Dortmund und Bayern jubeln an der Tabellenspitze - © Imago images (3)
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32. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga

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Der FC Bayern München gibt ein echtes Titel-Statement ab, Borussia Dortmund kontert beeindruckend und der VfL Bochum springt vorerst ans rettende Ufer - hier gibt's die Top-Themen des 32. Spieltags!

1) Titel-Statement: Bayern macht gegen Schalke das halbe Dutzend voll

"Was Dortmund kann, das können wir auch", schienen sich die Spieler des FC Bayern nach dem 6:0 des Titelrivalen letzte Woche gegen Wolfsburg gesagt zu haben. Denn mit eben diesem Ergebnis fegten die Münchner am Samstagnachmittag Schalke 04 aus der Allianz Arena.

Thomas Müller, Joshua Kimmich, Doppelpacker Serge Gnabry, Mathys Tel und Noussair Mazraoui sorgten für den höchsten Bayern-Sieg in der Amtszeit von Thomas Tuchel. "Man hat bei jedem Einzelnen den Willen gesehen", sprach FCB-Präsident Herbert Hainer der Mannschaft nach Abpfiff ein Kollektivlob aus. "Ein Sieg wie dieser tut dem Selbstvertrauen gut" – und kommt vor dem anstehenden Spitzenspiel gegen RB Leipzig gerade recht.

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Ein Sonderlob vom Präsidenten verdiente sich Müller, der bei seiner Rückkehr in die Startelf die Kapitänsbinde trug und mit seinem Treffer zum 1:0 die Weichen stellte: "Man sieht, dass Thomas Müller unverzichtbar ist." Nachdem die Dortmunder mit einem 5:2-Sieg im Top-Spiel gegen Gladbach nachzogen, führt der FCB die Tabelle weiterhin mit einem Zähler Vorsprung an - maximale Spannung im Titelkampf.

2) Beeindruckender Konter der Dortmunder

Nach dem 6:0 der Bayern war klar: Borussia Dortmund musste nachziehen und gegen Gladbach gewinnen! Und das taten die Schwarz-Gelben eindrucksvoll, ließen auf das bayerische Ausrufezeichen ein 5:2 gegen die "Fohlenelf" folgen. Die Mannschaft von Trainer Edin Terzic spielte von Beginn an wie entfesselt, führte bereits nach 20 Minuten mit 3:0. "Wir haben in der ersten Halbzeit gespielt wie ein Champion", sagte der überragende Sebastien Haller nach der Partie. Der Ivorer schnürte einen Doppelpack (darunter ein Traumtor per Hacke), zudem fiel das 1:0 nach einem abgefälschten Schuss des Stürmers. Und: Haller holte den Elfmeter vor dem 2:0 heraus.

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4:0 führte der BVB deshalb zur Halbzeit, ließ dann aber ein wenig schleifen und die Gladbacher aufkommen. "Wir hätten konzentrierter bleiben müssen", kritisierte Haller. Denn wegen mehrerer Ungereimtheiten trafen die "Fohlen" noch zwei Mal, verkürzten auf 2:4 und kamen danach zu weiteren Torchancen. In der vierten Minute der Nachspielzeit machte Joker Giovanni Reyna dann den Deckel drauf. 53 Tore haben die Dortmunder 2023 schon erzielt, so viele wie kein anderes Team in der Bundesliga. "Wir haben in der ersten Hälfte ein richtig gutes Heimspiel gezeigt", sagte Coach Edin Terzic zu recht, bemängelte im gleichen Atemzug aber auch Teile des zweiten Durchgangs: "Wir haben das Zentrum nicht immer geschlossen bekommen und mussten dann immer wieder hinterher sprinten. Wir wollen besser werden, auch innerhalb eines Spiels."

