzeit nur 13 Tore gewesen.

Klaas-Jan Huntelaar holte sich als erster Niederländer die Torjägerkanone - © gettyimages

2012/13: Stefan Kießling, Bayer 04 Leverkusen (25 Tore)

Stefan Kießling holte sich 2012/13 mit 25 Treffern die Torjägerkanone. Zum vierten Mal wurde damit ein Spieler von Bayer 04 Leverkusen Torschützenkönig der Bundesliga – zuvor gelang das dreimal Ulf Kirsten (1993, 1997 und 1998). Allerdings hatte Kirsten dabei nie so oft getroffen wie Kießling, der mit 25 Treffern einen persönlichen und auch Bayer-Saisonrekord aufstellte. Er gab ligaweit die zweitmeisten Torschüsse ab (124, nur Teamkollege André Schürrle mehr: 126). Per Kopf kam allerdings kein anderer Spieler so häufig zum Abschluss wie Kießling (53 Mal), der auch die meisten Torschüsse nach Ecken abgab. Seine acht Kopfballtore waren alleinige Ligaspitze, wie auch seine acht Treffer nach Flankenbällen. Der Leverkusen-Stürmer hatte die meisten Großchancen, vergab dabei aber auch die meisten (14 von 29). Er hätte also noch öfter treffen können.

Am 21. Spieltag 2012/13 in Mönchengladbach gelang Kießling sein Bundesliga-Tor Nummer 100

2013/14: Robert Lewandowski, Borussia Dortmund (20 Tore)

Robert Lewandowski (Borussia Dortmund) belegte 2011/12 den dritten Platz in der Torjägerliste (22 Tore), 2012/13 den zweiten (24) und in der Saison 2013/14 dann "folgerichtig" den ersten (20). In der dritten Saison in Folge erzielte er mindestens 20 Tore. Nach Marcio Amoroso (2001/02) und Lothar Emmerich (1965/66 und 1966/67) war er erst der dritte Torschützenkönig des BVB! Im Heimspiel gegen Stuttgart gelang ihm sein erster Hattrick in der Bundesliga (als erstem Dortmunder seit Michael Zorc 1994). Der Pole hatte die meisten Großchancen ligaweit (29) und bereitete die meisten vor (15). Lewandowski gab 115 Torschüsse ab – ligaweiter Bestwert.

Mit 20 Toren ist Lewandowski der Torschützenkönig der Saison 2013/14 - © gettyimages / Steinbach

2014/15: Alex Meier, Eintracht Frankfurt (19 Tore)

Alexander Meier war nach Anthony Yeboah (1993 und 1994) und Jörn Andersen (1990) der dritte Torschützenkönig der Bundesliga-Geschichte für Eintracht Frankfurt. Erstmals nach 13 Jahren reichten weniger als 20 Tore zum Gewinn der Torjägerkanone (2001/02 standen Martin Max und Marcio Amoroso mit je 18 Toren ganz oben). Mehr Saisontore als Meier (19) erzielten in Frankfurts Bundesliga-Geschichte nur drei Spieler: Bernd Hölzenbein 1976/77 (26), Tony Yeboah 1992/93 und Rüdiger Wenzel 1976/77 (je 20). Es wäre interessant gewesen, ob Meier Hölzenbein noch erreicht hätte, wäre er gesund geblieben. Der Stürmer fehlte in der Endphase verletzt. Niemals hat ein Torschützenkönig der Bundesliga sein letztes Saisontor am 25. Spieltag erzielt, nie zuvor kam er in den letzten sieben Saisonspielen nicht zum Einsatz. Er schoss zwölf seiner 19 Treffer zu Hause (ligaspitze) und verwertete ganz starke 15 von 18 Großchancen (nur Lewandowski und Aubameyang hatten mehr Großchancen). 19 seiner 79 Torschüsse landeten im Netz, jeder vierte Torschuss führte also zu einem Treffer – eine absolute Top-Quote. Meier traf vier Mal per Kopf – gleichauf mit Lewandowski und Schieber Ligaspitze.

