
Plötzlich Bundesliga-Torwart: Mönchengladbach setzt auf Tiago Pereira Cardoso
Mit 18 Jahren Bundesligatorwart: Das ist Gladbachs Youngster Tiago Pereira Cardoso. Für den Schlussmann geht am Samstag gegen RB Leipzig ein Traum in Erfüllung.
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Tiago Pereira Cardoso ist erst 18 Jahre alt und doch aktuell unverzichtbar bei Borussia Mönchengladbach. Am Samstag wird für den aktuellen Kapitän der Gladbacher U19 wohl ein Traum in Erfüllung gehen. "Mein großes Ziel ist es, eines Tages hier im Borussia-Park zwischen den Pfosten zu stehen", sagte der Torwart, der sowohl die luxemburgische als auch die portugiesische Staatsbürgerschaft besitzt, Ende September im Zuge der Unterzeichnung seines ersten Profivertrags im vergangenen Herbst. Rund sechs Monate später dürfte dieser Traum für Pereira Cardoso Wirklichkeit werden.
Im Heimspiel gegen RB Leipzig am kommenden Samstag wird der 18-Jährige im Tor stehen und damit erstmals in einem Heimspiel von Borussia Mönchengladbach im Borussia-Park auflaufen. Denn nach den langfristigen Ausfällen von Moritz Nicolas und Jonas Omlin ist der Youngster in der Gladbacher Torwarthierarchie zur ersten Alternativen des gesetzen Torwart-Duos geworden.
Im Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim 1846 (3:0) gab Pereira Cardoso sein Bundesligadebüt für die Fohlen, bevor Jonas Omlin in den darauffolgenden Spielen gegen Mainz (1:3) und in Bremen (4:2) zunächst zurückkehrte, sich aber noch im Spiel in Bremen so schwer verletzte, dass der 18-jährige Schlussmann erneut aufs Feld musste. Weil Omlin aufgrund einer Muskelverletzung im Adduktorenbereich wohl noch länger fehlen wird, dürfte Pereira Cardoso in den kommenden Wochen der Rückhalt im Tor der Fohlen werden.

"Wir wollen dem Jungen keinen Rucksack auflasten"
In seinen bislang 109 Bundesliga-Minuten ist der Schlussmann noch ohne Gegentor und Punktverlust. Eine doppelte weiße Weste, die es am Samstag gegen RB Leipzig und den Gladbacher Ex-Trainer Marco Rose zu verteidigen gilt. Für Pereira Cardoso, der der jüngste ausländische Schlussmann in der höchsten deutschen Spielklasse aller Zeiten ist, eine riesige Herausforderung. "Ich weiß, dass ich noch an mir arbeiten muss, aber ich habe hier das perfekte Umfeld, um genau das zu tun und das Beste aus mir herauszuholen", sagt der 18-Jährige über sich selbst.
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Zum Vergleich: Marc-André ter Stegen war beim Debüt für Borussia Mönchengladbach am 10. April 2011 (5:1 gegen 1. FC Köln) 18 Jahre, elf Monate und elf Tage alt und damit 19 Tage älter der Luxemburger bei seinem Startelf-Debüt in Heidenheim. Doch Vergleiche mit der aktuell verletzten deutschen Nummer eins will man am Niederrhein mit Rücksicht auf Cardoso nicht anstellen. "Wir wollen dem Jungen keinen Rucksack auflasten, er ist immer noch 18 Jahre alt“, nahm Gladbachs Sportchef Roland Virkus schon Druck von den Schultern seines jungen Schlussmannes.
Zukünftige Nummer 1?
Dabei ist bereits klar, dass die Verantwortlichen der Fohlen in Pereira Cardoso einen sehr aussichtsreichen Kandidaten für die Zukunft im eigenen Tor sehen. "Unsere unmittelbare Zukunft liegt in den Händen von Nicolas und Omlin, aber die fernere Zukunft könnte Cardoso gehören", sagte Gladbachs Trainer Gerardo Seoane nach dem Pflichtspieldebüt Pereira Cardosos in Heidenheim.
Seine Präsenz und seine Kommunikation machten den Luxemburger zum Führungsspieler und Kapitän in der Gladbacher U19. Bei 1,90 Meter hat der 18-Jährige Gardemaß für einen Torwart und ist auf der Linie stark. In der Strafraumbeherrschung und in der Spieleröffnung besteht aber noch Verbesserungspotential.
Pereira Cardoso bei der Nationalelf
Ereignisreiche Wochen stehen für den jungen Mann an, der in der Länderspielpause wie so häufig in der Vergangenheit bei der luxemburgischen Nationalmannschaft weilte, wo er bereits im Alter von 17 Jahren sein Debüt in einem Testspiel gegen Malta gab. Ende vergangenen Jahres kamen zwei weitere A-Länderspiele gegen Bulgarien (0:1) und Nordirland (2:2) hinzu.
In der aktuellen Länderspielpause saß Pereira Cardoso gegen Schweden (1:0) jedoch nur auf der Bank. Eine Maßnahme, die man in Gladbach wohl gar nicht so ungern gesehen haben dürfte. Denn eine Verletzung Pereira Cardosos wäre in der aktuellen Situation ein herber Rückschlag für die Fohlen, die sich so viel versprechen von ihrem Talent im Tor. Und das zur Zeit einfach unverzichtbar ist.
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