Nach dem 14. Heimsieg der Saison, mehr Erfolge im eigenen Stadion gab es nie zuvor, geht es nach Augsburg. "Wir sind hier noch nicht fertig, wir müssen auswärts etwas gutmachen", forderte Terzic. Nach drei Punkten bei den bayerischen Schwaben soll in der eigenen Arena der Bestwert von 15 Heimsiegen in einer Saison aufgestellt werden und dann auch der Titel folgen: "Wir glauben bis zum Ende daran, werden bis zum Ende jagen. Das kann ich versprechen", macht Terzic eine Ansage in Richtung München.

3) Überragender Becker für die Königsklasse

Der 1. FC Union Berlin hat einen ganz wichtigen Schritt in Richtung Champions League gemacht. Im direkten Duell mit dem Sport-Club Freiburg (Platz 5) siegten die Eisernen 4:2. Damit setzt sich Union vom zuvor punktgleichen SCF mit drei Punkten ab. Bei nur noch zwei Spielen besitzt der FCU zudem ein deutlich besseres Torverhältnis gegenüber den Breisgauern auf dem ersten Nicht-Champions-League-Platz (+14 Union, +6 Freiburg).

Die Bundesliga-Tabelle

Dabei arbeitete vor allem einer an Unions Tordifferenz: Sheraldo Becker. Der überragende Stürmer war gegen den SC an allen vier Treffern der Eisernen direkt beteiligt. Bereits in der fünften Minute war er zum ersten Mal als Vorbereiter im Spiel, in der 36. und 38. Minute erzielte er dann selbst zwei Treffer und stellte damit die Zeichen klar auf Sieg. Als die Breisgauer in der Schlussphase doch nochmal gefährlich wurden und zwei Anschlusstreffer markierten, war es wieder der überragende Sheraldo Becker, der sich dem Problem annahm, rechts in die Tiefe startete und das 4:2 vorbereitete. "Jeder im Verein wusste, wie wichtig dieses Spiel ist. In der ersten Hälfte sind wir super reingekommen, nach der Pause war es dann eher nicht so gut. Am Ende haben wir aber gewonnen und das ist das, was zählt", erklärte der Doppel-Torschütze nach der Partie.

Mit seinem eigenen Doppelpack schob sich Becker auf den geteilten achten Platz der Toptorschützen – und wenn er so weiter trifft, könnte er am Ende Niclas Füllkrugs ersten Platz (16 Tore, Becker 11) nochmal angreifen. Doch wichtiger wird ihm die Teilnahme an der Königsklasse sein – und die hat Union Berlin nun in der eigenen Hand.

4) Bochum klettert im Abstiegskampf

Der VfL Bochum beendete mit dem knappen 3:2-Sieg über den FC Augsburg seine Negativserie von sechs sieglosen Spielen. Die Bochumer verkürzten damit den Rückstand auf Augsburg auf drei Punkte, zog an Schalke und zumindest für einen Tag auch an Stuttgart vorbei. Das alles dank des ältesten Torschützen der Bundesliga-Saison: Anthony Losilla. Der VfL-Kapitän war gegen Augsburg der personifizierte Wille, er gab die meisten Torschüsse aller Spieler ab (vier) und erzielte das vorentscheidende 3:1. Bereits am 30. Spieltag traf Losilla gegen Borussia Dortmund und wurde mit seinen 37 Jahren zum ältesten Torschützen der laufenden Saison. Nun ist Losilla noch ein Stück älter und baut seine "Serie" aus. Das wichtige 3:1 durch den Franzosen kann den Bochumern eventuell noch die Klasse retten.

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Ebenfalls maßgeblich an dem Heimerfolg der Mannschaft von Thomas Letsch beteiligt war Christopher Antwi-Adjei. Er leitete den Heimsieg mit seinem frühen Tor zur 1:0-Führung (2.) ein. Ein schönes Solo, ein traumhafter Schuss und ein emotionaler Jubel des Außenstürmers brachten Bochum auf die Siegerstraße. Auch am 2:1-Eigentor von Jeff Gouweleeuw war der 29-Jährige direkt beteiligt. Antwi-Adjeis Tore sind zudem ein sicheres Indiz dafür, dass der Verein aus dem Ruhrgebiet siegen wird. Denn bisher haben die Blau-Weißen jedes Spiel gewonnen, in dem er auch getroffen hat (sieben Mal).