Meier traf fünf Mal nach Flanke - so oft wie kein anderer in dieser Saison

2015/16: Robert Lewandowski, FC Bayern München (30 Tore)

2015/16 wurde Lewandowski zum zweiten Mal nach 2014 (20 Tore für Dortmund) Torschützenkönig in der Bundesliga. Er stellte 2015/16 mit 30 Saisontoren einen (zum damaligen Zeitpunkt) neuen Ausländerrekord auf (zuvor 29 Saisontore von Klaas-Jan Huntelaar aus der Spielzeit 2011/12). Auf mindestens 30 Tore in einer Bundesliga-Saison kam für Bayern davor nur Gerd Müller (fünf Mal). Mindestens 30 Saisontore gelangen in der Bundesliga zuvor letztmals Dieter Müller (1976/77, damals sogar 34 Saisontore). Am 22. September 2015 trug Lewandowski sich mit einer besonderen Glanzleistung in die Geschichtsbücher ein: Gegen Wolfsburg wurde er beim Stand von 0:1 zur zweiten Spielhälfte eingewechselt, erzielte dann von der 51. bis 60. Minute die Tore vom 1:1 bis 5:1 - der schnellste Fünferpack der Bundesliga-Historie!

Gegen Wolfsburg gelang Lewandowski der schnellste lupenreine Hattrick und der schnellste Viererpack der Bundesliga-Geschichte - © imago / Philippe Ruiz

2016/17: Pierre-Emerick Aubameyang, Borussia Dortmund (31 Tore)

Aubameyang erzielte in 32 Bundesliga-Spielen 31 Tore für den BVB, stellte damit einen neuen persönlichen Saisonrekord auf und sicherte sich erstmals die Torjägerkanone. Nach Lothar Emmerich, Marcio Amoroso und Lewandowski war Aubameyang erst der 4. BVB-Torschützenkönig, wobei dies Emmerich sogar zwei Mal gelang. Historisch traf noch nie ein BVB-Akteur öfter in einer Spielzeit als Aubameyang (Lother Emmerich 1965/66 auch 31 Tore), mehr als 30 Treffer schaffte ligaweit zuletzt Dieter Müller vor 40 Jahren (1976/77 als Kölner 34 Tore). Nie zuvor schoss zudem ein Ausländer in einer Spielzeit so viele Tore wie der Gabuner, der nach Anthony Yeboah erst der 2. Bundesliga-Torschützenkönig aus Afrika war. Aubameyang benötigte im Schnitt weniger als vier Torschüsse für einen Treffer (116 Torschüsse, 31 Tore) - eine ganz starke Quote. Seinen 31 Treffern standen nur zwei Torvorlagen gegenüber, wobei er auch immerhin 33 Torschüsse und sechs Großchancen auflegte.

Aubameyang verdiente sich die Torjägerkanone mit 31 Treffern in 32 Spielen - © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA

2017/18: Robert Lewandowski, FC Bayern München (29 Tore)

Robert Lewandowski wurde mit 29 Treffern in der Bundesliga-Saison 2017/18 zum dritten Mal Torschützenkönig - und das mit 14 Treffern Vorsprung (das gab es zuletzt 1971/72). Drei Mal Torschützenkönig wurden bisher nur Gerd Müller (sieben Mal), Ulf Kirsten und Karl-Heinz Rummenigge (je drei Mal). Für zwei verschiedene Vereine Torschützenkönig zu werden, schafften davor nur Stefan Kuntz (Bochum & Kaiserslautern) und Klaus Allofs (Düsseldorf & Köln). "Lewy" ist also der erste Ausländer, dem das gelang. Der Pole brauchte im Schnitt nur etwas mehr als vier Torschüsse für ein Tor und nutzte 57 Prozent seiner Großchancen (21 von 37). Seinen 124 Torschüssen (einsamer Ligahöchstwert) standen nur 32 Torschussvorlagen gegenüber.

Video: Alle 29 Saisontore von Lewandowski

Wer wird Torschützenkönig 2018/19?

Lewandowski zum Vierten? Sollte der FC Bayern unter Niko Kovac ebenso stark aufspielen wie unter Jupp Heynckes, ist der Pole auf jeden Fall ein heißer Favorit auf die nächste Torjägerkanone. Marco Reus könnte unter Lucien Favre wieder aufblühen wie schon zu Gladbacher Zeiten, das würde ebenfalls viele Tore versprechen. Oder macht ein Schalker das Rennen? Die Konkurrenten Mark Uth und Guido Burgstaller könnten sich zu Höchstleistungen - und damit Toren - anstacheln. Auch Timo Werner wird ehrgeizig wie er ist wieder Leipzigs Top-Torjäger werden wollen - warum also nicht auch ligaweiter Torschützenkönig? Die nächste Saison bringt einige torhungrige Spieler mit sich - wir dürfen gespannt sein!