Zum Schluss hatten die Bochumer jedoch noch Glück, dass der Anschlusstreffer der Gäste erst spät in der Partie kam, denn anschließend wackelte die knappe Führung des VfL beachtlich. Trainer Thomas Letsch fand den Sieg dennoch verdient: "Das nötige Quäntchen Glück haben wir uns erarbeitet. Die Mannschaft hat absolut Moral gezeigt. Ganz Bochum hat gebrodelt", erklärt er. Das nötige Glück wird es für die Bochumer auch im kommenden Auswärtskracher bei Hertha BSC brauchen, denn bisher ist Im Tabellenkeller noch nichts entschieden. "Wir haben noch nichts erreicht, jetzt geht es nach Berlin", mahnte Letsch.

5) Der Hamburger SV malt sich den Spieltag

Hätte man einen HSV-Fan nach den Wunschergebnissen für den 32. Spieltag gefragt - es wären wohl in etwa die Resultate herausgekommen, die es am Wochenende tatsächlich auch auf dem Rasen gab. Ein Unentschieden im Verfolger-Duell zwischen St. Pauli und Düsseldorf am Samstagabend sorgte schon dafür, dass die Hamburger relativ entspannt in die Partie bei Jahn Regensburg gehen konnten, denn kein Team konnte über Nacht auf einen Zähler heranrücken. Beim Jahn ließ das Walter-Team dann von der ersten Minute keinen Zweifel daran, dass sie das Spiel als Sieger verlassen würden. Am Ende stand ein überzeugender 5:1-Erfolg beim Abstiegskandidaten.

Das sagen die Trainer zu den Partien des 32. Spieltags

Zeitgleich zeigten Darmstadt und Heidenheim im Aufstiegsrennen nerven und verloren jeweils ihre Auswärtsspiele. Die Hamburger haben nun nur noch einen Punkt Rückstand auf den Zweitplatzierten aus Heidenheim. Statt den Blick in den Rückspiegel zu werfen, kann der HSV nun kampflustig nach vorne blicken. "Wir schauen auf uns - es ist wichtig, dass wir wir selbst sind", betonte Tim Walter, der keinen Blick auf die Tabelle werfen wollte. Klar ist aber nach diesem Spieltag: Ein Punkt aus den letzten beiden Spielen würde den Hanseaten auf jeden Fall zur erneuten Teilnahme an der Relegation genügen. Aber natürlich wollen sie am Volkspark jetzt mehr.

Sollte der 1. FC Heidenheim noch ein Mal Punkte liegen lassen, würde man mit zwei Siegen aus den letzten beiden Partien noch auf einen direkten Aufstiegsplatz rücken. Und selbst der SV Darmstadt 98 ist noch nicht durch und vergab in Hannover bereits den zweiten Matchball zur Aufstiegsfeier. "Wir werden am Freitag eine Reaktion zeigen und Vollgas geben für unser großes Ziel", versprach Lilien-Coach Torsten Lieberknecht. Bei einem Heimsieg gegen Magdeburg wäre den Hessen der Aufstieg nicht mehr zu nehmen. Alles aus eigener Kraft schaffen kann auch noch der FCH. "Wir haben die Aufgabe, die letzten beiden Spiele zu gewinnen. Daran glauben wir, dafür werden wir weiterhin gut arbeiten und dazu haben wir auch das Selbstbewusstsein", stellte Frank Schmidt klar. Damit das funktioniert, dürfte der HSV sich aber nicht noch einen Traum-Spieltag malen. Da wäre ein Heidenheimer Sieg nicht mehr vorgesehen.